Wie reagieren wir richtig?

 Manuela Thomä Frage an Manuela Thomä Kinderkrankenschwester

Frage: Wie reagieren wir richtig?

Guten Morgen, unser Sohn (37 Monate) ist am Tag und in der Nacht eigentlich trocken. Dabei hält er seinen Urin sehr (zu) lange zurück, da er im Kindergarten partout nicht aufs Klo/Töpfchen möchte. Zu Hause klappt es am besten, wenn wir ihn Bescheid sagen lassen bzw. wenn er sich selbständig aufs Töpfchen setzen kann. Vor öffentlichen Toiletten besteht keine Scheu. Fürs Kackern möchte er eine Windel. Heute Morgen war die Kindergartenvorbereitung wieder recht aufreibend, da Spielen immer wichtiger als Anziehen ist. Um meinen Sohn ein bisschen anzuspornen, habe ich gesagt, dass ich nach nebenan gehe und er sich inzwischen selbst anziehen kann (was er eigentlich auch kann, sich aber zu gern bedienen lässt). Er hat zugestimmt. Wenig später kam er freudestrahlend, um mir zu berichten, dass er ins Bett gepullert hat (Töpfchen hat er zuvor auf Nachfrage abgelehnt). Er wollte wissen, ob das cool ist. Ich habe es zunächst gar nicht kommentiert, nur die zum Glück noch trockenen zurechtgelegten Sachen mitgenommen, dass nun mal wieder ich ihn im Wohnzimmer anziehen konnte. Dabei fragte er dann, ob ich denn noch ein Laken zum Bett beziehen hätte und warum er sich jetzt nicht mehr im Bett umziehen kann. Ich sagte, ich hätte noch ein Laken und dass Umziehen im Bett nun nicht mehr ginge, weil es nass ist. Daraufhin betonte mein Sohn noch einmal stolz, dass es nass ist, weil er da reingepullert hat. Komischerweise war ich innerlich insofern froh, als er nun wenigstens nicht mit voller Blase in den Kindergarten geht. Ansonsten bin ich stinksauer, wollte dem aber nicht zu viel Beachtung schenken. Können Sie uns weiterhelfen, wie wir den Gesamtdruck und damit auch den Blasendruck reduzieren können und wie wir uns im Fall des absichtlich ins-Bett-Pullerns am besten verhalten. Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen

von Cordelia77 am 26.08.2014, 09:49


Antwort auf: Wie reagieren wir richtig?

Guten Abend, Cordelia77 Ich kann Ihre Verärgerung sehr gut nachvollziehen, muss aber gestehen, dass ich bei Ihrem Bericht dennoch schmunzeln musste. Bewahren Sie Ihre Zeilen für Ihren Sohn auf !!, er wird später seine Freude daran haben und gewiss dann immer noch stolz auf sich und seine „Leistung“ sein. Insgesamt ist Ihr Kleiner doch schon auf einem sehr guten Weg; die Vermeidung der Kindergartentoilette ist nichts ungewöhnliches; den Kindern fehlt es dort oft an der notwendigen Ruhe und Wahrung ihrer Intimsphäre. Es kann eine Weile dauern, aber wenn er genügend Zeit und Übung für seine Kontinenzentwicklung hatte, wird das für ihn kein Problem mehr darstellen. Sie haben gut daran getan, dem nassen Bett nicht zu viel Beachtung zu schenken. Ihr kleiner Mann war und ist zu Recht stolz auf seine Leistung, schließlich hat er es geschafft, noch vor dem Verlassen des Hauses, Pipi zu machen und das will Mama doch schließlich auch! ;-) Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken – allein seine Frage, ob das cool war, zeigt doch, dass ihn da irgendein „Schabernack“ gepackt hat. Sollte Ihr Sohn von nun an dieses coole Spielchen öfters mal betreiben, können Sie ihm immer noch klar machen, dass Sie das eher „uncool“ finden und dass Sie das völlig „abturnt“ Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 26.08.2014