Guten Tag
Mein Sohn 3 1/2 Jahre ist nun seit einem halben Jahr ohne Windeln, die er selber nicht mehr anziehen wollte. Seit 3 Monaten ist er bis auf wenige Ausnahmen nachts trocken und geht morgens nach dem Aufstehen immer direkt auf die Toilette. Leider klappt das den ganzen Tag nicht. Er hat immer nasse Unterhosen. Da er viel trinkt sind das ziemlich viele am Tag. Ich habe es versucht mit Windelhosen, doch da macht er einfach rein. Ich denke, weil es einfach bequemer ist. Auch Belohnungen funktionieren nicht. Wahrscheinlich hat er einfach keine Zeit und Lust. Er meldet sich meistens eigenständig für auf die Toilette, doch leider ist es dann meist immer schon zu spät und die ersten Tropfen sind schon in der Hose. Haben Sie mir einen Tip, oder soll ich einfach so weiter machen bis er eines Tages zur rechten Zeit geht?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung
Mit freundlichen Grüßen
von
CecileS01
am 03.08.2015, 09:25
Antwort auf:
Wie helfe ich meinem Sohn auch tagsüber trocken zu werden?
Hallo CecileS01,
für die Blasenkontrolle am Tag und in der Nacht sind zwei unterschiedliche Hirnregionen zuständig; beide scheinen bei Ihrem Sohn schon gut vorangeschritten in ihrer Reifung, das ist doch prima :-))
Vermutlich ist jedoch die Blase noch nicht stabil in ihrer Funktion, so dass sie auf die häufige Flüssigkeitsansammlung überreagiert – sprich unruhig ist. Das ist Ausdruck von Unreife und die ist in dem Alter Ihres Sohnes noch normal; das braucht Sie nicht beunruhigen, das können Sie aber auch nicht aktiv beeinflussen, da es sich um einen individuellen Entwicklungsprozess Ihres Jungen handelt.
Die Tagesproblematik entsteht durch eine Kombination von unreifer und überaktiver Blase – das muss sich erst einspielen – und einem phantasievollen Kinderkopf, der die ganze Welt entdecken muss und daher die Signale der Blase noch nicht rechtzeitig wahrnimmt. Vielleicht mag Ihr Sohn auch so manches mal sein Spiel nicht unterbrechen, ich denke aber dass er es überwiegend erst zu spät merkt - merken und Hose nass sind eigentlich eins :-(
Die Nacht ist da anders; eine andere Hirnregion übt die Kontrolle aus die nicht durch das Tagesgeschäft abgelenkt ist; Ihr Junge trinkt weniger bzw. nichts und wir schütten alle zur Nacht ein Hormon aus, dass dafür sorgt, dass gar nicht so viel Urin gebildet wird. Hier scheint Ihr Sohn auf der „Zielgeraden“ zu sein – also bald nachts trocken. Vereinbaren Sie mit Ihrem Sohn, dass er am Tag auf die Toilette geht, sobald er es merkt – auch wenn schon was in der Hose ist und versorgen Sie ihn ruhig noch weiter mit Hochziehwindeln - das entspannt die Situation für Sie beide, da es noch eine Weile dauern kann, bis sein Kopf das Pipimachen rechtzeitig regeln kann :-)
Mit herzlichen Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 03.08.2015