Könnte es sich um eine organische Störung handeln?

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Könnte es sich um eine organische Störung handeln?

Hallo liebes Expertenteam, meine Tochter wird Ende September 6 Jahre alt und ist nachts noch nicht trocken. Tagsueber wurde sie mit ca. 3 Jahren, kurz bevor sie in den Kindergarten kam, trocken. Zeitweilig hat alles gut funktioniert dann wurde sie immer oefters auch tagsueber nass. Wir haben diverses versucht um sie zu unterstuetzen und zu motivieren rechtzeitig auf Toilette zu gehen, das mehr oder weniger erfolgreich war. Das Thema hat uns durch die ganze Kindergartenzeit begleitet, es war ein staendiges Auf und Ab. Der Kinderarzt hat uns immer wieder beruhigt, dass das naechtliche Einnaessen ein individuelles Reifungsprozess ist, das wir nicht beschleunigen koennen. Damit haben wir uns laengst schon abgefunden. Jetzt macht uns aber das Einnaessen tagsueber richtig Sorgen auch weil sie im Sommer eingeschult wird. Die jetzige Phase dauert schon laenger und diesmal haben oder finden wir kein Grund oder Anlass wie z.B. in der jungsten Vergangenheit die Fruehgeburt der kleinen Schwester. Sie hat immer gut getrunken aber m.E. geht sie , wenn sie es schafft trocken zu bleiben, viel zu oft auf Toilette z.B. 5 mal innerhalb von 1 1/2 Stunden. Wir wissen nicht mehr weiter, daher folgende Fragen/ Ueberlegungen: ~ koennte sich in ihrem Fall um eine organische Stoerung handeln? ~ wie koennen wir sie unterstuetzen, sollten wir auch die Klassenlehrerin diesbezueglich informieren? ~waere eine umfassende Diagnostik und Beratung nicht sinnvoller? ~ wie lange wuerde es dauern, um einen Termin bei Ihnen in Klinikum Bremen zu erhalten? Besten Dank im Voraus!!

von CarKar am 16.05.2016, 08:56


Antwort auf: Könnte es sich um eine organische Störung handeln?

Hallo CarKar Ich denke eher nicht, dass es sich um eine organische Ursache handelt, denn dann gäbe es nicht diese Phasen in denen ihre kleine Maus die Blase tags schon gut kontrollieren kann :-))). Es gibt bei diesen Reifungsprozessen Kinder bei denen die Entwicklung einer eigenständigen Blasenkontrolle tags und nachts bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen ist und dann gib es eben auch die kleinen Spätentwickler bei denen es ein wenig länger dauert ;-). Diese Prozesse verlaufen in kleinen Entwicklungsschritten mit guten und weniger guten Phasen, so wie sie es ja auch beschreiben. Die häufigen Toilettengänge ihres Töchterchens zeigen, dass ihre Blase NOCH nicht konstant in der Lage ist, ausreichend Urin zu speichern und somit kann sie sich auf ihre Blase noch nicht gut verlassen und verpasst dann manchmal den richtigen Zeitpunkt der Blasenentleerung. Die Klassenlehrerin sollte nach unserem Dafürhalten auf jeden Fall informiert werden, damit sie weiß wo ihre Kinder sitzen die eben noch keine gute Blasenkontrolle haben um sie ohne Einschränkungen sofort bei Harndrang die Toilette aufsuchen zu lassen – auch während der Schulstunde!! Um sicher zu gehen, dass keine Blasenentzündung dahinter steckt, sollten sie jedoch den Urin beim Kinderarzt untersuchen lassen. Da wir den Kleinen immer noch ein wenig mehr Zeit zugestehen bei diesen Entwicklungen, führen wir erst ab dem 6. Lebensjahr eine ausführliche Diagnostik durch. Unsere Wartezeiten liegen bei 4-5 Monaten. Geben sie der kleinen Dame also gerne ganz in Ruhe und ohne Druck noch ein paar Monate Zeit um eine gute Blasenkontrolle zu erlernen. Liebe Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 16.05.2016