Hallo! Ich bin am Verzweifeln... Mein Kleiner wird im April 4. Im Juli hat er von einem auf den anderen Tag die Windel abgelegt, was bis auf wenige Ausnahmen bis zum Herbst super geklappt hat. Dann häuften sich die Unfälle, bis wir teilweise 3 nasse Hosen am Tag hatten. Zwischendurch aber immer wieder mehrere Tage, an denen alles super geklappt hat. Wir haben es versucht zu ignorieren, wir haben gelobt, belohnt, auch mal geschimpft, Anreise geschaffen... Nichts hat dauerhaft funktioniert. Ich habe das Gefühl, er geht einfach zu spät bzw hat keine Lust, das Spiel zu unterbrechen. Organische Ursachen oder Blasenentzundung... hat der Kinderarzt ausgeschlossen. Weil er insbesondere bei Unternehmungen draußen nicht mehr Bescheid gesagt hat, wenn er muss, habe ich jetzt wieder auf Höschenwindeln zurück gegriffen, weil es einfach zu kalt ist, um mit nasser Hose zu gehen. Das fand er gar nicht toll und ich habe ihm versprochen, dass er wieder Unterhosen tragen darf, wenn die Windel mehrere Tage trocken bleibt. Jetzt machen wir das seit einer Woche und die Windel wird immer nasser. Ich fürchte, dass er es mittlerweile ganz bequem findet, dass er nicht zwangsweise auf Toilette muss, weil er ja eine Windel trägt. Ich weiß nicht mehr weiter.
Nachts ist er übrigens noch nicht trocken, wacht aber mittlerweile ab und zu auf und sagt, dass er Pipi muss. Das große Geschäft macht er nur ins Klo.
Danke für die Hilfe.
von
Sunny19412
am 13.01.2016, 22:07
Antwort auf:
Was tun, wenn er nicht mehr trocken ist?
Hallo Sunny19412,
sie machen bisher alles genau richtig!!! Sie sehen was ihr Sohn schon gelernt hat, sie versuchen ihn liebevoll zu unterstützen und zu fördern und sie zeigen ihm Grenzen, indem sie klar machen, was nicht richtig ist.
Mit 3 Jahren ist es aber normal, dass Entwicklungen schon mal schwanken. Das liegt daran dass ihr "Kleiner" (und das ist es ja noch, selbst wenn er nahezu 4 Jahre alt ist...) nun gleichzeitig viele Dinge lernen will und muss, es sind alles Prozesse in seiner Entwicklung, die ihn sehr beschäftigen und Energie von ihm fordern. Gerade sein Gehirn muss flexible sein. Die Kontrolle über die Blase (die viel aufwendiger ist, als man so meint) kann darunter leiden, da sie enorm viel Aktivität bzw. Kontrolle von einem sehr aufmerksamen Kopf braucht. Ich glaube also, dass es eher keine Absicht oder Faulheit ist, sondern eher eine Frage der Priorität und des Vermögens alles gleichzeitig tun zu können. Dass er in seinem Alter eine nasse Hose nicht so tragisch findet, ist ganz normal (das Thema ist- Gott sei Dank- noch nicht so Scharm besetzt). Was ich damit sagen will? Sie müssen noch ein bisschen Geduld haben und ihm Zeit für die Reifung geben. Ohne dass sie Sorge haben, dass er nie trocken wird, er braucht unbedingt einfach noch Zeit! Dass er nachts schon mal zur Toilette muss zeigt dass seine Blase noch ein bisschen unreif ist (sie kann vermutlich noch nicht so gut speichern, dann ist es wirklich schwer auch am Tag auf sie aufzupassen!), toll aber dass er aufwachten kann- das hilft später beim nächtlichen trocken werden. Gutes Zeichen, dass er eine gute Kontrolle über seinen Darm hat. Das ist super in seinem Alter! Natürlich ist die Situation jetzt ein bisschen tricky…Was ist die richtige Förderung? Eine Windelhose ist ganz prima, aber wie sie schon sagen, wenn sie sie dauerhaft anbieten könnte er vielleicht Rückschritte machen? Also dran bleiben, ein paar Regeln aufstellen, regelmäßiges Trinken fördert eine gute und einfachere Ausscheidung. Die Regeln können sein: Windelhose nur in Ausnahme Situation- dann aber mit absoluter Erlaubnis. Toilettengänge morgens, abends, einmal mittags (evtl.) und sonst wenn er merkt, dass sein Blase ihm Bescheid sagt („Sein schlauer Kopf ist der Chef, der gut aufpassen soll und sich kümmert und Pipi machen geht, wenn seine Blase nach ihm ruft“). Lassen sie ihn also unbedingt mitfühlen und mit entscheiden. Viiiiel loben, wie immer. Wenn er regelmäßig trinkt unterstützt das eine regelmäßige Entleerung der Blase. Nehmen sie das Thema nicht ganz so tragisch, es braucht jetzt noch ein bisschen Geduld…Mit weniger Sorge, Ärger darum (nicht so schlimm, wenn es manchmal noch nass wird...) und weniger intensivem Kümmern ihrerseits geht das vielleicht bald wieder besser. Das wäre meine Vermutung.
Ich drück die Daumen, dass es sich so gut weiter entwickelt.
Herzlichen Gruß
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 14.01.2016
Antwort auf:
Was tun, wenn er nicht mehr trocken ist?
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wahrscheinlich haben Sie Recht, er macht sich sehr viele Gedanken und ist zudem sehr sensibel, trotzdem aber ein sehr fröhlicher, liebenswerter Schlingel. Auch im Kiga wird mir immer wieder gesagt, dass er kognitiv unheimlich weit.ist. Vielleicht ist es momentan wirklich einfach zu viel. Er trinkt schon immer sehr gut, ohne dass man es ihm ständig antworten muss und seitdem ich ihn völlig in Ruhe lasse und nur zur Toilette schicke, bevor wir das Haus verlassen, geht er wunderbar von selbst, im Kindergarten auch. Die Windel ist nur etwas feucht. Ich geb ihm die Zeit.
von
Sunny19412
am 15.01.2016, 19:48
Antwort auf:
Was tun, wenn er nicht mehr trocken ist?
Das hört sich sehr gut an :-) Danke auch für Ihre Antwort. Es ist gut zu wissen, wie meine Antwort angekommen ist. Lieben Gruß
von
Ellen Janhsen-Podien
am 15.01.2016
Antwort auf:
Was tun, wenn er nicht mehr trocken ist?
Kleines Update...
Nach ca 4 Wochen mit Höschenwindeln, in denen er trotzdem von allein zur Toilette gegangen ist, hat er plötzlich wieder eine Unterhose verlangt und seit fast 2 Wochen klappt es wieder super, eigentlich sogar besser als vorher.
Herzlichen Dank für die Unterstützung
von
Sunny19412
am 16.02.2016, 20:45
Antwort auf:
Was tun, wenn er nicht mehr trocken ist?
Kleines Update...
Nach ca 4 Wochen mit Höschenwindeln, in denen er trotzdem von allein zur Toilette gegangen ist, hat er plötzlich wieder eine Unterhose verlangt und seit fast 2 Wochen klappt es wieder super, eigentlich sogar besser als vorher.
Herzlichen Dank für die Unterstützung
von
Sunny19412
am 16.02.2016, 20:45