Hallo,
Meine Tochter ist 2 3/4 und möchte partout nicht trocken werden.
Sie hat zwar nix dagegen die Windel weg zu lassen, pinkelt dann aber überall hin und ist dann ganz schockiert das sie und der Boden nass sind. Außerdem scheint sie es gar nicht zu merken wenn sie Kacki in der Windel hat, bzw im Schlüpfer. Ich merke es dann erst wenn ich es rieche oder es an der Seite raus quillt. Sie sagt nicht wenn sie was in der Windel hat und erst recht nicht wenn sie mal muss.
Jetzt frage ich mich ob sie es wirklich nicht merkt oder ob es ihr einfach egal ist.
Seit ein paar Tagen ist die sehr wund am Po und weint wenn man sie putzt. Ich habe versucht ihr zu erklären das es nicht mehr weh tut wenn sie Kacki auf dem Klo macht, bzw mir sagt wenn sie Kacki in der Windel hat. Aber nix zu machen...selbst wenn ich es rieche und sie frage ob sie die Windel voll hat sagt sie Nein.
Sollte ich sie jetzt "zwingen" aufs Töpfchen zu gehen, in dem ich ihr die Windel einfach ab lasse oder soll ich warten bis sie es von selber will?
Viele ihrer Freundinnen in ihrem Alter sind schon trocken, aber sie sagt es ist ihr egal, sie ist ja noch klein.
Habe es schon mit Bestechung versucht. Mit Büchern, mit Liedern.... es klappt dann mal zufällig und geht dann wieder fünfmal daneben. Und jedes mal wenn sie Kacki gemacht hat gibt es wieder ein riesen Geschrei beim putzen....
Bis wann muss ein Kind trocken sein?
Liebe Grüße
von
NiciFreya
am 16.01.2017, 20:11
Antwort auf:
wann weiß ich ob sie bereit ist trocken zu werden
Hallo NikiFreya
Ihre Frage zum Schluss einmal vorweggenommen :-))) Kinder erwerben ganz individuell unterschiedlich eine eigenständige Blasen-und Darmkontrolle. Es handelt sich um Reifungsprozesse die ca. mit dem 2. Lebensjahr beginnen, in kleinen Schritten verlaufen und ca. mit Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein sollten.
Als Erstes nehmen die Kleinen wahr, dass sie Pipi/ Stuhlgang in die Windel gemacht haben,
als nächstes können sie spüren, dass sie gerade jetzt in die Windel machen,
erst danach beginnen sie Harn-/ Stuhldrang zu spüren und lernen anzukündigen, dass GLEICH Pipi/ Stuhlgang kommt, schaffen jedoch den Weg zur Toilette nicht mehr :-(
später folgt dann die Fähigkeit aufzuhalten und anschließend auf die Toilette zu gehen,
ganz zuletzt können die Kinder dann noch besser damit umgehen, den Gang zur Toilette z.B. verschieben oder bewusst hingehen.
Es wird also in der Tat so sein, dass ihre kleine Maus recht hat, wenn sie verneint Stuhlgang in der Windel zu haben und zurzeit noch nicht soweit ist überhaupt Harn-, bzw. Stuhldrang spüren zu können.
Sie sehen „Zwang“, Druck oder Bestechung werden hier nicht helfen, denn Entwicklungsprozesse lassen sich weder beeinflussen noch beschleunigen :-(((.
Führen sie die kleine Dame spielerisch an Töpfchen/ Toilette heran, Puppe und Teddy müssen schließlich auch einmal Pipi/ Stuhlgang machen ;-))) oder wenn sie mögen, nehmen sie ihre Kleine mit wenn sie selbst auf die Toilette gehen – erklären was sie gerade tun – Kinder lernen am besten durch Nachahmung.
Lassen sie ihr also gerne ohne Druck mit Windel noch ein wenig Zeit bis ihre Blase wunschgemäß arbeiten kann, bieten ihr hin und wieder Töpfchen/ Toilette an und lassen sie dann alleine entscheiden ob sie sich schon zutraut diese zu benutzen.
Gegen „wund sein“ kann häufigeres Windel wechseln gut helfen und zusätzlich eventuell Sitzbäder mit Kamillen- oder Schwarztee. Auch Creme können sie sich vom Kinderarzt oder Apotheker empfehlen lassen.
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 17.01.2017