Hallo,
meine Tochter 2 Jahre und 2 Monate geht seit ca. 6 Wochen aufs Töpfchen. Sie hat sich eine Zeit lang sehr dafür interessiert und dann immer Bescheid gesagt bevor sie musste. Auch in der Kita klappt es. Wir ziehen ihr immer beim Schlafen und draußen (wegen des Schneeanzugs) eine Höschenwindel an (vor allem auch, weil sie ihr großes Geschäft oftmals noch ins Höschen gemacht hat - seit einer Woche klappt das aber auch). Sie hat aber auch draußen sonst immer Bescheid gesagt, wenn sie musste und wir haben sie dann jedesmal aufs Töpfchen oder öffentliches Klo gesetzt. Nun macht sie allerdings wieder plötzlich Pipi in die Windel, wenn sie keine anhat geht sie normal aufs Töpfchen. Seit Kurzem muss man sie manchmal auch quasi überreden aufs Töpfchen zu gehen, man sieht, dass sie muss, aber sie wehrt sich solange dagegen bis sie fast nicht mehr kann. Wie sollen wir uns hierbei verhalten? Sollen wir die Windeln außer beim schlafen weglassen auch mit der Gefahr hin dass was in den Schneeanzug geht? Ist es möglich dass sie nachts auch schon trocken ist? Ihre Windel ist eigentlich fast immer trocken nach dem Schlafen - oder sollen wir hier noch warten? Wir wollen ja das Zeitfenster auch nicht verpassen. Danke und viele Grüße
von
Tschassi
am 12.12.2016, 20:21
Antwort auf:
Trocken werden Winter
Hallo Tschassi,
ja es ist möglich, dass Ihre Tochter nachts schon trocken ist; es gibt da keine Norm; jedes Kind hat für die Kontinenzbildung einen eigenen Rhythmus.
Aber: Ihr Mädchen ist noch sehr jung und Sie sollten noch nicht davon ausgehen, dass sie es schon endgültig geschafft hat. Dieser Reifungsprozess verläuft meistens in Wellen und ist noch längere Zeit sehr empfindlich. Schon ein ganz banaler Infekt kann in der Phase der Kontinenzbildung ausreichen um diesen Prozess stagnieren zu lassen.
In der Regel beginnt in diesem Alter ein erstes Begreifen für die eigenen Ausscheidungen und da Kinder auf spielerischem Wege lernen ist dieses Töpfchenspiel anfangs ausnehmend lustig – besonders wenn sich die „Großen“ so doll darüber freuen ;-))
Es gibt Kinder, die dann am „Ball“ bleiben und so recht schnell kontinent sind; es gibt aber auch viele Kinder die bald neue Dinge entdecken müssen und das Interesse an diesem Töpfchenspiel verlieren.
Versuchen Sie jetzt nicht diese Entwicklung zu forcieren, indem Sie Ihre Kleine überreden aufs Töpfchen zu gehen, dann bekommt das Ganze schnell eine negative Dynamik. Am besten bleiben Sie gelassen und arbeiten mit dem, was Ihre Tochter von selbst in diesem Thema erbringen kann; bieten Sie das Töpfchen an, aber auch nicht mehr; möchte Ihr Kind die Windel, dann ist das in Ordnung. SIE verpassen kein Zeitfenster, die Kontinenzbildung ist ein ganz natürlicher körperlicher Vorgang, der sich – wenn er keine Störung erfährt – auch nicht aufhalten lässt und von Ihrer Tochter erbracht wird. Auf dem langen Weg, bis ein Kind endgültig kontinent ist legt es immer mal wieder größere und kleinere Pausen ein, aber mehr ist es auch nicht, also warten Sie erst einmal ab.
Mit freundlichen Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 12.12.2016