Hallo,
ich hatte Ihnen vor ein paar Monaten schon einmal geschrieben, weil unsere Tochter (jetzt 3,8 Monate) partout auf ihre Windel besteht. Das Töpfchen oder der Toilettenaufsatz wird strikt abgelehnt. Sie will immer eine Windel anziehen. Wir haben bisher kaum Druck auf sie ausgeübt, allerdings nervt uns die Situation nun doch. Konkret geht es darum, dass ich sie aufs Töpfchen setze, bevor wir baden gehen (ich selbst gehe dann auch auf Toilette, damit sie es sieht). Da will sie aber einfach nicht reinmachen. Manchmal versucht sie etwas zu drücken („aber nur Kacka, Pippi nicht"), was manchmal ein bisschen gelingt. Was mich so nervt ist, dass sie keine 30 Sek. in der Badewanne sitzt und dann sofort Pipi macht und das auch bewusst. Als ich ihr gesagt habe, sie soll vorher ins Töpfchen machen und nicht in die Badewanne hat sie geheult. Letztes Mal hat sie sogar Kacka in die Badewanne gemacht, wobei das wohl unbeabsichtigt war, von ihr aber interessiert verfolgt wurde. Alle ihre Freunde in der Kita sind bereits trocken, aber das stört sich nicht….
Haben Sie einen Vorschlag für uns? Die Situation frustriert mich. Auch im Urlaub wollte sie am Strand immer die Windel anlassen …..
Vielen Dank!
von
quoki
am 05.04.2017, 10:56
Antwort auf:
Töpfchen wird abgelehnt (Kind 3,8 Monate)
Hallo quoki,
elterliches „Genervtsein“ macht leider die Situation nur komplizierter, hilft aber nicht bei der kindlichen Kontinenzbildung ;-))
Ihre Tochter ist noch nicht soweit sich gut und aufmerksam um ihre Blase kümmern zu können und weil sei das spürt, verlangt sie ihre Windel. Das darf so sein! Positiv und ein erster Schritt ist doch ihre gelegentliche Bereitschaft das Kackamachen auf dem Töpfchen zu versuchen. Das dürfen Sie ruhig als einen guten Anfang werten.
Es ist vollkommen legitim, vor dem Baden pipimachen zu gehen – und wenn es in die Windel ist; zumindest sollte man es versuchen, wenn dann nichts kommt ist es halt so.
Ich glaube nicht, dass Ihre Tochter absichtlich in der Badewanne Pippi gemacht hat, sondern dass das ein bekannter Nebeneffekt vom Baden war. Wenn man im warmen Wasser sitzt und erst recht, wenn dabei die Nierengegend umspült wird, hat das eine entspannende und harntreibende/harntreibende Wirkung. Eigentlich ist ja gerade das der Grund, warum man vorher noch einmal wasserlassen sollte, weil man sonst den Drang während des Badens verspürt und dann nur die Möglichkeit hat ins Wasser abzulassen, oder aus der Wanne auszusteigen.
Mein Fazit: es gibt da leider nichts, was Sie großartig tun können. Die kindliche Kontinenzbildung unterliegt einem individuellen Rhythmus und kann nur gefördert aber nie gefordert werden.
Fördernd haben sie gewirkt und so sollten auch weiterhin „ungenervt“ verfahren. Es spricht doch für Sie als Eltern, dass Ihr Kind so gelassen mit dem Thema umgehen kann und es sich nicht daran stört, dass alle Freunde bereits trocken sind – Ihre Kleine braucht einfach ein bisschen länger für diesen Entwicklungsschritt. Trotzdem dürfen Sie darauf vertrauen, dass auch bei Ihr dieser Prozess irgendwann in Gang kommt – am besten in einem entspannten Umfeld.
Mit lieben Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 06.04.2017