Liebe Fachfrauen,
das trifft nun nicht so ganz aber ich wusste nicht wie ich es sonst in der Überschrift formulieren sollte
Meine Tochter ist normal entwickelt und ihrem Alter eher voraus.Tagsüber ist sie seit Jahren problemlos trocken in der Nacht aber scheint sie einen so festen Schlaf zu haben das sie einfach nicht wach wird.
Nun machen wir es seit 3 Abenden so das ich sie nach 3 Stunden gegen 22 Uhr wecke und mit ihr zur Toilette gehe.Sie macht dann auch und ist morgens trocken.Seit gestern schläft sie ohne Windel.
Habe irgendwann mal gelesen das ein Enzym das nachts wach werden wenn sie auf Toilette muss steuert und somit scheint dieses ja noch nicht bei ihr gebildet zu sein.Wie sinnvoll ist also dieses Wecken und zur Toilette gehen,was sie nun selbst möchte und ich dem folge leiste.
Besteht die Chance das sie so mit der Zeit selbst drauf trainiert wird um diese Zeit nochmal wach zu werden und zur Toilette zu gehen oder ist dieses Unterfangen völlig sinnfrei?
Liebe Grüße und Danke MvL
von
MamavonLucas
am 04.03.2015, 20:38
Antwort auf:
Tochter(6) nachts nicht wirklich trocken
Hallo MamavonLucas
:-) die Formulierung geht schon in Ordnung – wir sind ja "Fachfrauen" auf diesem Gebiet.
Sie haben das Problem ihrer Kleinen schon ganz richtig eingeordnet. Sie ist offenbar noch eine sogenannte Tiefschläferin im Sinne einer Reifungsverzögerung. Dies bedeutet, dass der Teil des Gehirns - Nachtwächter :-)))) - der für die nächtliche Blasenkontrolle zuständig ist, NOCH nicht arbeitet. Diese Kinder spüren nachts weder Harndrang noch das Einnässen. Wir kennen dieses Problem bei ca. 10 bis 15% aller Kinder in dem Alter.
Eine Möglichkeit, während dieser Zeit nicht in jeder Nacht nasse Betten waschen zu müssen, wäre das Tragen einer Windel. Die Andere praktizieren sie schon erfolgreich ;-). Sie können also gerne ihr Töchterchen weiterhin abends, bevor sie selbst schlafen gehen, noch einmal auf die Toilette setzen.
Die Entwicklung beeinflussen sie damit jedoch nicht – dieses Vorgehen hat keinen Trainingseffekt.
Den erreicht man nur mit einer Weckapparattherapie, die die Kinder zeitnah zum Harndrang weckt und somit mit diesem Nachtwächter eine Reiz-Reaktions-Kopplung einüben kann.
Aus unserer langjährigen Erfahrung können wir jedoch sagen, dass diese Art der Therapie sehr anstrengend ist und bei zu jungen Kindern oft noch keinen Erfolg hat.
Da jeder Reifungsprozess bei einem gesunden Kind irgendwann abgeschlossen ist, können sie ihrer Tochter also gerne noch ein wenig Zeit einräumen.
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 05.03.2015