Hallo liebe Frau Janhsen-Podien,
herzlichen Dank für die schnelle Rückantwort! Zu den Fragen möchte ich versuchen zu antworten. Also den Stuhlgang hat unsere Tochter fast jeden Tag, sollte sie ihn mal nicht haben, weil wir z.B. an dem Tag unterwegs sind, dann hat sie ihn am nächsten Tag auch zweimal. Er ist normal geformt(eher breiig) und eine normale Farbe. Laut meiner Beobachtung braucht sie auch nicht lang für den Stuhlgang, sie versteckt sich kurz und schon ist er in der Hose. Sie sagt dann auch nicht das sie gemacht hat, fragt man sie, sagt sie nein, obwohl das nicht stimmt. Laut Kinderarzt besteht keine Verstopfung sie wurde auch untersucht, weil wir das Thema schon mal angesprochen hatten. Wir fühlten uns aber nicht ernst genommen mit unserem Anliegen. Deshalb traue ich mich auch nicht mehr beim KA diese Thema anzusprechen. Unserer Meinung nach ist es bei unserer Tochter eher ein Kopfbroblem/Angst, nur wie können wir das ändern??? Danke nochmals für die hilfreichen Hinweise. LG
von
palekes
am 19.01.2015, 12:40
Antwort auf:
Stuhlgang
Hallo palekes,
ich hoffe, es ist für Sie in Ordnung, wenn ich Ihnen antworte; Frau Janhsen Podien ist heute in ihrem wohlverdienten Frei und ich möchte Ihr Anliegen nicht gerne bis Mittwoch unbeantwortet lassen.
Sie haben bereits alles Erdenkliche abgeklärt und sich sehr viele gute Gedanken gemacht. Nach dem, wie Sie den Stuhlgang Ihrer Tochter beschreiben, aber auch nach der kinderärztlichen Untersuchung, lässt sich – zumindest auf diesem Wege – keine Verstopfung erkennen.
Trotzdem traut sich Ihr kleines Mädchen nicht das große Geschäft auf der Toilette zu erledigen, sie hat also Angst! Die Angst das AA in die Toilette abzugeben, ist ein bekanntes Phänomen bei so kleinen Kindern und die Gründe hierfür können vielfältig sein. Es ist schwer ihnen auf die Spur zu kommen, da die Kinder sie oft nicht benennen können. Die erste Überlegung geht immer hin zu einer möglichen Verstopfung und den damit verbundenen unangenehmen oder gar schmerzhaften Erfahrungen. Die haben Sie ausgeschlossen, dennoch ist es möglich, dass Ihre Kleine zu einem früheren Zeitpunkt eine beschwerliche Defäkation hatte und sich diese Negativerfahrung bei ihr festgesetzt hat. Eine weitere Möglichkeit ist die Angst vor dem „Klomonster“, die Darmentleerung ist ein sehr kraftvoller Akt und wenn dass AA in die Toilette plumpst, spritzt Wasser an den Kinderpo – „und was kommt noch da hoch???“ Sie merken, es lässt sich viel Rätselraten aber keine klare Antwort geben. Das Kopfproblem Ihrer Tochter können Sie nicht lösen, das ist eine Aufgabe, die nur sie selber erfüllen kann. Sie können Ihr einen entspannten und schützenden Rahmen geben, damit sie Vertrauen zu sich fasst und ihre Angst zu gegebener Zeit überwindet. Sie können Ihrem Mädchen erklären, dass das große Geschäft zwar in die Toilette gehört, aber dass es auch in Ordnung ist, wenn sie sich noch nicht traut!! - dann jedoch sollte das AA in die Windel entleert werden, damit nicht ihre ganzen hübschen Unterhosen verdorben werden. Ihre Tochter möchte keine Windel mehr – das ist verständlich, denn schließlich ist sie ja kein Baby mehr ;-); seien Sie kreativ und belegen eine „Hochziehwindel“ mit einem anderen Namen; z.B. AA-böxx oder Taghose oder ??????????????????
Im Moment sollten Sie erst einmal nicht mehr machen – lassen Sie Ruhe in dieses Thema einkehren und geben Sie Ihrer Tochter die Zeit, die sie benötigt um ihr „Mütchen zu schüren“.
Abschließend möchte ich Ihnen aber noch empfehlen, sich mit Ihrem Kinderarzt auszusprechen; es ist wichtig für Sie, dass Sie ihm Vertrauen und sich ernst genommen fühlen. Vielleicht hat Ihr KA einfach nur nicht den richtigen „Ton“ gefunden und ist sich gar nicht bewusst, welche Wirkung er auf Sie hatte; oft hilft es etwas ganz klar anzusprechen, um eine gemeinsame Basis aufbauen zu können.
Mit lieben Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 19.01.2015