ständiger Harndrang

 Manuela Thomä Frage an Manuela Thomä Kinderkrankenschwester

Frage: ständiger Harndrang

Hallo liebes Uro-Team, meine Tochter (3,5) ist seit ca. einem dreiviertel Jahr tagsüber trocken. Nachts trägt sie noch ihre Windel. Wir haben unsere Tochter nie gedrängt und bei Unfällen nie geschimpft. Nun stecken wir gerade familiär in einer schwierigeren Phase und als meine Tochter vor ca. 4-5 Wochen anfing ständig, alle 5-10 Minuten, aufs Klo zu gehen (Urin), dachte ich es wäre Kopfsache. Manches Mal reagierte ich mit Unverständnis und Drängen. Da es nicht aufhörte gingen wir nach wenigen Tagen zum KiA. Der stellte Verstopfung (war nicht zu Erkennen gewesen) fest. Der ausgedehnte Darm blockierte die Blase, die sich so nicht komplett entleeren konnte, daher das Gefühl ständigen Harndrangs, ohne dass etwas kam. Trotz verordneter Einläufe ging meine Tochter weiterhin sehr oft aufs Klo. Nach weiterer Abklärung beim KiA sollten wir einfach abwarten. Wir versuchte das Thema nicht zu thematisieren und boten schließlich zur Sicherheit eine Windel an. Damit wurde es besser. Meine Tochter musste mit Windel weniger aufs Klo und machte nie in die Windel. Im Kindergarten wurde die Windel verboten und - wie ich heute erfahren habe - urinieren nach Uhr eingeführt. Nachdem es nicht deutlich besser wurde, sind wir heute noch einmal zum KiA. Der meinte wir sollten unserer Tochter eine Schlupfwindel geben und sie völlig in Ruhe lassen, das auch im KiGa und bei den Omas einfordern, damit meine Tochter wieder sicher wird. Nun haben wir das heute so gehandhabt und auf einmal fing unsere Tochter an, nur noch in die Windel zu urinieren. Ich bin der Meinung, dass wir sie trotzdem weiter in Ruhe lassen sollten und sich so alles wieder einspielt. Mein Mann befürchtet jedoch, dass meine Tochter sich so wieder an die Windel gewöhnt. Wie sollen wir vorgehen?

von nina229 am 22.02.2017, 18:17


Antwort auf: ständiger Harndrang

Hallo nina229, ich verstehe die Sorge Ihres Mannes, aber sie ist unbegründet. Kinder wollen trocken werden, aber nicht immer klappt das reibungslos. Dieser Vorgang ist sehr störanfällig und macht eine gute Blasenkontrolle manches Mal sehr schwer, wenn nicht sogar zu einem wahren Kraftakt. Nach dem, was Sie beschrieben haben stand Ihre Kleine in der letzten Zeit enorm unter Druck, weil die Blase ständig irgendwelche Signale ausgesendet hat, aber in ihrer Funktion durch den Darm gestört wurde. Dadurch hat sich Ihr Mädchen nicht mehr zu getraut gut auf ihre Blase achtgeben zu können. Nun hat Ihre Tochter es verdient sich entspannen zu können; sie braucht jetzt diese Phase des „Nichtaufpassens“ und vielleicht wird diese Phase etwas länger dauern, als die Erwachsenen sie ihr zugestehen würden, aber Kontinenzbildung ist ein Reifungsvorgang, der sich nicht stoppen lässt. Wenn Ihre Tochter soweit ist und die Irritation, die sie und ihre Blase erfahren haben vergessen kann, wird sich alles wieder einspielen. Mit lieben Grüßen Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 22.02.2017