Hallo Zusammen,
Mein Sohn 3,5 Jahre hat eigentlich seit Oktober 2015 tagsüber keine Windel mehr. Die ersten Wochen lief es super, dann kam er mit 2,5 in den Kindergarten und da hat es wieder gedauert. Es lief wieder ein paar Wochen gut und dann wieder nicht. Er hatte im Frühjahr eine Blasenentzündung, die nicht so schlimm war und danach konnte er sogar den Urin in der Nacht halten und hat sich gefreut, weil gar keine Windel mehr braucht. Jetzt seit ca. -2 Wochen war das Bett immer wieder nass. Wir haben mit ihm beschlossen, das die Windel nachts wieder herkommt. Damit er auch seinen Schlaf bekommt. Er will das auch so. Tagsüber klappt es gar nicht. Er geht immer zu spät, Zuhause spielt er dann lieber noch mit dem Türstopper als, dass er aufs Klo geht. ( Hose ist da meist schon etwas nass). Wenn ich ihn nicht schicke geht erselten alleine. Er schämt sich meist auch wenn er ertappt wird, aber er bemüht sich auch nicht etwas anders zu machen. Hab auch schon viel versucht. Belohnen. Loben. Bestrafen. Erklären. Nichts sagen. Aussitzen. Aber es will nicht wirklich kappen... Mich stresst das Thema so, das ich nicht mehr weiter weiss. Er bekommt auch einen Bruder im April. Wobei wir das Thema nicht sonderlich aufbauschen. Muss noch sagen er ist sonst so klug zu weit für sein Alter. Er rechnet, zählt, kann Buchstaben lesen, kann viele Lieder auswendig er darf sogar manchmal mit wenn die vorschulkinder was in den Gruppen machen. Aber bei dem Thema ist er so nachlässig, das verstehe ich nicht. Weiß echt nicht mehr weiter. Können Sie mir einen Rat geben? Danke.
von
Löwenmama2106
am 05.12.2016, 10:21
Antwort auf:
Sohn 3,5 geht nicht auf die Toilette obwohl schon sauber
Liebe Löwenmama 2106,
Zunächst muss ich festhalten, dass ihr Sohn immer noch in dem Alter ist, in dem er noch gar nicht trocken sein muss. Zur Fähigkeit trocken werden zu können, gehören körperliche Fähigkeiten, aber auch emotionale, also seelische. Auf der Ebene gelingt es ihm noch nicht, er will nicht so recht, vergisst es vielleicht noch, zieht andere Dinge dem Toilettengang vor, weil er sie wichtiger findet. Ärger stört diesen Prozess der Entwicklung zusätzlich. Das Pipi machen keine Priorität hat, geht vielen 3 jährigen so und warum sollte es auch anders sein? 3 jährige empfinden ganz natürlich nach Lust und Laune und nicht nach Vernunft- pädagogisch, was die kindliche Entwicklung Kleinkinder angeht, ist das ganz normal.
Nun spitzt sich das Problem Pipi machen bei Ihnen zu- sie beschreiben sehr gut, wie stressbesetzt es ist. Und auch ihre Erwartung ist natürlich aus ihrer Sicht der Dinge normal, die können als Erwachsene nicht so recht nachvollziehen, warum Pipi machen und sauber bleiben wohl nicht wichtig sein könnte.
Dennoch: schauen sie was ihr Kleiner schon kann, sie beschreiben es doch gut. Er hat seine Talente zurzeit noch an ganz anderer Stelle. Warum muss er jetzt unbedingt schon trocken sein? Aber natürlich wird das ihr Kleiner auch (!! ), aber wenn er soweit ist, er braucht nur aber noch Zeit dafür.
Vielleicht lassen sie ihn ganz einfach für einen gewissen Zeit (zB) 6 Monate einfach wieder eine Windelhose tragen, auch tagsüber. Und zwar ganz offiziell, mit ihrem Einverständnis...schalten sie mal das Thema ganz ab....
Ich kann mir gut vorstellen, dass es für sie beide ganz gut sein kann, es entspannt, sie können sich über andere Dinge freuen und ärgern...das neue Gewisterchen willkommen heißen und genießen. Haben sie Bertrauen zu ihrem Sihn, plötzlich wird es ihm wieder (oder endlich) selber wichtig werden, er hat vielleicht die nötige Freiheit sich selber zu entschieden- dann legt er die Windel ab und geht auch wieder Pipi machen...das wäre meine ganz starke Vermutung und das ist auch mein ganz ernsthafter Tipp für Sie.
Mit lieben Grüßen
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 05.12.2016