Sohn 3,5 Jahre alt kotet ein

 Ellen Janhsen-Podien Frage an Ellen Janhsen-Podien Kinderkrankenschwester

Frage: Sohn 3,5 Jahre alt kotet ein

Liebes Team, mein Sohn 3,5 Jahre alt ist seit ca 6 Wochen trocken. Hin und wieder ging mal etwas daneben, aber es klappte alles in allem gut. Vor allem bei Stuhlgang gab es keine Probleme. Seit 2 Wochen ist er von der Krippe in die Kindergartengruppe gewechselt und kotet seitdem ein. Die Erzieherinnen sind sehr engagiert und fragen ihn häufig ob er muss, setzen ihn zu vermuteten Zeiten des Stuhls auch proaktiv aufs Töpfchen. Dennoch macht er quasi nebenbei in die Hose; auch draußen in die Sandkiste hat er schon sein Geschäft gemacht. Zuhause klappte es an sich weiterhin. Gestern nun hat er aber auch Zuhause 2x in die Hose gemacht. Wir versuchen zu ergründen, woran es liegt und fragen ihn auch. Er meint er würde es nicht merken. Das klappte aber doch bislang Zuhause. Er ist immer sofort zum Töpfchen gespurtet und hat uns ganz stolz das Ergebnis präsentiert. Es scheint ihn auch nicht im geringsten zu stören, damit herumzulaufen. Es ist, als hätte er für sich auf einmal wieder eine Windel um. Dazu muss ich sagen, dass wir auch noch Nachwuchs bekommen haben. Wahrscheinlich hängt es damit und der neuen Kita-Gruppe zusammen. Ich bin einfach nur ratlos, wie ich jetzt damit umgehen soll. Mein Mann ist schon drauf und dran ihm wieder eine Windel anzuziehen. Auch die Erzieherinnen im Kiga sind ratlos. Bislang ist die Gruppe aufgrund der Ferien noch nicht voll besetzt, aber wenn erstmal alle 20 Kinder da sind, können Sie sich wahrscheinlich auch nicht mehr so intensiv darum kümmern. Wie können wir ihm helfen? Vielen Dank schon mal. Viele Grüße Yvonne

von YvonneB am 24.08.2016, 11:24


Antwort auf: Sohn 3,5 Jahre alt kotet ein

Liebe YvonneB, Es kann gut sein, dass die beiden neuen Faktoren- KITA und das neue Baby ihren Kleinen sehr beschäftigen und er sich nun nicht mehr ganz so gut auf die ein oder anderen Abläufe im Körper konzentrieren kann. Man braucht das nicht so sehr auf den emotionale Bereich zu beziehen, es hat ganz schlichte körperlich/funktionelle Gründe. Er kommt aus dem Rhythmus...Dass ihn Stuhlgang in der Hose mit 3 Jahren nicht so sehr stört, ist denke ich total normal (Kinder finden ihre Ausschwidung meist gar nicht eklig, es gehört zu Ihnen, ist ganz normal ..:-))) Er braucht jetzt die richtige Unterstützung, damit er wieder auf den richtigen Weg kommt. Beim Stuhlgang ist es anders als bei der Blasenentleerung. Wir können den Darm nicht immer entleeren, wenn wir auf der Toilette sitzen. Es geht nur wenn der Stuhlgang tatsächlich im Enddarm angekommen ist. Erst dann gibt es den Entleerungsreflex. Wir merken auch dann erst dass wir müssen, und können entleeren. Verpassen wir den Moment, kann es eine Weile dauern, bis es die nächste Chance gut, wir schieben den Stuhlgang wieder hoch in den oberen Teil des Darms und die Entleerung wird verschoben, das kennen sie vermutlich von sich selbst. Wenn die Ampulle (letzter Teil des Enddarms) leer ist, kann nichts heraus befördert werden, daher klappt es auch nicht dass die Erzieherinnen ihren Sohn zwischendurch einfach mal auf die Toilette setzen...es kann einfach nichts kommen :-(( Nutzen Sie den Reflex des Darms, den wir alle haben. Stuhlgang wird im Darm befördert, wenn wir eine größere Mahlzeit zu uns nehmen, 20-30 Minuten danach bewegt sich der Darm, befördert den Stuhlgang nach unten. Das ist der Moment in dem sich dann auch meist der Enddarm füllt und eben entleert werden kann und möchte. Dass heißt ein gemütlicher Toilettengang in Ruhe, ca 20 Minuten nach dem Frühstück (zB), bei dem ihr Kleiner versucht den Stuhlgang zu entleeren, kann sinnvoll sein und kann eingeübt werden. Er kann dann auch erst mal ein paar Minuten drauf sitzen bleiben, sie können es sich einen Moment mit ihm gemütlich machen, ein bisschen erzählen, ein kleines Buch lesen und schauen, ob er Stuhlgang machen kann. Natürlich geht es auch mittags oder abends. Die Mahlzeit ist wichtig, die Regelmäßigkeit (wählen sie für die nächsten Wochen wenn möglich immer den gleichen Zeitraum) die Ruhe und und die Übung. Sorgen Sie dafür dass er ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt (800 ml wären gut in seinem Alter), dann kann er über dieses "Toilettentraining" wieder in einen guten Rhythmus kommen. Zusätzliche Versuche (in der Kita) würde ich vermeiden (sie sind nicht effektiv genug, machen nur unnötigen Druck, wecken bei allen falsche Erwartungen), konzentrieren Sie sich mit ihm auf das Training. Wenn er zu Hause 1 mal am Tag gut entleert, sollte es wieder klappen :-))) Viele Menschen haben einen solchen Rhythmus für die Darmentleerung. Ich drücke die Daumen,dass es bald wieder besser klappt. Lieben Gruß Ellen Janhsen-Podien

von Ellen Janhsen-Podien am 25.08.2016