Hallo,
mein 25 Monate alter Sohn geht zwischendrin gerne auf den Topf, dann macht er allerdings immer wieder (bewusst?) auf den Boden sein kleines Geschäft. Das große Geschäft klappt manchmal auch indem er sich auf den Topf setzt, manchmal auch alles fallen lässt.
Er sagt, wenn er groß oder klein muss, kann auch kurz aufhalten.
Sollen wir die Windeln ab jetzt tagsüber komplett weglassen, so wie manchmal empfohlen wird?
Seine große Schwester (3,5 Jahre) verweigert hartnäckig die Windeln wegzulassen, obwohl sie die Windeln für das kleine Geschäft schon mal los war. Sie kann das also für das kleine Geschäft steuern (will aber nicht...).
Für das große Geschäft will sie aber immer eine Windel...
Was sollen wir tun? Erst den kleinen versuchen, trocken zu bekommmen und hoffen, dass sie mit aufspringt?
Wenn sie im September in den Kindergarten kommt, muss sie trocken sein. Sollen wir vorher spätestens ab August trotz Tränen die Windeln verstecken (bevor sie im Kiga gedemütigt wird in dem die Windel weg muss und sie vor den anderen Kindern in die Hose macht usw? Sie hatte nie Verstopfung oä.
Es gibt weit und breit keinen Kiga, der Windelkinder toleriert, also keine Alternative...
Danke!
von
FridaKarla
am 08.05.2017, 19:31
Antwort auf:
Sauber werden
Hallo FridaKarla
:-)))), sowohl ihre Tochter als auch ihr Sohn müssen noch keine ausgereifte Blasen- und Darmkontrolle haben. Dafür haben sie noch Zeit bis sie das das 5. Lebensjahr vollendet haben.
Diese Reifungsprozesse verlaufen in kleinen Schritten, die durchaus auch Pausen haben dürfen.
Zuerst nehmen die Kleinen wahr, dass sie Pipi/ Stuhlgang in die Windel gemacht haben,
als nächstes können sie spüren, dass sie gerade in die Windel machen,
erst danach beginnen sie Harn-/ Stuhldrang zu spüren und lernen anzukündigen, dass GLEICH Pipi/ AA kommt, schaffen jedoch den Weg zur Toilette nicht mehr :-(
später folgt dann die Fähigkeit aufzuhalten und anschließend auf die Toilette zu gehen,
ganz zuletzt können die Kinder dann noch besser damit umgehen, den Gang zur Toilette z.B. verschieben oder bewusst hingehen.
Daran kann man immer gut erkennen in welcher Phase die Kinder sich gerade befinden und sie springen auch zwischen den einzelnen Abschnitten hin und her. Wenn ihr Sohnemann also auf den Boden macht, geschieht dies nicht bewusst, sondern er hat einfach noch keine gut ausgereifte Kontrolle.
Der „großen Schwester“ die ja auch noch klein ist ;-))), geht es genauso. Es ist prima, dass sie ihre Ausscheidungen schon phasenweise kontrollieren kann. Sie hat es sicher gut im Gespür wann sie es sich zutraut ohne Windel zu gehen oder Phasen in denen sie sich nicht zutraut gut auf Blase/ Darm aufzupassen. Blasen- und Darmkontrolle hat sehr viel mit Wahrnehmung und Aufmerksamkeit zu tun und die wird zwischendurch auch von anderen Lernphasen gefordert.
Ihr zeitweises Unvermögen ist also nicht, dass sie nicht will, sondern nicht kann.
Gehen sie also das ganz individuelle Tempo ihrer Kinder mit, geben ihnen gerne ohne Druck noch ein wenig Zeit und finden gemeinsam mit den Betreuern im Kindergarten eine Lösung die ihrer kleinen Tochter gerecht wird. Sie ist ganz sicher nicht die Einzige, die noch nicht trocken ist.
Ob Windel oder nicht liegt ganz in ihrem Ermessen ob sie durch die riesigen Wäscheberge, die ohne Windel entstehen können, selbst Leidensdruck bekommen ;-))).
Herzliche Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 09.05.2017