Hallo! Meine Tochter ist gerade 3 und seit Mitte Dezember geht sie zur Toilette. es hat ihr Zuhause anfangs richtig Spaß gemacht, sie ging meist von alleine, ab und zu hab ich sie nochmal erinnert und es ging maximal einmal täglich was in die Hose. seit der kiga wieder angefangen hat, klappt es leider kaum noch. im kiga sagen sie, sie schicken die Kinder halt nicht auf Toilette, es muss von den Kindern selbst kommen, sonst würden sie sich gedrängt fühlen, was nicht gut wäre. natürlich vergisst sie es im kiga oft und so macht sie jedes Mal 1-2 mal in die Hose und die Erzieherin forderte mich heute auf, ihr wieder pampers für den kiga anzuziehen, was ich aber garnicht gut finde, würde man sie erinnern, würde sie auch gern gehen und sich nicht gezwungen fühlen, da bin ich ganz sicher, zuhause muss ich sie ja auch nicht drängen. jetzt ist es so, dass sie, seit der kiga wieder begonnen hat, auch zuhause viel öfter in die Hose macht und oft nicht auf Toilette will, wenn ich sie auffordere. was kann ich tun, ist es nicht ganz normal, dass ein Kind zu Anfang noch öfters dran erinnert werden muss? und wenn sie mit Aufforderung gerne geht, kann sie sich doch nicht gedrängt fühlen oder? wie kann ich es schaffen, dass es auch im kiga so gut klappt wie daheim, auf deren Mithilfe scheine ich nicht hoffen zu können. und wieder pampers für den kiga anzuziehen, wäre das nicht kontraproduktiv? Danke!
von
amy2107
am 04.01.2017, 18:43
Antwort auf:
Probleme mit Toilettengang im kiga
Hallo amy2017,
Ihre Tochter beginnt gerade erst mit der Kontinenzbildung.
In der kindergartenfreien Zeit konnte sie sich diesem ersten Erleben voll widmen; es war neu, sie hatte ihren Spaß daran und die Großen haben sich mit ihr gefreut. Alles super! Nun ist sie wieder in ihrem Alltag angekommen und die vielen anderen Eindrücke die Ihr Mädchen sammelt - ja sogar sammeln muss - verhindern, dass sie ihre ganze Aufmerksamkeit weiterhin auf die Signale der Blase ausrichten kann.
Denn darum geht es bei der Kontinenzbildung: das man ein Bewusstsein für seinen Körper und dessen Signale entwickelt um dann entsprechende Handlungen einleiten zu können. Das ist ein individueller Lernprozess, dem einen keiner abnehmen kann. Es ist verständlich, dass Sie die Reaktion des Kindergartens gar nicht gut finden; ich denke aber, dass die Erzieherinnen, wie auch Ihre Tochter damit überfordert wären, ständig an den Toilettengang zu erinnern bzw. erinnert zu werden.
Sie wissen selber: Kindergarten ist nicht einfach eine Spielstätte; sondern ein Ort wo Ihr Kind lernt seine sozialen und emotionalen Kompetenzen zu stärken. Das verlangt Ihrer Kleinen sehr viel ab und so ist es auch verständlich, dass sie nachmittags zu Hause wieder öfter einnässt.
Ich sehe hier aber keinen Grund zur Sorge; der erste Anstups ist geglückt und mit zunehmender körperlicher und geistiger Reifung wird sich Ihre Tochter auch in diesem Bereich weiter entwickeln.
Geben Sie Ihrem Kind hier noch Zeit und ausreichend Spielraum; die Pampers für den Kindergarten wäre sicherlich nicht kontraproduktiv, sondern würde im Moment eher entlastend wirken. Nutzen Sie eine Windeln zum Hochziehen die wie eine Unterhose gehandhabt wird und es Ihrer Kleinen ermöglicht selber spontan zu entscheiden, wenn sie die Toilette nutzen möchte. Sprechen Sie mit ihr ab, ob sie nachmittags lieber erinnert werden möchte, oder doch erst mal lieber auf die Windel zurückgreift. Haben Sie keine Sorge die Entwicklung Ihrer Tochter zu stören; jeder Entwicklungsschritt braucht seine kleinen und größeren Pausen, lasst sich aber nicht stoppen.
Mit herzlichen Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 04.01.2017