Guten Abend,
Ich bin im Moment sehr verunsichert. Mein Sohn (genau 4) kotet plötzlich seit einer Woche ein. Seit er drei ist, brauchte er für das Wasser lassen keine Windel mehr (auf eigene Initiative, wir haben keinerlei Sauberkeits- Erziehung gemacht). Für den Stuhlgang fragte er gezielt nach einer Windel und erledigte so zuverlässig sein großes Geschäft. Seit Weihnachten 2014 ging er, ebenfalls auf eigenen Wunsch auch dafür zuverlässig auf die Toilette. Wir hatten nicht einen Unfall! Nun bin ich mit diesem plötzlichen einkoten komplett überfordert. Er entschuldigt sich jedesmal x- mal, sagt aber, dass er es irgendwie nicht merkt.
Was können wir tun?
Vielen Dank!
von
mine08
am 14.04.2015, 19:35
Antwort auf:
Plötzliches einkoten
Hallo mine08
Ich denke, sie sollten sich zunächst einmal nicht sorgen :-).
Da ihr Kleiner eine komplette Blasenkontrolle hat und ebenso schon einmal seinen Darm gut unter Kontrolle hatte, wird es eher keine organischen Ursachen haben.
Ihr Kinderarzt könnte erst einmal mit einem Ultraschall feststellen, ob ihr Sohnemann vielleicht eine Verstopfung hat und dann dementsprechende Maßnahmen ergreifen.
Sollte da Alles in Ordnung sein, wird es eher eine normale Entwicklungsschwankung sein. Die Entwicklung zur Darmkontrolle beginnt, genauso wie bei der Blase, ca. mit dem 2. Lebensjahr und sollte mit Beendigung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein. Da hat der kleine Mann also noch ein wenig Zeit ;-).
Wir kennen dieses Problem recht häufig. Die Kinder entscheiden sich im Spiel manchmal, später auf die Toilette zu gehen oder nehmen den Stuhldrang gar nicht oder zu spät wahr und schon haben sie sich verschätzt und es geht in die Hose. Daher auch seine Aussage, dass er gar nichts bemerkt hat :-(.
Im Rahmen einer Entwicklung gibt es immer gute und weniger gute Phasen.
Wenn er ohne Druck auf die Toilette gehen mag, könnte er einmal am Tag zu einem festen Zeitpunkt - am Besten 20 – 30 min nach einer Mahlzeit - für ca. 5 min auf der Toilette versuchen seinen Darm zu entleeren.
Wichtig wäre auch eine ausreichende, regelmäßig über den Tag verteilte Trinkmenge, damit der Stuhlgang weich bleiben kann.
Besprechen sie am Besten mit ihm, ob er sich diese Maßnahme vorstellen kann oder zur Sicherheit ein Windelhöschen anziehen möchte bis er sich wieder zutraut selbst auf seinen Darm aufzupassen. Es erspart ihnen viel verschmutzte Wäsche und ihm Schuldgefühle.
Falls der Arzt also keine Verstopfung feststellt, geben sie ihm gerne noch ein wenig Zeit bis er seinen Darm wunschgemäß kontrollieren kann.
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 14.04.2015