Hallo, wir haben die letzten dreit Tage ein Blasentagebuch geführt mit folgendem Ergebnis:
Gewicht: 17,7 kg
Alter: 6 J 4 M
Größe: 116 cm
Mittwoch:
08:30 Uhr: Morgenurin
10:30 Uhr 60 ml
13:00 Uhr 34 ml Urin/Stuhlgang normal
17:00 Uhr 135 ml Urin
20:00 Uhr 65 ml Urin
20:15 Uhr 16 ml Urin /Stuhlgang normal
20:30 Uhr 44 ml Urin
Morgenurin (09:30 Uhr donnerstags): 130 ml
Windelurin (donnertags): 65 ml
Urinmenge: 549 ml
10:30 Uhr 112 ml Wasser
16:00 Uhr 6 ml Suppe :/
16:00 Uhr 193 ml Wasser
18:00 Uhr 152 ml Wasser
19:00 Uhr 57 ml Wasser
19:45 Uhr 10 ml Milch
21:30 Uhr 40 ml Wasser
Trinkmenge: 570 ml
Donnerstag:
09:30 Stuhlgang normal mit Morgenurin
19.15 Uhr 134 ml Urin
20:30 Uhr 96 ml Urin
21:00 Uhr 22 ml Urin/Stuhlgang normal
Morgenurin (08:30 Uhr freitags): 120 ml
Windelurin (freitags): 0 ml
Urinmenge: 402 ml
11:30 Uhr 65 ml Wasser
12:00 Uhr 154 ml Wasser
18:40 Uhr 222 ml Wasser
Trinkmenge: 441 ml
Freitag: (er wurde zum Trinken angehalten)
10:30 Uhr 94 ml Urin (dringend)
11:30 Uhr 129 ml Urin (dringend)
12 Uhr 140 ml Urin (dringend)
13:10 Uhr 118 ml Urin
14 Uhr 125 ml Urin
15 Uhr 27 ml Urin//Stuhlgang normal
19 Uhr 59 ml Urin
19:30 65 ml/Stuhlgang normal
19:45 Uhr 81 ml Urin
20:15 73 ml Urin
Morgenurin (08:30 Uhr samstags): 130 ml
Windelurin (samstags): 18 ml
Urinmenge: 1059 ml
08:45 Uhr 139 ml Wasser
09:15 Uhr 173 ml Wasser
11 Uhr 195 ml Wasser
12:30 Uhr 180 ml Wasser
14 Uhr 170 ml Wasser
16 Uhr 200 ml Wasser
18:30 Uhr 154 ml Wasser
Trinkmenge: 1211 ml
Sonntags war die Windel nass.
Mein Sohn schläft sehr tief. Er schläft auch erst spät ein, obwohl er zwischen 19-20 Uhr liegt. Er schläft immer ca. 2,5 Std später erst ein.
1. Frage: Wie viel soll ein Kind in dem Alter trinken?
2. Frage: Was halten Sie von dem Protokoll? Was kann die Ursache des Einnässens sein und wie können wir das Verhalten ändern, damit er evtl. leichter trocken wird? Danke
von
Ma-Mi
am 13.04.2015, 13:27
Antwort auf:
Nächtliches Einnässen
Hallo Ma-Mi,
durchschnittlich sollte ein Kind in diesem Alter ca. einen Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen; wobei verschiedene Obst- und Gemüsesorten, wie auch andere Nahrungsmittel, ebenfalls Flüssigkeit enthalten.
Frau Ackmann hat Ihnen ja schon letzte Woche ausführlich geantwortet und auch die Bedeutung des Trinkens hervorgehoben.
Ihr Protokoll zeigt sehr schön, welch positive Auswirkung eine gute Flüssigkeitszufuhr auf die Blase hat. Am ersten Tag haben Sie eine geringe Tagesgesamttrinkmenge mit überwiegend kleinen Urinportionen dokumentiert; am Freitag haben Sie Ihren Sohn zum Trinken angehalten; die Tagesgesamttrinkmenge quasi verdoppelt und Sie konnten mehrere größere Urinportionen verbuchen. Auch wenn es nicht möglich ist, auf diesem Wege in Diagnostik und Therapie einzusteigen, zeigen mir die Protokolle Ihres Kleinen: a) das er eine noch eher kleine und unruhige Blase hat; b) der von Ihnen erwähnte tiefe Schlaf = die von Frau Ackmann beschriebene Nachtwächterfunktion, die noch nicht ausgereift ist und c) das Sie – auch wenn Sie die Nachtwächterfunktion in ihrer Reifung damit nicht beeinflussen können – Einfluss auf die nächtliche Ausscheidungsmenge nehmen können. Achten Sie auf eine gut über den Tag verteilte Flüssigkeitszufuhr – beginnend morgens nach dem Aufstehen, ca. alle 2 Stunden eine Portion – die letzte ca. 2 Stunden vor dem Schlafengehen. Das schwere an diesem Trinktraining ist, dass die Kinder keinen Durst bekommen sollen – Durst dient als „Erinnerung“ die wir spüren – ohne Durst zu trinken bedeutet, dass der Kopf sehr sehr aufmerksam sein muss um den nächsten Trinkeinsatz nicht zu verpassen :-( Die Vorteile einer solch geregelten Flüssigkeitszufuhr liegen auf der Hand – morgens beginnend mit dem Trinken, bedeutet grob übersetzt auch morgens beginnend mit dem Pipimachen – abends ist demnach also gar nicht mehr soviel Flüssigkeit im Körpersystem, was die Chancen für eine trockene bzw. trockenere Nacht steigert. Noch viel wichtiger ist aber der Effekt, den das Trinktraining auf die Blase hat – langfristig kann es dazu führen, dass die Blase mehr Urin speichern kann, so dass sie sich nachts vielleicht gar nicht mehr entleeren muss, weil genügend Platz da ist.
Sprechen Sie sich mit Ihrem Sohn ab, ob er bereit ist für Veränderungen in diesem Bereich. Er ist noch sehr jung, und wird Ihre Unterstützung benötigen, aber ohne seine eigene Motivation und sein Zutun werden Sie nichts erreichen können. Stecken Sie kleine, überschaubare, Ziele und bieten Sie Ihrem Kind immer mal wieder einen Grund, warum es sich lohnt weiter zu machen.
Ich wünsche Ihnen viel Glück und Geduld :-)
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 13.04.2015