Was bedeutet Blasentraining?

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Was bedeutet Blasentraining?

Hallo, ich hatte Ihnen bereits schon mal geschrieben, dass unser Sohn (seit Feb. 6 Jahre alt) nachts noch die Windel hat. Die Windel ist jeden Tag voll. Er möchte ohne schlafen. Wir haben jetzt 2 Tage probiert, aber jeden Tag war das Bett nass. In der 2. Nacht habe ich ihn um 22 Uhr nochmal auf die Toilette gebracht, wo er auch gemacht hat. Um 5 Uhr morgens war er noch trocken. Um 6 Uhr kam er nass. Normalerweise steht er um 6 Uhr auf. Er schläft sehr fest. Noch dazu sagen möchte ich, dass er bis vor ca. 2 Monaten jede Nacht zu uns ins Bett gekommen ist. Wir sind sehr froh, dass er jetzt in seinem Bett schläft, da er den Schlaf auch einfach braucht. Der Kinderarzt meint, wir sollen bis zu den Sommerferien noch abwarten. Nach dem 6. Geburtstag kommt ein großer Entwicklungsschritt, seiner Meinung nach. Danach möchte er ein Blasentraining durchführen. Was kommt dann auf uns zu? Haben Sie Erfahrungen mit Homöopathie oder sonstiges? Meine Mutter drängelt langsam auch, es muss was unternommen werden, obwohl wir die Windel als normal sehen und keinen Druck auf unseren Sohn ausüben. Wie sind Ihre Erfahrungen? Vielen Dank. LG waschtruck

von waschtruck am 26.04.2016, 10:21


Antwort auf: Was bedeutet Blasentraining?

Hallo waschtruck :-))), Lassen sie sich bitte nicht von den sicher gut gemeinten Ratschlägen verunsichern – geben sie ihrem Kleinen gerne seine Windel. Der Versuch sie auf seinen Wunsch hin auszulassen war gut, hat aber gezeigt, dass die Entwicklung zu seiner eigenständigen nächtlichen Blasenkontrolle, trockene Nächte noch nicht zulässt. Er gehört noch zu den sogenannten Tiefschläfern. Das bedeutet – der Teil des Gehirns, der nachts für die Blasenkontrolle verantwortlich ist arbeitet NOCH nicht – im Sinne einer Reifungsverzögerung – er kann also nachts zur Zeit weder Harndrang noch das Einnässen spüren. Ihre Beobachtung, ihr Sohnemann entleert offenbar 2x in der Nacht seine Blase, kann darauf hinweisen, dass auch die Blasenfunktion noch nicht so ganz ausgereift ist – die Blase also noch gar nicht genügend Urin speichern kann um die Nacht ohne sich zu entleeren zu überstehen. Ich kann ihrem Kinderarzt da nur zustimmen – dem kleinen Mann noch ein wenig Zeit zu lassen und dann je nach Problematik ein Blasentraining durchzuführen oder wenn eine gute Speicherfähigkeit und gute Erweckbarkeit besteht, könnte auch eine Weckapparattherapie durchgeführt werden. Hierfür könnte er allerdings noch zu klein sein, da die Kinder in dem Alter oft noch gar nicht zu wecken sind. Was ihr Kinderarzt genau mit Blasentraining meint, kann ich nicht sagen - wir verstehen unter Blasentraining ein gutes Trinkverhalten – ausreichend und regelmäßig über dennTag verteilt trinken sowie tags rechtzeitig und in Ruhe zur Toilette zu gehen. Das führt dazu, dass die Kleinen tags eine gute Kontrolle über ihre Blase erlangen und sich somit die Speicherfähigkeit der Blase verbessert. In Bezug auf das nächtliche Einnässen haben wir mit Homöopathie keine Erfahrungen aber alle Maßnahmen die zu einer Entspannung der Blasenmuskulatur führen, können natürlich gerne durchgeführt werden. Sollten sie noch unsicher sein, können sie nach Rücksprache mit dem Arzt auch gerne unsere urotherapeutischen Kollegen in ihrer Nähe ansprechen, zu finden unter: http://www.urotherapie.de/forum/phpBB3/viewtopic.php?f=19&t=67 Liebe Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 26.04.2016