Möchte es nicht sagen.....

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Möchte es nicht sagen.....

Guten tag Mein sohn ist 30.10.2011 geboren. Ich habe vor 2 wochen pempers in den ferien teils weggelassen. Das heisst, zujause unterhose, draussen pampers. Er braucht in der nacht, wenn er schläft keine pampers, er kann pipi gut halten. Bis wir aufs wc gehen. Falls ich aber mit dem bringen zuspät bin, macht er in die hose. Ich habe festgestellt dass er problemlos pipi halten kann, aber einfach nicht sagen möchte wenn er aufs wc muss. Stuhlgang kann er auch nicht machen, nur wenn er pampers an hat. Ich frage ihn immer wieder ob er aufs wc muss, er sagt nein, und dann macht er 5 min. spaterin die hose. Er möchte es einfach nicht sagen? Wenn ich ihn frage warum er es nicht gesagt hat, dann entschuldigt er sich. Ich weiss nicht wie weiter gehen. Habe ich zu früh angefangen damit????? Wie soll ich weiterfahren? Danke sehr Liebe grüsse

von Schiff am 08.07.2014, 13:30


Antwort auf: Möchte es nicht sagen.....

Hallo Schiff So wie sie es beschreiben, ist der Reifungsprozess der Blasen- und Darmfunktion noch nicht soweit, dass ihr Kleiner zuverlässig Harn- und Stuhldrang spüren und rechtzeitig und wunschgemäß darauf reagieren kann, dass heißt - er hat noch keine zuverlässige Kontrolle darüber. Mir anderen Worten – er KANN ihnen noch gar nicht sagen, wann er Pipi muss :-). Diese Entwicklung beginnt bei jedem Kind zu einem anderen Zeitpunkt und braucht individuell unterschiedlich lang. Bei 10 bis 15% aller Kinder ist sie erst mit Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen. Deshalb ist es ungünstig, einfach die Windel wegzulassen, in der Hoffnung die Kinder könnten dann plötzlich Blase und Darm kontrollieren ;-(. Die Kontrolle über die Blase verläuft in kleinen Entwicklungsschritten: zuerst merken die Kinder, dass sie Pipi gemacht haben, als nächstes sagen sie, dass sie es gerade tun, danach können sie ankündigen, dass es gleich kommt, erst dann folgt die Fähigkeit aufzuhalten und dann Pipi zu machen. Später können sie dann noch besser damit umgehen, den Gang zur Toilette z.B. verschieben oder bewusst hingehen. Sie könnten vielleicht spielerisch beginnen ihm Töpfchen/ Toilette näher zu bringen – ihn z.B. vor dem Wickeln ohne Druck aufs Töpfchen setzen. Auch könnten sie ihren Sohn, wenn sie mögen, mit auf die Toilette nehmen, wenn sie selber gehen und ihm erklären was sie gerade tun. Dann weiß er, was er tun muss, wenn der Reifungsprozess es zulässt. Geben sie dem Kleinen also ganz in Ruhe noch ein wenig Zeit und freuen sich an den kleinen Fortschritten die er macht. Liebe Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 08.07.2014


Antwort auf: Möchte es nicht sagen.....

Liebe Frau Ackmann Verstehe... Ich danke Ihnen sehr für die hilfsvollen Worte. Was mich aber trotzdem wunder nimmt, warum macht er in der Nacht sein pipi nicht? Wenn ich ihn am morgen gleich nach dem aufstehen auf die toilette bringe dann klappt das ganz gut. Wie geht das, dass er es in der nacht halten kann? Dankr sehr

von Schiff am 08.07.2014, 23:26


Antwort auf: Möchte es nicht sagen.....

Hallo Schiff Nachts ist ein anderer Teil des Gehirns für die Blasenkontrolle verantwortlich und hier ist der Reifungsprozess offensichtlich bei ihrem Sohnemann schon abgeschlossen :-). Wir beobachten immer wieder, dass Patienten nachts eher eine gute Blasenfunktion haben als am Tag - auch bei älteren Kindern. Am Tag hat das Gehirn halt sehr viele Aufgaben und muss oft auf andere Dinge, die wichtiger sind (z.B. spielen :-) ), aufpassen. Da kann es dann auch schon mal passieren, dass der Anruf der Blase verpasst wird. Ganz viel Spaß und Freude weiterhin mit ihrem Nachwuchs. Liebe Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 09.07.2014