Hallo,
mein Sohn seit Februar 6 Jahre hat Nachts immer noch seine Windel an. Morgens ist sie immer total nass. Er sagt, dass er nicht aufwacht und im Schlaf hinein macht. Nun kommt er im Sommer in die Schule, die Vorschulübernachtung steht an und es wäre schön, wenn wir es bis dahin schaffen könnten, das leidige Thema abzulegen. Können Sie mir raten, wie wir es am besten angehen können? Wie halte ich es mit dem Trinken abends, soll ich ihn nachts wecken und zur Toilette bringen (wie oft)? Wieviele Nächte soll ich es probieren, wenn er - wie vor ca. 1/2 Jahr - alle 2 Stunden das Bett vollmacht? Ich denke, dass es bei ihm eine Mischung ist aus kein Interesse es zu lernen, aber auch evtl. einfach noch nicht reif genug, um wirklich wach zu werden.
Viele Grüße und Danke, Andrea
von
AndreaOtt
am 15.04.2014, 11:14
Antwort auf:
mit 6 immer noch Windel nachts
Hallo Andrea
Ihre Vermutung mit der Unreife trifft es wohl am Ehesten, da ihr Sohn sehr gut beschreiben kann, dass er nachts vom Harndrang nicht aufwacht und geschieht ganz sicher nicht aus Desinteresse, da er keine Möglichkeit hat dies zu beeinflussen.
Es handelt sich dabei um eine Reifungsverzögerung, die im Alter ihres Sohnes noch bei 10-15% aller Kinder bekannt ist. Sie sind sogenannte Tiefschläfer und spüren nachts weder Harndrang noch das Einnässen.
Ablegen kann man das Problem also leider nicht einfach so :-) sondern eher abwarten bis die Entwicklung es zulässt.
Wenn bei ihrem Kleinen keine Tagesproblematik vorliegt (feuchte Hosen am Tag/unruhige Blase usw.) und er nachts von ihnen gut zu wecken ist, könnte VIELLEICHT in absehbarer Zeit ein Versuch mit einer Weckapparatthrapie zum Erfolg führen.
Das Trinkverhalten am Abend hat sicherlich einen Einfluss auf die Einnässmenge. Unsere Empfehlung ist - ca. 2 Std vor dem Schlafen das Letzte zu trinken. Das geht allerdings nur wenn er am Abend nicht mehr durstig ist. Dies bedeutet, er müsste tags ausreichend und regelmäßig trinken.
Sie können ihn sicher einmal abends, bevor sie selber schlafen gehen, zur Toilette bringen, aber den Reifungsprozess beschleunigen sie damit leider gar nicht :-(.
Wir raten unseren Patienten daher – auswärts, genauso wie zu Hause, mit Windeln zu übernachten.
Geben sie ihm gerne noch ein wenig Zeit. Häufig sind die Kleinen dann plötzlich trocken.
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 15.04.2014