Mein Sohn, 7 Jahre, leidet unter Inkontinenz. Was können wir tun?

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Mein Sohn, 7 Jahre, leidet unter Inkontinenz. Was können wir tun?

Hallo, mein Sohn wurde mit 3 "Trocken". Es gab nie Probleme mit dem Stuhlgang. Von Beginn an hatte er Probleme zu erkennen wann er Pipi machen muss. Seine Unterhose ist fast täglich tagsüber und Nachts feucht. Mal mehr und mal weniger. Die Menge ist meistens nur soviel, dass die Unterhose und die Hose feucht ist. Es gab also nie Pfützen von Pipi. Bin nun am verzweifeln wie ich ihm weiterhelfen kann. Habe folgendes schon probiert. 1. Termine bei der Kinderurologie - hierbei wurde festgestellt dass er nur 120 ml fassen kann bis die Blase anschlägt und etwas entweicht - Tabletten Mictonetten gebe ich nur 1x täglich 2Stück, da sein Wesen sich bei 2x täglich sehr verändert hat( Oder sollte man 2x nehmen?) - Blasentraining im KH, hat leider nichts gebracht 2. Ostheopatin - hierbei wurde festgestellt, dass die Blasengegend verkrampft ist und das wurde in 2 Sitzungen behoben 3. Uhr mit Vibrationsalarm, die ihn erinnert auf die Toilette zu gehen, wird auch öfters ignoriert Ich habe dass Gefühlt dass mein Sohn vergisst auf die Toilette zu gehen und auch nicht merkt wann er muss. Ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr was ich bzw wir machen können. Er zieht täglich dickere Unterhosen und Hosen an um es zu verschleiern. Er trinkt weniger und gibt langsam auf. Bitte helfen Sie uns. Vielen Dank.

von Feli22 am 03.03.2015, 18:35


Antwort auf: Mein Sohn, 7 Jahre, leidet unter Inkontinenz. Was können wir tun?

Hallo Feli22 Wie sie die Problematik ihres Sohnes beschreiben, handelt es sich um eine noch kleine, unruhige Blase im Sinne einer Reifungsverzögerung bei der Blasenkontrolle. Dies ist in seinem Alter noch bei 10 bis 15% aller Kinder der Fall. Seine Blasenkapazität sollte ungefähr 160 bis 240 ml betragen. Die Kleinen werden häufiger als andere Kinder von ihrer unruhigen Blase mit GANZ PLÖTZLICHEM Harndarng zur Toilette geschickt, können manchmal noch nicht gut einschätzen wann sie spätestens die Toilette aufsuchen sollten oder spüren bei Ablenkungen (intensiv spielen, fernsehen, Computer usw.) schlicht und einfach viel zu spät den Harndrang – und schwupps ist die Hose auch schon feucht/ nass :-( so ein Pech. Diesen angespannten Blasenmuskel könnte man mit Mictonetten behandeln. Unter diesem Medikament entspannt er sich vielleicht soweit, dass die Blase normal arbeiten kann. Man fängt mit einer niedrigen Dosierung an und kann aber bis zur Höchstdosierung erhöhen. Bei Nebenwirkungen sollte das Medikament jedoch reduziert oder abgesetzt werden. Es hilft auch nicht bei allen Kindern. Tritt nach ca. 14 Tagen kein sichtbarer Erfolg ein, wie eine Erhöhung der Blasenkapazität oder trockene Hosen, können die Tabletten gerne wieder abgesetzt werden. Wurde das im Krankenhaus durchgeführte Blasentraining von einer unserer Kollegen durchgeführt ? Mit einer ausreichenden und regelmäßigen Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt (7 Becher/ Tag ) ? und einem Training wann, wie oft und wie die Kleinen zur Toilette gehen sollten?? einschließlich Wahrnehmungsübungen?? Wenn ja, geben sie dem kleinen Mann jetzt erst einmal Zeit dieses erlernte Verhalten zu Hause auch umsetzen zu können. Über einen längeren Zeitraum (6 bis 12 Monate ;-) ) sollten sich dann auch Erfolge einstellen :-). Einen Weckapparat/ Vibrationsalarm setzen wir eher zum Erlernen der nächtlichen Blasenkontrolle ein. Dies würde nach unserem Dafürhalten jedoch bei ihrem Kleinen noch keinen Erfolg haben können, da er tags noch keine gute Blasenkontrolle hat. Sollte ihnen diese Art von Blasentraining nichts sagen, können sie sich gerne, nach Rücksprache mit ihrem Kinderarzt, an eine unserer urotherapeutischen Kollegen wenden, zu finden unter: http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html hier gibt es eine Landkarte auf der sie eine Adresse in ihrer Nähe finden können. Liebe Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 03.03.2015


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