Hallo,
ich hatte schon mal bzgl. des Einnässens und einer Klassenfahrt geschrieben.
Nun habe ich in der Zwischenzeit mit unserem Kinderarzt gesprochen, der Desmotabs verschrieben hat. Wir haben jetzt einmal eine Tablette abends genommen und letzte Nacht dann zwei - es war aber leider immer noch etwas - wenn auch viel weniger - Urin in der windelhose.... Ich weiß jetzt nicht, was ich sonst noch tun kann. Kann es auch sein, dass ich es einfach ein paar Mal geben muss??? Mein sohn freut sich sehr auf die Fahrt, will aber keinesfalls mit Windelhosen mitfahren.
Danke und lg zita
von
zita
am 22.04.2015, 19:17
Antwort auf:
Klassenfahrt und einnässen
Liebe Zita,
ich habe gerade ihre Frage und die Antwort meiner Kollegin zum besseren Verständnis einmal durchgelesen.
Die Tatsache dass ihr Sohn für den Tag gut von dem Medikament Oxybutinin profitiert gibt einen Hinweis darauf, dass er eigentlich von zwei Problemen betroffen ist, die mit der Reifung der Blasenkontrolle und damit mit dem Trocken werden zu tun haben: Zum Einen ist seine Blase vermutlich noch nicht gut in der Lage den Urin tagsüber ausreichend zu speichern. Oxybutinin hilft dabei die Blase zu entspannen und damit gelingt die Speicherphase der Blase besser und er kann oder ist damit tagsüber trocken geworden. Nachts kann auch das eine Auswirkung auf das "Trocken sein können" haben, aber zusätzlich kann es sein (das kennen wir von vielen Kindern!) dass die Signale der Blase in der Nacht auch noch nicht gut genug empfangen und damit kontrolliert werden können. Dann kommt es zum Einnässen in der Nacht.
Gibt es ein Problem tagsüber und auch nachts mit trocken sein, weiß man oft nicht ob sie zusammenhängen oder sich gegenseitig beeinflussen.
Wenn das Desmopressin nun noch nicht ausreichend hilft (wirken tut es ja :-), das sehen sie daran dass ihr Sohn damit deutlich weniger Pipi ausscheidet) , könnte ich mir vorstellen, dass es sinnvoll sein könnte parallel die Dosis von Oxybutinin abends zu erhöhen (falls das aus Sicht des Arztes noch möglich ist ) oder eine Dosis abends zu geben (falls er sie bisher nur tagsüber bekommt(?). Damit sollte dann rechtzeitig begonnen werden-man merkt den Effekt vielleicht erst nach ein paar Tagen/Nächten...Das könnten sie mit dem Kinderarzt noch einmal besprechen.
Ansonsten fallt mir ein, dass die Lehrerin (auch wenn sie sicher viel zu tun hat, aber vielleicht so lieb ist) ihn noch einmal hoch nehmen könnte- bevor sie dann selber zu Bett geht?) Vielleicht wäre sie dazu bereit und ihr Sohn auch?
Das Vorgehen (ob das Medikament oder auch Hochnehmen in Komi mit Desmopressin) sollte auch dann vorab noch einmal getestet werden.
Insgesamt gesehen kann ich (nach vielen - ca 20 Jahren) Arbeit als Urotherapeutin sagen, dass Kinder gerade auf Klassenfahrten (wenn sie nämlich nicht zu Hause schlafen) gar nicht so häufig einnässen. Und ich kann raten: lassen sie sich das schöne Leben (und die Klassenfahrt) nicht verderben nur weil die Reifung des Körpers noch nicht ganz fertig ist. Nichts wofür man sich schämen müsste!! Auch wenn sie vermutlich nun sagen : Wir als Eltern haben ja das Problem gar nicht, unsere Sohn hat Sorge mitzufahren: Er muss es auch selber entscheiden, dennoch ist ihre Haltung dazu sehr wichtig, sogar sehr entscheidend: Wenn sie mögen und dazu stehen: Ermutigen sie ihn!!! Es ist gar nicht so, das alle Kinder gemieden oder gehänselt werden, wenn es entdeckt wird- die Frage ist nämlich ob man sich ärgern lässt oder nicht.
Ich drücke die Daumen, dass es gelingen wird!
Herzlichen Gruß
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 22.04.2015