Liebes Experten-Team,
unser Sohn ist gerade drei Jahre alt geworden und hat einen Bruder der 1,5 Jahre ist.
Eifersucht ist leicht vorhanden, hält sich aber im Rahmen.
Schon früh (mit ca. 1,5 J.) ging der Große in eine Ecke oder anderes Zimmer für sein großes Geschäft und konnte mir mit zwei Jahren sagen, dass er jetzt Pippi oder groß macht.
Wir sind der Meinung, er könnte ohne Windel auskommen und zur Toilette gehen, denn er sagt Bescheid, wenn er etwas gemacht hat und ist auch trocken, wenn er mal kurz ohne Windel ist, kann Pippi (auf der Toilette) währenddessen anhalten und ein Spielzeug holen und dann sich wieder draufsetzen und weitermachen.
Allerdings nur, wenn er will.
Wenn er gerade spielt oder was anschaut, sagt er nie was, auf Toilette möchte er nicht (wir haben einen Aufsatz), Töpfchen schon gar nicht, nur mit viel Überredung oder "Geschenk" versprechen.
Manchmal sagt er auch, sein Bruder nimmt ja auch die Windel, dann kann er das auch.
Wenn ich sage, sein Freund aus dem Kindergarten geht auch schon auf Toilette, dann sagt er, im Kindergarten würde er ja auch gehen (tut er aber nicht laut Erzieherinnen).
Ich möchte keinen Druck machen, aber es nervt natürlich, wenn man das Gefühl hat, er will nur nicht.
Ich habe auch schon versucht, die Windel wegzulassen, da er beim Wickeln immer einen Aufstand probt, weil er dazu auch keine Lust hat, aber dann macht er in die Hose uns sagt, ist nicht schlimm.
Soll ich einfach abwarten oder weiter probieren? Haben Sie noch Tipps, es ihm "schmackhaft" zu machen?
Liebe Grüße,
Tine
von
Tine18
am 07.10.2014, 11:15
Antwort auf:
Kind ignoriert Anregungen, einfach abwarten oder ??
Hallo Tine
Ich denke nicht, dass ihr Kleiner ihre Anregungen/ Unterstützung ignoriert :-). Sicher möchte er manchmal nicht zur Toilette, wenn die Eltern es wünschen – es gibt doch auch soooo viel zu entdecken und neu zu lernen ;-).
Er ist doch schon sehr weit in seiner Entwicklung – kann schon sagen, dass er jetzt Pipi macht oder gerade gemacht hat. Der Reifungsprozess bir zur vollkommenen Blasenkontrolle darf bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres dauern.
Die einzelnen Entwicklungsstufen verlaufen bei jedem Kind ganz individuell in einem ureigenen Rhythmus:
zuerst merken die Kleinen, dass sie Pipi gemacht haben,
als nächstes können sie dann sagen, dass sie es gerade tun,
dann können sie ankündigen, dass es gleich kommt
UND ERST DANN :-) folgt die Fähigkeit aufzuhalten und dann Pipi zu machen, wenn sie auf der Toilette sind.
Später können sie dann noch besser damit umgehen, den Gang zur Toilette z.B. verschieben oder bewusst hingehen.
Ihr Sohn steckt also mitten in dieser Entwicklung, was mit 3 Jahren so ganz in Ordnung ist.
Sie können ihren kleinen Mann unterstützen, indem sie ihm weiterhin ohne Stress und Druck spielerisch Töpfchen/ Toilette anbieten und ihn vielleicht – wenn sie mögen ;-) – mitnehmen, wenn sie selbst auf die Toilette gehen und ihm dann erklären was sie gerade tun. Auf diese Weise lernt er durch Nachahmung, wie es richtig funktioniert wenn der Reifungsprozess es zulässt.
Kurz ohne Windel trocken sein ist recht einfach, wenn die Blase gerade keinen Drang an den Kopf meldet, entleeren die Kinder auch keinen Urin ;-).
Beim Spiel, wenn ihr Sohnemann abgelenkt ist, kann der Kopf eben zur Zeit den Harndrang noch nicht wahrnehmen oder er entscheidet sich später zu gehen – genauso wie alle Erwachsenen es hin und wieder tun :-( – und schwupps hat er sich verschätzt und die Hose ist nass bevor er die Toilette erreicht hat. Er wird nach und nach lernen den richtigen Zeitpunkt herauszufinden um trocken zur Toilette zu kommen und irgendwann auch, wenn er abgelenkt ist, Harndrang spüren können.
Ihre Idee es weiterhin ohne Stress, Druck und ganz entspannt MIT Windel abzuwarten ist also goldrichtig, denn sie können ihren Sohnemann nicht trocken machen – das schafft er ganz alleine!!!!
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 07.10.2014
