Ist langes Anhalten schädlich?

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Ist langes Anhalten schädlich?

Mein Sohn wird im Juli 4 Jahre alt. Tagsüber ist er schon recht lange sauber, in der Nacht benötigt er nach wie vor eine Windel, die jeden früh sehr voll gepullert ist. Die Sache ist, dass er von alleine tagsüber nicht auf Toilette geht, außer wir schicken ihn routinemäßig, d.h. morgens im Bad, abends im Bad, am Wochenende mittags vorm Schlafen gehen. In der Kita mag er überhaupt nicht auf Toilette gehen und so hält er von morgens 8.30 Uhr bis nachmittags an! Er pullert trotzdem mittags beim schlafen in der Kita nicht ein. Wenn wir heim kommen (gegen 16 Uhr) schicke ich ihn wieder auf Toilette, sonst würde er bis abends nicht gehen. Meine Fragen diesbezüglich sind: 1. ist das lange anhalten schädlich? (Er klagt nicht über Bauchweh und wirkt auch nicht nervös, wenn er lange nicht geht), 2. ist aufgrund der Tatsache, dass er am Tage nicht oft genug geht, die Nachtwindel nach wie vor so voll, oder spielt der Toilettengang über den Tag nachts keine Rolle? 3. Sollten wir ihn dazu animieren, in der Kita auf Toilette zu gehen oder sollten wir weiterhin locker bleiben und warten, bis er die Initiative ergreift? Ich danke Ihnen für Ihre Antwort. Liebe Grüße

von Momoftwo am 06.06.2016, 12:17


Antwort auf: Ist langes Anhalten schädlich?

Hallo Momoftwo :-))), alle Kinder müssen lernen bei Harndrang auf die Toilette zu gehen – genau wie es alle Menschen tun die schon eine gute Blasenkontrolle haben ;-). ABER….es gibt routinemäßige Ausnahmen – nämlich genau die , die sie auch beschreiben – nach dem Aufstehen, vor dem Schlafen gehen und bevor man das Haus verlässt. Dann sollte man auch ohne Harndrang vorsichtshalber auf die Toilette gehen. Die Häufigkeit der Blasenentleerungen ist abhängig von der Tagestrinkmenge und der Menge die eine Blase speichern kann. Mit 4 Jahren kann eine Blase normalerweise ca 150 ml speichern. Die Kleinen warten häufig sehr lange bis sie dann einmal zur Toilette gehen, denn es gibt doch soooooviele wichtigere Dinge die noch erledigt werden müssen ;-))) und auf diese Weise findet jedes Kind für sich heraus wann der richtige Zeitpunkt für die Blasenentleerung ist um auch noch trocken die Toilette zu erreichen. Ihrer Beschreibung nach zu urteilen müssen sie sich erst einmal keine Sorgen machen – es hört sich Alles ganz normal an. Die Häufigkeit der Entleerungen am Tag hat keine Auswirkungen auf die nächtliche Einnässmenge, wohl aber der Toilettengang vor dem Einschlafen und die abendliche Trinkmenge. Am Tag sollte ausreichend und regelmäßig getrunken werden um abends rechtzeitig aufzuhören. Damit wird sicher das nächtliche Einnässen nicht verhindert aber eventuell ein Auslaufen der Windel :-))). Mit der nächtlichen Blasenkontrolle hat der kleine Mann aber ja auch noch Zeit bis zur Vollendung seines 5. Lebensjahres. Also, bleiben sie in der Tat weiterhin locker und schauen einmal was passiert wenn sie ihn – bis auf die Ausnahmen – nicht mehr schicken. Liebe Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 06.06.2016