Hallo,
mein Sohn merkt schon seit fast einem Jahr wann er muss. Vor einem halben Jahr haben wir es in der Krippe mal ohne Windel versucht mit dem Ergebnis, das er fast 7 Stunden angehalten hat und erst Uriniert hat als er die Windel wieder anhatte. Nach einigen Tagen habe ich entschieden das ich ihm erstmal wieder die Windel anziehe. Leider hat sich bisher nichts geändert. Ich muss dazu sagen das mein Sohn noch nie außerhalb seiner Windel gepinkelt hat.(außer im Babyalter natürlich) Weder in der Badewanne noch im Sommer draußen im Garten. Sobald er muss hält er an oder schreit nach seiner Windel.
Ich bin absolut ratlos und weiß nicht was ich jetzt machen soll. Er ist quasi trocken, geht aber nicht auf die Toilette, Töpfchen etc. Wir haben schon alles ausprobiert. Auch Belohnungssystem hat nichts gebracht.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
von
viala292
am 04.02.2015, 09:01
Antwort auf:
Ich bin ratlos
Liebe viala 292,
woran machen Sie fest, dass Ihr Sohn merkt wann er muss und hat er mal unangenehme Erlebnisse gehabt, die er mit dem Töpfchen- oder Toilettengang verbindet?
Sie schreiben leider nicht, wie alt Ihr Kind ist, so dass sich eine Beurteilung der Situation schlecht abgeben lässt. Die Erwähnung der Krippe lässt vermuten, dass Ihr Sohn noch recht jung ist; vielleicht mögen Sie uns noch einmal sein Alter mitteilen und die Situation etwas genauer beschreiben?
Mit lieben Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 04.02.2015
Antwort auf:
Ich bin ratlos
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Mein Sohn ist 3,8 Jahre alt. Schlechte Erlebnisse bezgl.des Toilettengangs gab es meines Wissens nicht. Er setzt sich auch auf seine Toilettenleiter,weigert sich aber "loszulassen",egal wie dringend es ist. Er sagt mir vor jedem Stuhlgang Bescheid und geht in sein Zimmer. Hin und wieder kündigt er auch an,das er jetzt in die Windel pinkelt. Ich kann mir nicht erklären warum er Angst hat außerhalb der Windel sein Geschäft zu verichten. Wir gehen offen mit dem Thema Zuhause um.Zudem hat er auch einen siebenjährigen Bruder als Vorbild.
LG
von
viala292
am 04.02.2015, 22:14
Antwort auf:
Ich bin ratlos
Guten Abend viala292,
nicht alles lässt sich erklären; es kann aus Kindersicht ganz viele Gründe geben, die sie daran hindern die Toilette oder das Töpfchen zu nutzen. Es kann sich um eine sogenannte Toilettenphobie handeln, es kann aber auch sein, dass die Windelnutzung für Ihren Sohn ein vertrautes Ritual darstellt. Vielleicht traut er es sich auch einfach noch nicht zu – es gibt vielerlei Möglichkeiten und Theorien; herauszufinden, was auf Ihren Sohn zutrifft, gleicht einer Sisyphusarbeit, denn Ihr Kleiner kann sich noch nicht wirklich erklären. Sie stehen mit diesem Phänomen auch nicht alleine da, dergleichen wird uns in unserer Arbeit recht oft berichtet. Letztendlich läuft es aber bei all den vielen Möglichkeiten darauf hinaus, dass man das Kind – und gerade auch so junge Kinder, wie Ihren Sohn – mit dieser Thematik erst einmal in Ruhe lässt. Wenn er mittels Windel seine Blase und seinen Darm regelmäßig entleeren kann, dann lassen Sie sie ihm vorläufig. Es ist im Moment wichtiger, dass es nicht zur Verstopfung oder einem Harnverhalt kommt, die dann wirklich unangenehme Erfahrungen bedeuten. Ihr Junge hat altersgemäß noch Zeit für eine regelrechte Kontinenzentwicklung und diese wird sich eher ausbilden können, wenn ein entspanntes Umfeld gegeben ist. Sie gehen offen mit dem Thema um und das ist gut so; auch haben Sie zu Recht den großen Bruder und seine Vorbildfunktion erwähnt; Sie als Eltern dienen Ihrem Kleinen ebenfalls als Vorbild. Kinder ahmen nach und dies am liebsten wenn sie keine Erwartungshaltung spüren.
Sie haben gute Rahmenbedingungen geschaffen, haben Sie jetzt noch Geduld, denn wenn Ihr Kind soweit ist, wird es von sich aus den nächsten Schritt gehen.
Mit lieben Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 05.02.2015
