Grosser Toilettenfrust

 Manuela Thomä Frage an Manuela Thomä Kinderkrankenschwester

Frage: Grosser Toilettenfrust

Liebes Team Mein fast vierjähriger Sohn hat seit letztem Sommer Probleme mit dem Einnässen. Er ist seit Sommer 16 tagsüber ohne Windeln, das grosse Geschäft klappt problemlos und er geht auch selbstständig auf die Toilette. Offensichtlich merkt er den Darm besser als die Blase. Wenn ich sehe, dass er Wasser lassen muss, bitte ich ihn, auf die Toilette zu gehen. Ich bemühe mich, das ohne Druck zu machen und auch, wenn er einnässt, schimpfe ich nie. Aber die Bitte, zur Toilette zu gehen, führt jedesmal zu Wutanfällen und totaler Verweigerung. Ich weiss, dass er noch Zeit braucht, um vollständige Blasenkontrolle zu haben, ich frage mich nur ziemlich ratlos, wie wir das Thema Toilette wieder entspannter angehen können. Haben Sie einen Tipp für mich? Ich merke, dass er oft frustriert ist, wenn wir das vierte Mal am Vormittag die Hose wechseln müssen und würde ihm gerne helfen, entspannter auf die Toilette zu gehen. Vielen Dank Anabel

von anabel77 am 05.04.2017, 08:19


Antwort auf: Grosser Toilettenfrust

Hallo anabel77, warum belassen Sie es nicht noch bei der Windel (Hochziehwindel)? Ihr Sohn muss noch keine Blasenkontrolle haben; sicherlich manchen Kinder gelingt das in dem Alter schon, aber in der Regel beginnt erst jetzt langsam ein Bewusstsein dafür. Ihr Junge ist noch nicht soweit und das ist in Ordnung so. Sein Spiel und seine „Arbeit“ nehmen noch zu viel Raum ein, so dass er sich seiner Blase nicht richtig widmen kann. Seine Wutanfälle resultieren sicherlich daraus, dass Ihre ständige Motivation Ihn stört. Vielleicht weil anderes wichtiger ist, vielleicht aber auch weil Ihr Sohn gar nicht gemerkt hat, dass seine Blase förmlich nach Hilfe schreit. Legen Sie eine Pause ein, benutzen Sie eine Windel, die Ihr Junge wie eine Unterhose handhaben kann und ihm somit Spielraum gibt, wenn er selber Harndrang verspürt und er die Toilette aufsuchen möchte. Versuchen Sie nicht ihn zum Toilettengang anzuhalten; GELEGENTLICH mal fragen ob er zur Toilette muss, wenn Sie Haltemanöver beobachten, ist in Ordnung, aber belassen Sie es bei gelegentlich und akzeptieren, wenn er diese Nachfrage verneint. Reaktion erzeugt Gegenreaktion, das kann im Guten sein, führt aber in Ihrem Fall zu unnützen Spannungen. Da Ihr kleiner Mann noch nicht trocken sein muss, sollten Sie ein entspanntes Miteinander in den Vordergrund stellen – ein entspannter Umgang mit dem Thema hilft auch dem Kind entspannt seinen eigenen Rhythmus bei seiner Kontinenzbildung zu finden. Mit lieben Grüßen Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 06.04.2017