Erste Töpfchenversuche schon mit 18 Monaten?

 Ellen Janhsen-Podien Frage an Ellen Janhsen-Podien Kinderkrankenschwester

Frage: Erste Töpfchenversuche schon mit 18 Monaten?

Hallo Ich habe den Eindruck, dass unsere Tochter beginnt, sich für das Thema Toilette zu interessieren, obwohl sie erst 1.5 Jahre alt ist. Beim googeln nach Tipps habe ich einiges nützliches gefunden, aber auch immer wieder den Hinweis, vor 2 Jahren seien Kinder ohnehin noch nicht für Sauberkeitserziehung parat. Ich will nicht unnötig Druck aufsetzen und dachte daher, ich platziere meine Frage hier im Expertenforum. Weshalb ich denke, es könnte Zeit sein für die ersten Töpfchenversuche: Die Kleine sagt oft (nicht immer) "Kacki", wenn sie ein grosses Geschäft gemacht hat. Letztens, als ich sie daraufhin gefragt habe "hast du Kacki gemacht?", ist sie in ihr Zimmer geflitzt, hat Feuchttüchlein geholt und ihrer Puppe den Po abgewischt. Sie scheint also genau zu verstehen, worum es geht. Sie kann sich natürlich nur bedingt verständlich machen, weil sie noch in Ein-Wort-"Sätzen" spricht. Auch wenn ich auf Toilette gehe (normalerweise bleibt die Tür offen, und meine Tochter darf reinkommen, wenn sie das möchte), interessiert sie sich immer mehr und hat schon einige Male ihren Pulli hochgezogen, am Body und der Strumphose gezupft und sich dann auch hingehockt. Ausserdem sagt sie manchmal Pipi und schaut an sich runter. Ob das nun heisst "ich habe gerade Pipi gemacht", "ich mache gerade Pipi" oder "das ist da, wo die Pipi rauskommt", weiss ich nicht. Auf alle Fälle scheint das Thema interessant zu sein. Die Kleine hat übrigens morgens immer Stuhlgang, daher dachte ich, wir könnten dann mit dem Töpfchen beginnen. Ist es aus Ihrer Sicht sinvoll, unnötig oder sogar kontraproduktiv, jetzt schonmal zwanglos mit dem Töpfchen anzufangen? Für ein paar Tipps zum Wie wäre ich gegebenenfalls auch dankbar. Vielen Dank schonmal im Voraus!

von apfelsine80 am 04.02.2015, 22:23


Antwort auf: Erste Töpfchenversuche schon mit 18 Monaten?

Liebe apfelsine80 , es ist gar nicht kontraproduktiv, wenn sie nun auf das Interesse ihrer kleinen Tochter eingehen und ein Töpfchen oder die Toilette mit Toilettensitz anbieten. Es kann durchaus helfen, im Sinne der Förderung, wenn sie ihr jetzt dabei helfen. Es gibt Kinder, die entwickeln sich ganz früh was die Blasen und Darmkontrolle angeht (in der Regel entwickelt sich erst die Darmkontrolle dann folgt die Kontrolle über die Blase tagsüber, später dann in der Nacht- aber eigentlich gibt es auch dabei schon einmal jede beliebige Reihenfolge). Einige reifen später, viele lernen die Funktionen zwischen dem 3-4 Lebensjahr zu kontrollieren. Wichtig dabei ist nun bei ihrer sehr jungen Tochter nur, dass sie nicht enttäuscht sind, wenn irgendwann das Interesse oder auch die Fähigkeit vielleicht wieder nachlässt oder sie es noch gar nicht regelmäßig hin bekommt. Sauberkeitserziehung sollte halt grundsätzlich (unser Meinung und Erfahrung nach) mit wenig Zwang und wenig dogmatisch angegangen werden. Der Reifungsprozess ist sehr individuell. Nutzen sie also ruhig jetzt die Beobachtung dass ihre Tochter jeden Morgen Stuhlgang zur ähnlichen Zeit absetzt und setzten sie sie dann auf den Topf, der Darm ist tatsächlich sehr gut zu rhythmisieren. Ohne Druck und Zwang schadet es wie gesagt gar nicht. Einen lieben Gruß Ellen Janhsen-Podien

von Ellen Janhsen-Podien am 04.02.2015