Hallo liebes Team,
bei unserer Tochter (3 Jahre 8 Monate) zeigen sich (endlich ;-)..) die ersten zaghaften Schritte, trocken zu werden.
Zum ersten Mal wollte sie jetzt ein paar Tage lang nachmittags von sich aus ohne Windel rumlaufen. Alle 5 Minuten sagte sie, sie müsse Pipi, aber direkt auf der Toilette angekommen (sie mag lieber auf Toilette als auf's Töpfchen) meinte sie, sie müsse gar nicht. Das geht ein paar Stunden gut und irgendwann ist die Blase dann natürlich voll.... Auf der Toilette hat sie bisher noch kein Pipi gemacht.
Mein Eindruck ist, dass sie "Angst" hat, auf Toilette das Pipi 'loszulassen' - denn kurz nach dem "sit-in" geht's dann gefühlt literweise in die Hose und auf den Fußboden...
Kann ich ihr irgendwie helfen, dass sie sich traut, die Toilette auch wirklich zu benutzen?
Eigentlich denke ich schon, dass sie eine ganz gute Kontrolle über Blase und Darm hat (für ihren Stinker hat sie nach einer Windel verlangt, was ja auch kein Problem ist...).
Mit dem Trockenwerden habe ich bisher keinen "Stress" gemacht, weil ich einfach denke, dass jedes Kind seine eigene Zeit braucht und es erst dann soweit ist, wenn der Körper da mitspielt. Manchmal frage ich, ob sie mal zur Toilette möchte oder ohne Windel laufen möchte - aber bisher gab es da meistens große, etwas furchtsame Augen, so dass ich da gar keinen Druck gemacht habe, sondern gesagt habe, dass wir das erst dann probieren, wenn SIE möchte....
Generell ist sie geistig ziemlich fit, hat früh sehr verständlich gesprochen, rezitiert ganze Kinderbücher, ist mit ihrer Aufmerksamkeit irgendwie überall, kriegt alles mit, etc...
Körperlich ist sie auch wirklich fit, war aber in allem immer eher etwas spät (krabbeln mit knapp 11 Monaten, laufen mit knapp 16 Monaten...)
Für einen Tipp oder Beruhigung, dass alles so ok ist, wäre ich dankbar...
Viele Grüße
nela
von
-nela-
am 30.06.2014, 11:45
Antwort auf:
Erste Schritte.....
Hallo nela,
ich finde es prima wie Sie Ihre Tochter unterstützen – Sie machen es genau richtig.
Aus Ihren Zeilen lese ich, dass Ihre Tochter eher ein pfiffiger „Kopfmensch“ ist. Intelligent, lern- und wissbegierig und ständig dabei neue Eindrücke aufzusaugen; dafür aber in der körperlichen Entwicklung etwas mehr Zeit benötigt. Das ist in Ordnung so!!; mit ihrer Kontinenzentwicklung liegt Ihr Mädchen immer noch in der richtigen Zeit.
Was sie beschreiben, hört sich für mich nach einer „unruhigen kindlichen Zickenblase“ an; der Blasenmuskel ist in seiner Funktion etwas unruhig und diese Unruhe interpretiert der Kopf als Harndrang (jedoch gibt es keine, oder nur eine geringe Blasenfüllung). Auch das ist normal in der Reifungsphase – manche Menschen haben immer eine eher unruhige Blase, sie sind deswegen aber nicht lebenslang nass. Für den schlauen Kopf Ihrer Tochter bedeutet dies aber absolute Irritation.
Kopf denkt: „Die Blase sagt sie muss und dann kommt da doch kein Pipi? Was soll denn das???“ :-((
Solch ein Erleben verunsichert Ihr Kind und Verunsicherung bedeutet zusätzliche Anspannung (auch für den Blasnemuskel) :-(………..
Neben der körperlichen Reifung, geht es bei der Kontinezentwicklung darum, dass der Kopf lernt die Signale der Blase und des Darms rechtzeitig wahrzunehmen um dann die richtige Handlung (=Toilettengang) einleiten zu können. Das muss geübt werden und der Kopf benötigt dafür viel Kraft und Aufmerksamkeit und wenn Ihre Kleine eine „Zickenblase“ hat, muss ihr Kopf noch viel viel mehr aufpassen.
Versuchen Sie Ihre Tochter zu beruhigen; sie kann nichts dafür „schuld“ ist die dumme kleine Blase!!! Aber der kluge und schlaue Kinderkopf kann lernen gut auf die Blase aufzupassen und wenn er das richtig gelernt hat, bleibt die Hose auch trocken – selbst wenn die Blase mal wieder zickt :-)
Zum Lernen braucht es aber Zeit und Geduld – von der „Blasenchefin“ = Ihrer Tochter und von deren Umfeld.
Ich glaube hier ist sie gut „gebettet“.
Mit lieben Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 30.06.2014
