Einnaesssen mit 5 Jahren

 Manuela Thomä Frage an Manuela Thomä Kinderkrankenschwester

Frage: Einnaesssen mit 5 Jahren

Hallo, unsere Tochter ist 5 Jahre und 3 Monate und seit einer ganzen Ewigkeit macht sie wieder in die Hose. Organisch ist alles Okay. Zu Hause ind im Kindergarten gibt es auch keine Probleme. Es gibt Tage, da schicke ich sie oft und es geht gut. Dan gibt es Tage, da hat sie keine Lust zu gehen, wenn ich sie schicke und wenn Freundinnen da sind, geht es auch meist schief, da hat sie einfach keine Lust kurz auf zu hören zu spielen und auf Toilette zu gehen. Im Kindergarten geht es gut, wenn sie nicht in die Ecken darf, wie z.B Puppenecke .Da ging es sogar mal eine ganze Woche gut und kaum haben sie ihr erlaubt wieder in die Ecken zu gehen, Hose nas. Jetzt war sie drei Tage bei den Schwieger Eltern und da war sie komplett troken. Die Tage waren wir in der Stadt ziemlich lange, trocken, kaum daheim Hose nass. Wir haben alles probiert, mit Liebe und viel reden, smilie wenn es geklagt hat, Verbote wenn nicht. Ich war schon soweit das ich wahnsinnig geschimpft habe, was mir selber leid tat. Jeder auch det Kinderarzt sagt immer KonsequenZen, KonsequenZen. Das hilft doch alles nichts. Bin echt am Ende. Was kann ich noch tuen, hab's ja auch schon ignoriert und wortlos hingenommen. Wir brauchen dringend einen Rat. Den ansonsten haben wir ein ganz normales Mädchen, zigt mal rum, mal lieb, wie Kids halt so sind. Hilfe! Danke

von mkarach@arcor.de am 14.04.2014, 17:29


Antwort auf: Einnaesssen mit 5 Jahren

Hallo mkarach, es ist toll, dass Sie ein ganz normales Mädchen haben – das meine ich durchaus ernst, denn so wie Sie die Situation beschreiben, kann man das schon mal aus dem Blick verlieren. Das tun Sie nicht, und das finde ich super :-) Wenn organisch alles in Ordnung ist und es auch keine Blasenentzündungen gegeben hat, würde ich Ihre Beschreibung so interpretieren, dass Ihr kleines Mädchen sehr phantasievoll ist und noch einen großen Spielbedarf hat. Sie wissen selbst, dass Kinder nicht einfach nur spielen, sondern dass sie sich oft total in ihr Spiel hineinversetzen – sie spielen nicht Puppenmama, sie SIND Puppenmama!!!! Die Kraft der Phantasie und die Wichtigkeit des kindlichen Spiels darf man nicht unterschätzen, darüber erwerben sie soziale Kompetenzen, gleichzeitig können sie darüber auch selbsterlebtes verarbeiten und besser einsortieren. Hier scheint Ihre Tochter noch einen hohen Bedarf zu haben; In Ausnahmesituationen (eine Woche keine Puppenecke ((übrigens ein super Rückzugsort, wo man nichts von der „Außen- und Innenwelt“ mitbekommt)), Besuch bei Oma und Opa oder auch der Stadtbesuch etc. ) schafft sie es mit viel Willensanstrengung und einem hohen Maß an Aufmerksamkeit trocken zu sein – kaum zu Hause angekommen, kann sie endlich entspannen und „abschalten“. Eigentlich ein Kompliment an die Eltern, denn übersetzt heißt das soviel wie: „hier bin ich sicher, hier bin ich gut aufgehoben und kann so sein wie ich bin…“ – wenngleich ich mir vorstellen kann, dass Sie lieber andere „Komplimente“ hätten ;-)) Ich würde das Wort „Konsequenzen“ gerne durch „Struktur“ ersetzen; Sie als Eltern geben die Regeln vor – Sie können Ihre Tochter nicht trocken machen, aber Sie können ihr mit Hilfe von Regeln eine Struktur geben, wodurch es ihr leichter fällt selber auf ihre Blase zu achten. Vor dem Schlafengehen und nach dem Aufwachen sind Toilettengänge ebenso Pflicht, wie vor dem Verlassen des Hauses und bei nass gewordenen Hosen (ohne Grund wird die Hose nicht nass, also heißt es den „Rest“ noch zur Toilette zu bringen. Ebenfalls „Pflichtpipimachen“ gilt es vor bestimmten Situationen, das kann z.B. das Spiel in der Puppenecke sein, oder bevor die Freundinnen zum Spielen kommen = also jedwede Situation, wo es Ihrem Kind schwer fällt, gut auf seine Blase zu achten, oder wo es partout die Spielsituation nicht verlassen will. Vielleicht mögen Sie in das Spiel mit den Freundinnen ja auch eine kollektive Trink- und Pipipause einbauen? Wie Kinder so sind, müssen sie immer wieder versuchen, die elterlichen Regeln zu umgehen und da macht es Sinn, dass Sie als Eltern sich eine „Konsequenz“ überlegen, die greift, wenn Ihre Tochter die Pipimachregeln nicht einhält. Wichtig ist es hier, dass Sie die wohlüberlegte Konsequenz Ihre Kleinen mitteilen, damit sie nicht überrascht wird, wenn sie die Absprache nicht einhält. Sie wird sicherlich einige Male ausprobieren, ob Mama und Papa das wirklich so machen – hat sie diesen Erfahrungswert dann aber gemacht, wird es ihr leichter sich an die „Regeln“ zu halten. Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen :-)) Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 14.04.2014


Antwort auf: Einnaesssen mit 5 Jahren

Dankeschon

von mkarach@arcor.de am 15.04.2014, 13:54