Guten Morgen,
Mein Sohn, mittlerweile bald 9 Jahre alt, ist in der Nacht immer noch nicht trocken. Er nässt jede Nacht 1-2 mal ein. Meist so gegen 24/1 Uhr und nochmals um 4/5 Uhr. Urologische abklärungen haben nichts ergeben.
Nun haben wir vor ein paar Wochen Desmopressinum verschrieben bekommen, aufdosiert bis 0,4mg. Mit 0,1 mg war gar keine Beserung vorhanden. Mit 0,2 mg nässte er 2 mal pro Woche ein. Mit 0,3 mg 3-4mal pro Woche. Mit 0,4 mg fast jede Nacht. Ich muss allerdings sagen, dass es erst kurz vor dem Aufstehen passiert.
Ich bin schon ganz verzweifelt. Was können wir nun tun. Der Kinderarzt überlegt, den Versuch mit Desmopressinum abzubrechen und einfach zuzuwarten. Ich bin für jeden Rat dankbar.
von
Sommerfee
am 22.04.2015, 08:22
Antwort auf:
Einnässen trotz Medikamente
Liebe Sommerfee,
wenn ihr Sohn mit einer hohen Dosis (0,4 mg) von Desmopressin nicht trocken ist, zeigt es nur, dass er auf diese Behandlung halt nicht anspricht und das ist nicht so außergewöhnlich. Es ist halt nicht für alle Kinder mit einem Einnässproblem in der Nacht die richtige Behandlung.
Wichtig ist, dass sie Ärzte haben, die wirklich gut geschaut haben was der Grund für das nächtliche Einnässen sind. Hat die Blase eine ausreichende Möglichkeit den Urin zu speichern? Hat ihr Sohn vielleicht auch tagsüber mal ein klienes Problem rechtzeitig de Toilette zu erreichen oder ist das total in Ordnung? Schläft ihr Sohn nachts besonders tief? Letztes ist das, was besonders oft der Fall ist. Dann behandeln wir gerne und sehr erfolgreich mit dem Weckapparat.
Hierbei ist es aber ganz wichtig, dass das Problem des Einnässens wirklich gut erfasst worden ist und dass die Wirkungsweise und der Ablauf der Therapie für sie und vor allem für ihren 9 jährigen Sohn gut erläutert wird, Dann kann es ganz klasse wirken und die Kinder können häufig gut und dauerhaft damit trocken werden.
Es ist überhaupt nicht so schwierig wir häufig behauptet wird.
Fragen sie ihren Kinderarzt doch einmal danach.
Es wäre gut, wenn sie jemanden in der Nähe hätten, der sie beraten könnte.
Auch die Firmen, die die Geräte verkaufen, können die Anwendung oft gut erklären.
Schauen sie doch einmal auf unsere Liste http://www.urotherapie.de/downloads/urotherapeutenliste_11-2014-offen.pdf
Ich weiß nicht wo sie wohnen, vielleicht gibt es in ihrer Nähe Fachleute, die ganz konkret weiterhelfen könnten? Das lohnt sich, auch wenn sie evtl. ein paar km mehr fahren müssten, als üblich...
Ansonsten gibt es einfach noch einige Kinder (ca. 5 der 10 jährigen), die mit 9 Jahren noch nicht trocken sind, das gehört eindeutig mit zum Groß werden und ist nicht so selbstverständlich wie man vielleicht annimmt.
Aber nach einer geeigneten Therapie zu schauen, macht natürlich trotzdem Sinn, ihr Sohn findet es ja sicher auch nicht schön, dass der Entwicklungsschritt noch nicht gelungen ist.
Ich drücke die Daumen, dass sie auf diese Weise weiterkommen.
Bitte haben sie Verständnis, dass ich ihnen hier nur einen wagen Tipp geben kann, ich müsste sie für mehr ja persönlich kennen und möchte keine falsche Ferndiagnose stellen. Aber sie sind willkommen wenn sie im Verlauf noch einmal einen Tipp brauchen.
Lieben Gruß
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 22.04.2015