Hallo,
ich habe schon länger Sorge um meinen Sohn, wird im August 7 und kommt in die Schule. ich habe keine weiteren Kinder.
Er ist nur 109cm groß 19Kg, und auch eher schmächtig.
Er ist seit er 1,3/4 Jahre alt ist tagsüber trocken. Aber nachts nässt er bis heute jede nacht ein. Wir haben so viel versucht, erst hatten wir die Windel weiter dran bis 4, dann haben wir ihn zwei mal die Nacht geweckt, mit 5,5 nur noch einmal die Nacht. Später haben wir versucht es Ohne Wecken zu machen, aber er nässt immer in seiner ersten Schlafphase ein.
Was ich nie verstanden habe, alles in der zweiten Nachthälfte ab ca 1Uhr merkt er, wacht auf und geht zur Toilette.
Vor 4 Monaten bin ich mit der ganzen Geschichte dann zum Kinderarzt. Der Bluttest der Nieren und andere werte war ohne aufälligkeiten und okey, Urin ebenfalls.
Daraufhin bekamm mein Sohn das Medikament Propiverin AL 5mg, eine morgens zwei Abends. Das hatte er 4 Wochen, wurde aber wieder abgesetzt da kein erfolg, alles blieb wie immer.
Nun sagte die Ärztin wieder Windeln tragen, aber das wollen wir nicht, mein Sohn auch nicht.
Heute waren wir dann beim Ultraschall, da kam leider nichts raus, da seine Blase bei der Untersuchung fast leer war... wir wissen also nun nicht, ob sie zu klein ist. Aber der Arzt sagte die rechte Niere ist größer und dicker als die Linke. Eine zweite Untersuchung soll aber erst in 2 Jahren erfolegen,da wird dan geschaut, ob die linke Niere aufgehört hat zu wachsen. Wie soll ich das den nun 2 Jahre in voller sorge aushalten????
In unserer Familie sind keine Nierenerkrankungen bekannt.
Und kann ich etwas gegen das einnässen tun?
Bitte helfen sie mir.
Danke
Mitglied inaktiv - 08.04.2015, 18:09
Antwort auf:
Einnässen mit 6, nun Untersuchung linke Niere kleiner.....
Liebe lilly,
sie brauchen sich keine Sorgen machen, die unterschiedlich großen Nieren haben nichts mit dem nächtlichen Einnässen ihres Sohnes zu tun- da gibt es ganz sicher keinen Zusammenhang. Und die Tatsache, dass die Ärzte erst in 2 Jahren wieder schauen wollen, wie sich das Wachstum der Nieren entwickelt deutet darauf hin, dass die Ärzte sich keine Sorgen darum machen.
Sie machen sich aber große Sorgen, weil man ihnen das offensichtlich nicht richtig erklärt hat. Daher rate ich ihnen unbedingt den Kinderarzt noch einmal danach zu fragen. Ich denke er wird sie beruhigen können und erklären, dass man die Entwicklung der Nieren in Ruhe beobachten kann und dass es sich bei ungleich großen Nieren nicht automatisch um eine Nierenerkrankung handelt. Aber, fragen sie lieber einmal ganz genau nach.
Zum Einnässen nachts: Ungefähr 10 von 100 Kindern sind (nach Erkenntnissen aus Untersuchungen) im Alter von 7 Jahren noch nicht trocken in der Nacht. Hierbei handelt es sich um gesunde Kinder. Bei 6 Jährigen ist die Anzahl der noch nicht trockenen Kinder noch höher.
Nicht trocken sein ist ein Tabu Thema- nicht viele Menschen möchten darüber sprechen oder davon berichten, dass ihr Kind noch nicht trocken ist, daher muss man annehmen, dass die Zahlen sogar noch höher sind.
Dass Kinder nachts später trocken werden ist ein ganz alt bekanntes Problem. Darüber wurde schon vor mehreren hundert Jahren berichtet. Damit will ich sagen, es ist gar nicht so außergewöhnlich, dass ihr Sohn noch nicht trocken ist, obwohl er schon bald in die Schule kommt.
Der Grund für ein längeres Einnässen nachts ist einfach eine verspätete Reifung. Meist liegt es an einer schweren Erweckbarkeit, bei der die Kinder das Signal der Blase im Schlaf noch nicht kontrollieren können, sie verschlafen es sozusagen und weil es auch ganz richtig ist, dass wir nachts nicht zum Toilettengang aufstehen müssen oder sollen, kommt zum Einnässen. Es handelt sich also um eine Kontrollfunktion, die bei einigen Kindern einfach später reift. Offensichtlich schläft ihr Kleiner vor allem in der ersten Nachthälfte sehr fest und dann kommt es zum Einnässen.
Eine andere bzw. zusätzliche Ursache für ein späteres Trocken werden nachts ist, dass die Blase noch nicht ausreichend genug Urin speichern kann. Auch das ist eine Entwicklungsfrage, die Speicheraufgabe der Blase entwickelt sich nicht bei allen Kindern gleich schnell. Bei diesen Kindern stellt man dann eine sogenannte kleine Blase fest, das bedeutet nur, dass sie noch eher weniger Urin sammeln kann.
Bei beiden Problemen handelt es sich um ganz normale und einfache Entwicklungsfragen und keinesfalls um Krankheiten oder ernsthafte Störungen. Gerade die Tatsache, dass ihr Sohn tagsüber sicher trocken ist lässt die Vermutung zu, dass es vielleicht etwas mit dem fehlenden Signal /Kontrolle in der Nacht zu tun hat. Hätte ihr Sohn eine Blasenstörung würde ihnen auffallen, dass er tagsüber häufig zur Toilette laufen würde.
Das Medikament, was der Arzt nun einmal ausprobiert hat, würde eine solche - wir nennen sie auch überaktive Blase behandeln können. Wenn es keine Auswirkung hat, ist das vermutlich nicht das Problem.
Um das Problem der schlechten Erweckbarkeit in der Nacht zu behandeln macht man ein spezielles Weck-Training, aber das müsste ihnen und ihrem Sohn sehr gut erklärt werden, damit es auch funktionieren kann. Und das Problem muss wirklich gut erkannt sein, also ein paar ganz gezielte Untersuchungen sollten dann schon gemacht werden.
Gut wäre vielleicht wenn sie mit ihren Sohn einmal zu einem Experten gehen würden- denn auch wenn es noch häufig vorkommt, dass 6 Jährige Kinder nachts nicht trocken sind, in seinem Alter sollte man natürlich
schon schauen, was die Ursache ist. Ob und wann man dann eine und welche Therapie macht, kann man ja dann immer noch überlegen.
Aber, wie gesagt, das eilt jetzt überhaupt nicht!
Hier ein Tipp zu einer Liste mit Experten: http://www.urotherapie.de/downloads/urotherapeutenliste_11-2014-offen.pdf
Einen ganz lieben Gruß
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 09.04.2015