Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von Jendriks_Mama am 29.03.2014, 23:22 Uhr

Nein, es ärgert mich,

Huhuu,

als ich Deinen Eröffnungtext gelesen habe dachte ich: "oh mein Gott - wo (und in welcher Zeit) ist diese Dame denn groß geworden?"

Dein zweites Posting hat das ganze etwas relativiert.

Um Dir zu antworten muss ich erstmal überlegen, was Du mit "normal" meinen könntest. Meinst Du den Durchschnittswert einer Spannbreite? Darüber hätte ich jetzt keine Daten, aber wenn man hier die schreibenden Mamis liest würde ich sagen, dass es eher durchschnittlich ist Familienbett zu betreiben als Kinder frühzeitig auszuquartieren.
Meinst Du das "normale", wie es in Deutschland praktiziert wird? Das kann auch nicht sein, da Du länger als 6,9 Monate gestillt und mehr als 1,8 Kinder bekommen hast. Das kann also auch nicht gemeint sein.

Also gehen wir zurück zu der Begriffsdefinition, die eine gewisse Spannbreite erlaubt. Orientieren wir uns dabei einfach an der Gauß'schen Normalverteilung, also auch bis zu einem gewissen Grad die Abweichungen einer Norm, wobei der eine Pol "schreien lassen bis zum völligen Zusammenbruch der psychischen Struktur" sei, bis - ja, was wäre der Gegenpol? Sagen wir mal "ich richte mein komplettes Leben nach dem Kind aus und vernachlässige eigene Kontakte und Bedürfnisse zu 100%".

Nun zum eigentlichen Inhalt meiner Antwort:

Ist doch super, dass Du so pflegeleichte Kinder hast und einen tollen Partner.

Und dass Du für Dich entschieden hast, dass Dein Vorgehen das Richtige ist. Fühlt sich gut, an. Oder? Siehste - so, wie ich mich entschieden habe, fühlt es sich für mich und uns auch gut an.

Es gibt aber immer wieder unsichere Muttis, die denken, sie machen etwas falsch und sind Schuld daran, dass es nicht so klappt. Und dann kann man ihnen doch schreiben: hey - jedes Kind ist anders und auch das Verhalten Deines Kindes bewegt sich im "Normalbereich".

Bei Dir lief es augenscheinlich recht angenehm. Da postest Du nicht Deine Sorgen in einem Forum - weil es ja gut läuft. Hier posten Mamas, die verunsichert, verärgert, verwundert, ... sind. Ja, es gibt hin und wieder auch "Mutmach"-Postings. Aber die meisten stellen doch Fragen oder möchten eine Rückmeldung haben. Selten lese ich: "hey - ich mache es so und so, läuft prima!". Das kommt dann eher in den Antworten.

Jetzt springe ich doch noch einmal zu Deinem ersten Text zurück, weil ich einfach gerne wissen würde, ob Du weißt, wo Babies vor 200 Jahren (und davor tausende Jahre lang) geschlafen haben. Nein, nicht in einer separaten Hütte oder Höhle :-D. Und wie lange wurden Kinder gestillt, bevor irgendein Schlaumeier auf die Idee gekommen ist, den Müttern einzureden, sie müssten ihre Kinder kurz nach der Geburt abstillen und Konsummilch/-brei füttern? Ja, das natürliche (natürlich ist vielleicht auch eine Form von "normal"?) Abstillalter von Menschenkindern liegt bei ca. 2,5 - 7 Jahren.

Niemand würde auf die Idee kommen in den Wald zu gehen um der Hirschkuh zu erklären: "Dein Kitz braucht Deine Milch nicht mehr. Es bekommt jetzt pürrierten Klee und schläft ein Dickicht weiter." Nein. Das Kitz und die Hirschkuh werden aber auch nicht die Stillbeziehung bis zum Tode aufrecht erhalten. Die Natur hat es so vorgesehen, dass eine Stillbeziehung dann endet, wenn es für einen oder (im Idealfall) beide Partner das Richtige ist.

Und zu dem "nach 20:00 Uhr noch herumlaufen". Mein Sohn hat morgens keine festen Termine. Ja, meistens geht er inzwischen zwischen 18:30 Uhr und 20:00 Uhr ins Bett. Das hat sich einfach so entwickelt und passt mir ganz gut in den Kram, weil er dann morgens nicht so lange schläft. Aber wenn es anders wäre, wäre es halt anders. Wenn er durch irgendeine Unternehmung seinen Mittagsschlaf sehr spät oder sehr lange hatte, geht er abends eben später schlafen. Und warum? Weil er erst später müde ist. Und DAS finde ich zum Beispiel normal. Zu schlafen, wenn man müde ist. Genauso, wie ich es normal finde zu essen, wenn man Hunger hat. Und nicht, wenn die Uhr 12:00 Uhr mittags zeigt.

Ich werde weiterhin jeder (Jung)Mami, die hier ihr Leid klagt nach bestem Wissen und Gewissen antworten. Und das ist oft erstmal: "hey - mach Dir keine Sorgen. Du trägst nicht Schuld an irgendeinem total abgefahrenen Verhalten Deines Kindes. Das Verhalten Deines Kindes bewegt sich in einem normalen Rahmen." Und anschließend werde ich dann eventuell einen Tipp auf Lager haben.

Außer, wenn beispielsweise die Frage gestellt wird: "Ist es normal, dass mein 8 Monate altes Kind nach jeder Mahlzeit noch die Brust will?" oder "Ist es normal, dass mein 10 Monate altes Kind nicht alleine einschlafen kann?" oder, oder, oder...
Dann lautet die (nicht nur subjektive, sondern wissenschaftlich fundierte) Antwort klipp und klar: "Ja! Das ist normal!"

LG
Sarah mit Jendrik (16 Monate)

 
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