Der erste Urlaub mit dem Baby

Mama mit Hut und Baby am Strand

© Adobe Stock, drubig-photo

Die ersten Lebensmonate mit dem Baby können Mama und Papa ganz schön fordern - da sind frischgebackene Eltern zuweilen schnell erholungsbedürftig: Urlaub wäre jetzt toll!

Einfach Koffer packen und nichts wie weg. Das war früher, vor dem Baby. Jetzt - mit Baby - sieht Urlaub etwas anders aus. Vor allem, der Urlaub mit Baby muss sorgsam geplant werden. Spontan wegfahren - das ist meist Geschichte. Denn das kleine Würmchen hat natürlich auch auf Reisen seine eigenen besonderen Bedürfnisse, die bedacht und gestillt werden müssen.

Grundsätzlich sollten Mama und Papa die ersten drei Monate mit ihrem Familienzuwachs zuhause verbringen. Erst wenn sich die neue Familiensituation etwas eingespielt hat, sich ein gewisser Rhythmus beim Schlafen und Essen zeigt, jeder in seine neue Rolle gefunden hat und Mama nach der Geburt auch wieder topfit ist - frühestens dann könnte man den ersten Urlaub mit Baby wagen. Aber beachten Sie: Die Reise sollte möglichst nicht kurz nach Impfterminen starten. Und das Baby sollte natürlich gesund sein. Schließlich kennt der eigene Kinderarzt oder die Kinderärztin zuhause den kleinen Patienten am besten und im Krankheitsfall ist das Baby daheim einfach besser aufgehoben als an einem fremden Urlaubsort.

Auch im Urlaub: Das Baby mag seine gewohnte Routine

Das Wichtigste: Auch im Urlaub sollten die Eltern versuchen, den gewohnten Rhythmus von zuhause genauso beizubehalten. Wenn das Baby etwa zur gleichen Zeit gefüttert und schlafen gelegt wird, dann muss es sich nicht umstellen - möglicher Stress wird reduziert und die Eltern haben eine höhere Chance auf Entspannung. Schließlich ist die fremde Umgebung schon aufregend genug.

Ohnehin steht jetzt bei den meisten Eltern nicht das Entdecken von fremden Ländern auf dem Urlaubsplan, sondern eher die Erholung, das Entspannen und das Genießen der freien Zeit mit dem Baby. So ist der Urlaubsort bei vielen eher Nebensache. Schön kann es schließlich - zusammen mit dem Partner und dem Baby - überall sein. Insgesamt ist der günstigste Zeitpunkt für den ersten Urlaub mit dem Baby wohl der Frühling oder der Herbst. Dann scheint die Sonne zeitweise schon recht warm, aber es herrscht keine bleierne Hitze. Beste Bedingungen für allerlei Unternehmungen.

Bitte nicht zu exotisch - Fernreisen sind tabu!

Deshalb sollte als Urlaubsziel auch kein exotischer Ort gewählt werden, an dem ein anderes Klima herrscht als in der Heimat. Fernreisen nach Asien oder Afrika sind also für deutsche Familien mit einem Baby nicht zu empfehlen. Ebenso sind sowohl die Mittelmeerländer im Hochsommer als auch das zuweilen raue und stürmische See-Klima zu meiden.

Ein Wanderurlaub ist prinzipiell eine gute Idee, jedoch sollte die Wanderstrecke nicht ins alpine Hochgebirge führen. Denn es wird empfohlen, dass Kleinkinder erst ab einem Alter von 2 Jahren in Höhen von über 1500 m aufsteigen. Beim Wandern können Mama und Papa das Baby problemlos in der Trage transportieren, sie können die Natur erkunden und das Baby kann beispielsweise ein Schläfchen halten. Nur bedenken Sie, das Kleine kann hier in dieser eher bewegungslosen Position natürlich schneller auskühlen, es sollten keine übermäßig langen Etappen bezwungen werden.

Dazu entsprechend bietet sich auch eine interessante Städtereise für den ersten Urlaub mit Baby an: Die Eltern können - ausgestattet mit einer Trage oder dem Kinderwagen - durch die Straßen bummeln, Museen oder Ausstellungen besuchen, eine Rundfahrt machen oder sich in Cafés die Zeit vertreiben - während das Baby die meiste Zeit friedlich schläft. Hier findet man außerdem auch schnell einen Drogeriemarkt, wenn Nachschub an Windeln oder Babynahrung gebraucht wird.

Ein Urlaubsziel, welches dazu vielleicht nicht in allzu weiter Ferne liegt, hat überdies den Vorteil, dass es schnell zu erreichen ist. Denn eine lange und komplizierte Anreise zum Urlaubsort sollte vor allem beim ersten Urlaub mit dem Baby unbedingt vermieden werden.

Mit dem Auto, mit der Bahn, mit dem Flieger - Hauptsache schnell da!

Eine lange Autofahrt kann vor allem mit Kleinkindern oder älteren Kindern sehr anstrengend werden, aber auch mit einem Baby kann sich eine Autofahrt ziemlich ziehen. Um die Schlafphase bestens auszunutzen, fahren viele Eltern direkt in der Nacht los. So schlummert das Baby friedlich, die Straßen sind frei und es ist - wenn man in den Sommermonaten reist - auch noch nicht so heiß. Lässt sich der Urlaub nicht anders legen und die Familie reist zu Ferienbeginn im Juli oder August, so sollten Mama und Papa die Staumeldungen beobachten, mögliche Ausweichrouten überlegen bzw. das Navigationsgerät auf den aktuellsten Stand bringen. In diesem Fall muss man auch schauen, dass das Baby während der Autofahrt genügend trinkt, nicht überhitzt und nicht durch ein offenes Fenster Zugluft abbekommt. Selbstverständlich reist es in einer geprüften, zertifizierten Babyschale, welche passend zu Alter und Gewicht ausgewählt wurde, am sichersten.

Viele Eltern bevorzugen bei ihren Reisen auch die Bahn: Hier muss sich niemand auf den Verkehr konzentrieren, Papa kann während der Fahrt mit dem Baby ein wenig umher spazieren, während Mama ein wenig schmökert oder sich einen Kaffee im Bordrestaurant gönnt. Das Baby zahlt für die Zugfahrt nichts, denn Kinder unter 6 Jahren reisen immer kostenlos und ohne Fahrkarte. Das große Gepäck kann vorher aufgegeben werden und in speziellen Kleinkindabteilen ist die Familie gut aufgehoben.

Mit dem Flieger in die Ferien: Auch bei Flugreisen werden Babys von vielen Airlines in Deutschland kostenlos oder bei Flügen ins Ausland zumindest kostengünstiger befördert. Meist haben die kleinen Fluggäste dann zwar keinen Sitzplatzanspruch und es empfiehlt sich, schnellstmöglich einen Platz in der 1. Reihe zu reservieren. Denn hier sind in vielen Flugzeugen Babybettchen angebracht.

Ein Tipp: Zum Start und zur Landung gibt es für das Baby eine Mahlzeit. So ist es abgelenkt und der Druckausgleich im Ohr funktioniert besser, wenn das Kleine fortwährend schlucken muss. Insgesamt sollte solch ein Flug aber auch nicht zu lange dauern, da besonders aktive Babys es nicht mögen, wenn sie so eingeschränkt werden. Übrigens den Kinderwagen geben die Eltern besser nicht zusammen mit den Koffern ab. Hier kann das Baby noch bis zur Gangway gefahren werden und dann am Rollfeld wird er separat im Gepäck-Abteil des Flugzeugs untergebracht.

Nichts vergessen: Was muss alles mit?

Vor dem ersten Urlaub mit dem Baby sind Mama und Papa oft etwas aufgeregt: Wie wird es sein, verträgt unser Sonnenschein die lange Anfahrt, wie laut ist es im Hotelzimmer, wie empfindlich sind die anderen Gäste, reagiert das Kleine auf die Veränderungen und - die größte Sorge - hoffentlich treten keine plötzlichen Infekte auf und das Baby bleibt gesund! Deshalb: Bevor die Eltern losfahren, sollten sie sich versichern, dass die Versichertenkarte der Krankenkasse eingepackt ist und, bei Fahrten ins Ausland, eine Auslandsreiseversicherung abschließen. So kann im Notfall am Urlaubsort schnell ein Arzt gerufen werden, der das Baby medizinisch behandelt - ohne dass die Eltern befürchten müssen, dass im Nachhinein horrende Kosten auf sie zukommen.

Bei Auslandsreisen sollte außerdem, schon für ein Baby, ein gültiger Ausweis mitgeführt werden: Der Kinderreisepass ist sechs Jahre gültig, wird ab Geburt ausgestellt und mit einem biometrischen Passbild, welches bei Bedarf auch ausgetauscht werden kann, versehen.

Ohne Kids reiste man mit leichtem Gepäck, der Rucksack war früher schnell gepackt. Doch mit Baby gleichen die Reisevorbereitungen - übertrieben gesagt - nahezu einem Umzug. Es beginnt bei der Wickeltasche, Wundcreme, Reiseapotheke, den Windeln, Nuckel, Lätzchen, Löffel, dem Spielzeug, erstreckt sich über die Anziehsachen fürs Baby, Bodys, Söckchen, die Mützchen und Fläschchen, Milchpulver oder Breigläschen, geht hin bis zu Babyschale, Trage oder Tragetuch, eventuell Reisebett, Wickelauflage, Hochstühlchen und Buggy und nicht zu vergessen Kuscheltier und Schnuller - all das müssen die Eltern erst einmal verstauen! Eine Herausforderung.

Manche Eltern richten jetzt ihren Blick auf ein Kinderhotel. Diese Anlagen sind ganz speziell auf Familien mit Kindern ausgerichtet. Hier, davon können die Gäste ausgehen, sollten sämtliche Utensilien, die man für ein Baby oder Kleinkind benötigt, vor Ort sein. Außerdem locken attraktive Spielplätze und Tobe-Ecken zum Vergnügen der Kinder und ausleihbare Babyphone, Kinderbetreuung oder Animation sorgen dafür, dass sich die Eltern auch mal ohne Kind vernügen können. Kindermenü oder ein Babybrei-Büffet sorgen für das leibliche Wohl der Kleinen und verständnisvolle Angestellte, die ihr Lächeln nicht verlieren, bloß weil das Baby wegen Bauchweh schreit oder den Brei auf die Tischdecke spuckt, helfen hier und da.

Egal, wo Sie Ihren ersten Urlaub mit dem Baby verbringen - ob in Deutschland oder in einem Nachbarland, ob auf dem Campingplatz, einer Pension oder im Hotel - das Baby wird die Zeit genießen, wenn es mit Mama und Papa so viel schöne freie Zeit zusammen sein kann. Wir wünschen viel Spaß!

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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