Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

 Nicola Bader Frage an Nicola Bader Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

Frage: Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

Guten Tag Frau Bader, ich habe folgendes Anliegen. Ich habe Elternzeit wie beschrieben bei meinem Arbeitgeber rechtzeitig angemeldet. Antrag auf Elternzeit Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit beantrage ich Elternzeit zur Betreuung und Erziehung meines Kindes. Geboren am: 08.09.2017. Die Elternzeit soll unter Einhaltung der Frist am 08.09.2017 beginnen. Nach einer 12-monatigen Auszeit stehe ich Ihnen ab dem 07.09.2018 wieder voll zur Verfügung. Ich gehe davon aus das die 8 Wochen Mutterschutzfrist in die 12-monatige Auszeit angerechnet wird?! Mein Arbeitgeber sagt das die Elternzeit erst nach der 8-wöchigen Mutterschutzfrist beginnt und bestätigt mir nun eine Elternzeit vom 6.11.17-7.11.18, da die Mutterschutzfrist erst am 5.11.17 endet. Meine Frage: Was ist nun richtig? Oder habe ich es in meinem Antrag falsch formuliert? Ich bin total verwirrt. Mit freundlichen Grüßen

von fran09 am 22.09.2017, 09:20



Antwort auf: Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

Hallo, die Elternzeit beginnt mit der Geburt. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 22.09.2017



Antwort auf: Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

Die Elternzeit beginnt ab Geburt, da hast du Recht. Bezahlt wird auch nur ein Jahr (oder ggf. 14 Monate, falls Alleinerziehend ). Du kannst aber natürlich länger als ein Jahr melden, zumal die wenigsten Mütter genau am 1. Geburtstag wieder arbeiten möchten...

von Andrea6 am 22.09.2017, 10:09



Antwort auf: Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

nein andrea. nicht überall. bei uns beginnt die elternzeit einen tag NACH ende mutterschutz. also so, wie ihr AG das bestätigt hat. ENDE allerdings ist, wenn sie ein jahr beantragt, IMMEr einen tag vor dem jeweiligen geburtstag. somit hat der AG beim ENDE einen fehler drin. 2 monate mutterschutz plus 10 monate elternzeit ergeben ein jahr elternzeit. die ersten zwei monate erhält sie mutterschutzgeld und 10 monate lang elterngeld.

von mellomania am 22.09.2017, 10:43



Antwort auf: Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

Ich hatte es Dir schon mal geschrieben, eure Berechnung ist falsch. Und die von Andrea und der TE völlig korrekt. EZ fängt faktisch an ab Geburt und das gilt ÜBERALL in Deutschland. Wenn ihr das intern anders seht, ist das eure Sache. Es ist aber gesetzlich falsch. Euer Denkfehler kommt daher weil ihr meint der Antrag MUSS 7 Wochen vor Antritt erfolgen - was genauso falsch ist. Er kann, der AG muss nicht auf 7 Wochen bestehen. ist aber eh einerlei, weil Frau wegen Mutterschutz ein mindestens 8 wöchiges Beschäftigungsverbot NACH der Geburt hat. Und deshalb darf Frau eben rückwirkend ab Geburt EZ nehmen und kann die 7 Wochen Frist vergessen. Und man erhält auch nicht 2 Monate Mutterschaftsgeld sondern 8 Wochen - was eben nicht 2 Lebensmonaten entsprechend muss. Nicht jeder Monat hat nämlich lediglich 28 Tage.... Wenn man es richtig penibel nimmt bekommt Frau auch ab Geburt Elterngeld, es wird halt nur nicht ausgezahlt für die ersten 8 Wochen bzw in bestimmten Fällen für die ersten 12 Wochen weil das Mutterschaftsgeld höher ist und deshalb Vorrang hat. Aber genau wegen nur 8 Wochen ist es oft so das für den den 2ten oder 3ten Lebensmonat noch anteilig EG gezahlt wird. Und wer ein Jahr bei euren Maßstab beantragt, der hat eben Mutterschutz PLUS 1 Jahr - also nicht zum 1ten Geburtstag sondern 8 Wochen später oder bei Frühchen sogar erst 12 Wochen später. Ihr mischt da ziemlich wahllos. Eigentlich seit ihr das klassische Beispiel warum Frau korrekte Daten nennen soll. Kann ich nur jedem zu raten - um solchen Mißverständnissen entgegen zu wirken. Zumal niemand gezwungen ist ganze Jahre oder ganze Monate EZ zu nehmen. Sobald das EG keine Rolle mehr spielt kann jedes xbeliebige Datum vor dem 3ten Geburtstag als Ende der EZ genannt werden.

Mitglied inaktiv - 22.09.2017, 16:50



Antwort auf: Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

Dein AG hat keine Ahnung. Wenn Du sagst deine EZ endet am 8.09.2018 dann hat er das so zu nehmen. Er hat da absolut kein Mitspracherecht. Der 7.09.2018 wäre allerdings falsch,d as wäre dein letzter EZ-Tag. Würdest du dann schon arbeiten müsstest du das Einkommen was du an dem Tag verdienst der EG-Kasse mitteilen - und würdest damit den ganzen Lebensmonat EG verlieren sofern du mehr wie 30 Std die Woche arbeitest. Das also bitte korrigieren. Du hast genau Daten genannt, kein fadenscheinige nach einem Jahr.... Da ist dann auch nichts mißzuverstehen bzw anders zu deuten. Und EZ beginnt nun einmal ab Geburt. So oder so ist man eh nicht dazu gezwungen ganze Jahre oder Monate zu nehmen sondern man kann jedes beliebige datum vor dem 3ten Geburtstag als Ende nennen. Nur EG könnte eben wenn man es so macht wie Du mit dem 7.09 ein Problem werden. So wie du es gemeldet hast ist nämlich nicht der 1te Geburtstag dein erster Arbeitstag sondern der davor...

Mitglied inaktiv - 22.09.2017, 16:56



Antwort auf: Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

mellomania versteht nicht, dass so wie es bei ihr läuft, nicht der Maßstab bei Elternzeit/Mutterschutz/ElterngeldPlus ist. Gruß Sabine

von SumSum076 am 22.09.2017, 17:33



Antwort auf: Zählt die Mutterschutzfrist in die Elternzeit?

und ihr habt recht. was hat das mit verstehen zu tun? das läuft bei uns so, beim land, das war bei meinem alten arbeitgeber genauso. elternzeit kann so oder so gerechnet werden. oder wollt ihr mir sagen, dass das land badenwürttemberg das seit jahren falsch macht? mannmann. kann ja sein dass es bei ihr anders is aber bei uns ist es so und bei meinem vorherigen arbeitgeber auch. der war nicht land bw. klar, kann jeder seine elternzeit enden lassen wann er will. fürs rechnen wegen resten sind glatte jahre einfacher.

von mellomania am 22.09.2017, 22:03



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