Frage:
Was, wenn das Kind nicht zum Vater will?
Hallo! ich habe eine zwei einhalb-jährige Tochter, vom KV bin ich seit der SS getrennt. Sie geht immer alle 14 Tage von Sa-So und zusätzlich jeden zweiten Dienstag zu ihm, was sie bisher zwar nie mit überschwenglicher Freude aber freiwillig gemacht hat. Seit wenigen Wochen ist es jetzt plötzlich so, dass sie, wenn ich ihr sage, dass dr Papa sie gleich abholt, schon nein sagt, sagt, dass sie nicht zum papa will, dass papa böse ist und sie bei der Mama bleiben will. Steht er dann vor der Tür, klammert sie sich weinend an mir fest, jegliches gut Zureden ist wirkungslos. Habe sie dann zuhause behalten. Meine Frage: Wie sieht das rechtlich aus? Kann er drauf bestehen, sie zum Mitgehen zu zwingen? Denn ich bin sicher, das ist kein Trotz, sondern Angst und meine Tochter würde einen Knacks dadurch bekommen. Muss ich sie also gegen ihren Willen mitgeben? Danke.
von
amy2107
am 21.08.2016, 21:37
Antwort auf:
Was, wenn das Kind nicht zum Vater will?
Hallo,
in Fällen wie die habe ich schon häufig von Richtern gehört, dass die Mutter sich dann eben bemühen soll, das Kind auf dem Besuch vorzubereiten und fröhlich zustimmen.
Tatsächlich würde ich hier das Jugendamt bemühen, es muss ja einen Grund geben, warum das Kind nicht zum Vater möchte. Grundsätzlich ändert sich jedoch durch den Wunsch des Kindes nichts am Anspruch auf Umgangsrecht.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 22.08.2016
Antwort auf:
Was, wenn das Kind nicht zum Vater will?
Du wirst dem Kindsvater den Umgang mit seiner Tochter nicht verbieten können "nur" weil eure Tochter das nicht will. Aber ihr solltet gemeinsam nach einer Lösung suchen! Ggf. könntet ihr euch vom Jugendamt beraten lassen.
von
chrissicat
am 21.08.2016, 23:33
Antwort auf:
Was, wenn das Kind nicht zum Vater will?
naja, er hat dann gott sei dank von sich aus eingesehen, dass das so keinen Sinn hat aber auch gesagt, er werde das so nicht ewig hinnehmen. Aber ich hätte sie ihm so oder so nicht mitgegeben. Das Wort "nur" ist hier allerdings wirklich mehr als fehl am Platz, denn ein solches Verhalten hat ja Gründe und mir geht es ja garnicht darum,den Umgang einzuschränken, sonst hätte ich mir auch keine Mühe gegeben, es ihr schmackhaft zu machen. Aber ich kenne mein Kind gut genug, um zu wissen, dass etwas vorgefallen sein muss, um dieses Verhalten auszulösen. Und vom JA als Berater halte ich in dieser Situation absolut nichts, aus eigener Erfahrung musste ich leider schon feststellen, dass hier das Recht der Eltern und vor allem der Wunsch, das Problem mit möglichst wenig Aufwand zu "lösen" weit über dem Wohl des Kindes steht. Traurig aber leider wahr.
von
amy2107
am 22.08.2016, 12:17
Antwort auf:
Was, wenn das Kind nicht zum Vater will?
Deshalb habe ich das "nur" doch in Anführungszeichen gesetzt.
Mir ist schon klar, dass es kein unerheblicher Grund ist, wenn deine Tochter Probleme mit ihrem Vater hat!!!
Allerdings denke ich, es wird eben nicht als Grund ausreichen, sollte er im Extremstfall den Umgang einklagen. Und du schreibst ja selber, dass er das so auf Dauer nicht hinnehmen möchte.
Versuche gemeinsam mit dem Vater deiner Tochter zu klären, was vorgefallen ist oder sein könnte und sucht gemeinsam nach einer Lösung, die für alle annehmbar ist, natürlich insbesondere auch für eure Tochter.
von
chrissicat
am 22.08.2016, 13:34
Antwort auf:
Was, wenn das Kind nicht zum Vater will?
Wie oft hast Du sie denn jetzt zu Hause behalten? Was ist denn jetzt dein Plan? Wie sähe Deine Lösung aus? Einfach hinnehmen, daß Eure Tochter scheinbar Angst vor den Besuchen beim Vater hat, den Umgang deswegen "für immer" streichen (selbst, wenn das rechtlich ginge) und ansonsten gar nix tun - das ist doch niemals eine Lösung des Problems.
Wenn das Jugendamt keine Hilfe ist, dann suche Dir eine andere. Hier gibt es Beratungsstellen und Vereine, die Alleinerziehende unterstützen. Aber verlasse die rechtliche Ebene, da wird sich keine Lösung finden lassen.
von
Strudelteigteilchen
am 22.08.2016, 14:09
Antwort auf:
Was, wenn das Kind nicht zum Vater will?
ich habe mich natürlich bemüht, ihr den Besuch dort schmackhaft zu machen, aber leider erfolglos. das problem ist, ich gehe stark davon aus, dass die Reaktion meiner Tochter eben nicht nur ein Wunsch ist, auch keine Bockigkeit oder Provokation, sondern Angst. Denn normalerweise ist sie ein sehr offenes, kontaktfreudiges Kind und ich hatte noch nie Probleme, sie für irgendeine Unternehmung o.ä. zu begeistern. Nur sobald es um den Papa geht, macht sie dicht, wirkt so, als würde sie mit aller Kraft verzweifelt versuchen, da auf keinen Fall hin zu müssen.
von
amy2107
am 23.08.2016, 14:18
Antwort auf:
Was, wenn das Kind nicht zum Vater will?
Ich finde irgendwie, dass die Väter so viele Rechte haben und wenn er Psychooat, Pädophile oder ein aggressiver Schläger ist, alles ist in Ordnung, weil er ein Vater ist.
Dass alleinerziehende Mütter sich auf das Kind rund um die Uhr aufpassen und sich Sorgen machen, dass der Vater dem Kind nichts Böses macht und das Kind sagt das auch, dann wird der Mutter gleich Fehler angerechnet und sie an der falschen Erziehung des Kindes beschuldigt.
Der Vater ausschlafen, Mutter beschimpfen, mit Weibern rumtreiben und sein Chaotisches Leben führen.Da schaut JA nicht, sobald die Mutter einen Fehler macht, gleich wird alles unter die Lupe genommen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.Ich bin auf Ihrer Seite und verstehe Ihre Ängste vollkommen.
Wenn Sie das Paar Mal macht, wird der Vater selbst keine Lust haben, sie zu sich nehmen.Schließlich er ist doch nicht verpflichtet.Dss ist immer noch sein Recht, keine Pflicht.
von
galinchen
am 15.09.2021, 00:27