Sehr geehrter Prof. Dr. Hackelöer, ich bin zum ersten Mal schwanger und war vor anderthalb Wochen zur ersten Ultraschall-Untersuchung beim Frauenarzt. Zwar hatte ich mir ausgerechnet gehabt, dann bei ca. 7+2 zu sein, doch laut Ultraschall wurde das Alter des Feten mit 5mm Größe auf 6+3 berechnet. Der Arzt wies uns aber darauf hin, dass der Dottersack mit 7mm zu groß sei und dies insbesondere in Kombination mit einer verzögerten Entwicklung des Kindes auf einen Gendefekt bzw. eine Chromosomenanomalie hinweisen könne. Es war ein Herzschlag zu sehen. Die Fruchthöhle war rund und in guter Größe. Hormonwerte laut Arzt OK. Genau sieben Tage später wurde nochmal ein Ultraschall gemacht. Der Embryo war den sieben Tagen entsprechend weiter auf 1,2cm gewachsen. Der Dottersack wurde mit 7,7mm vermessen. Der Herzschlag war weiterhin zu sehen. Die Fruchthöhle war nierenförmig. Der Arzt sagte, das sehe alles soweit gut aus - wahrscheinlich habe die Befruchtung einfach etwas später stattgefunden als gedacht, und der vergrößerte Dottersack allein könne, aber müsse nichts bedeuten - wir sollten schonmal einen Termin für das Ersttrimesterscreening in der 13. Woche vereinbaren, wozu er mir aufgrund meines Alters (35) ohnehin geraten hätte. Wir haben nach diesem Termin erstmal aufgeatmet. Drei Tage später kamen dann die Blutergebnisse: Der HCG-Wert hatte sich innerhalb von sieben Tagen nur einmal verdoppelt auf 21.500 (Blutentnahme bei 7+3). Der Arzt sagte, dass dieser sich alle 2-3 Tage hätte verdoppeln müssen. Sowohl zu den HCG-Werten, als auch zum vergrößerten Dottersack habe ich online gelesen - u.a. auch in einigen Ihrer Antworten - dass diese allein noch kein Hinweis auf ein Problem sein müssen. Ich frage mich aber nun, ob in unserem Fall nicht ein paar Faktoren zusammenkommen, die in Kombination dann doch eher für einen nahenden Abort oder eine Anomalie beim Kind sprechen. Der nächste Ultraschall-Termin ist in 10 Tagen - wir üben uns in Geduld, aber es fällt schwer...vor allem natürlich, wenn man die Fakten selbst nicht recht beurteilen kann. Wie schätzen Sie die Situation ein? Können Sie uns etwas raten, z.B. auf welche Faktoren können / sollten wir bis zur nächsten Untersuchung oder während dieser besonders achten? Für Ihre ehrliche Meinung und Ihren Rat wären wir Ihnen sehr dankbar. Herzlichen Dank und beste Grüße, Rhubarb.
von Rhubarb am 17.01.2017, 09:44