Totgeburt Wiederholungsrate, Chancen und Grenzen Pränataldiagnostik

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Frage an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Frage: Totgeburt Wiederholungsrate, Chancen und Grenzen Pränataldiagnostik

Sehr geehrter Herr Dr Hackelöer! Am 29.10. kam unser Sohn (34ssw verstorben, 35 entbunden, 47cm lang, 2700g) still zur Welt. Ich habe ihn am einen Abend gespürt, alles war normal und am nächsten Morgen nicht mehr. Seitdem wälze ich das Problem: Gibt es eine Wiederholungsgefahr in einer weiteren Schwangerschaft? Wir haben zwei gesunde Kinder (8 und 4), damals unproblematische Schwangerschaften. Ich bin jetzt 34,5 , mein Mann 46 Jahre alt. Ich habe Hasimoto, aber eingestellt mit Thyroxin, mein Mann hat einen leichten Herzfehler (Mitralklappendefekt). Ich hatte einen unauffälligen Ogtt, BMI 30,5 zu Beginn der Ss, normale Gewichtszunahme. Die Thrombozyten waren immer wieder unter der Grenze, jedesmal wurde ein Hellplabor gemacht, stets unauffällig, zuletzt 14 Tage vor seinem Tod. Wir haben in dieser Ss alle Organ und Fehlbildungsultraschalls machen lassen. Niemand konnte uns sagen, was mit unserem Kind passiert ist. Keine Blutungen, keine Ablösung, etc. Sie sagten er sähe gesund aus. Eine Obduktion haben wir nicht machen lassen. Plazenta, Hautstück und Nabelschnur sind ins genetische Labor. Befund steht aus. Hätte man bei den Pränatalschalls (wir waren in einem Degum 3 Zentrum) alle Herzfehler finden müssen? Sollten wir trotz zweier gesunder Kinder zu einem Humangenetiker? Was könnte ich tun, was untersuchen lassen um eine weitere Totgeburt zu verhindern? Kann das Alter meines Mannes sich auf das Kind ausgewirkt haben - schlechtere Spermien, ergo Fehlbildungen? Ich weis kaum, welche Frage die richtige ist zu stellen, aber ich würde mir gerne vorerst eine weitere Ss vorbehalten, nur weis ich nicht, ob das ratsam ist. Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

von Mori29 am 11.11.2014, 21:26



Antwort auf: Totgeburt Wiederholungsrate, Chancen und Grenzen Pränataldiagnostik

Hallo Mori29, es tut mir sehr leid für Ihr Erlebnis.Aber da Sie schon 2 gesunde Kinder haben gibt es keinen zwingenden Grund,daß sich Ihr Erlebnis mit diesem letzten Kind wiederholen müßte.Da allerdings Ihr Kind nicht obduziert wurde kann man nicht genau sagen,was die Ursache war und daher auch nicht ein Wiederholungsrisiko kennen.Dinge passieren einfach auch ohne erkennbare Gründe.Wir wissen nicht alles.Manchmal können auch passagere Nabelschnurkompressionen auftreten,die nachher nicht mehr nachweisbar sein müssen. Allerdings ist ein BMI > 30 auch nicht günstig.Da könnten Sie in Vorbereitung auf eine neue Schwangerschaft etwas tun,obwohl ein direkter Zusammenhang auch nicht herzustellen ist. Versuchen Sie Ihre Gesundheit zu optimieren und haben Sie keine Angst vor einer neuen Schwangerschaft- es ging ja auch schon zweimal gut! Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 11.11.2014



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