Frage: Pathologischer Bericht Plazenta

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer, im Dezember 2014 ist unser Sohn gestorben. Einen Tag vor seinem errechneten Geburtstermin hatte er beim Kontroll-CTG nur noch einen Herzschlag von 100 und wurde schlechter. Er wurde per Notkaiserschnitt geholt, das Fruchtwasser war wohl grün. Die Reanimation war zwar erfolgreich aber sein ganzer Kreislauf, Verdauung, Pupillenreaktion usw. kam nicht zum laufen und wir haben die Beatmung am nächsten abstellen lassen. Sein Herz schlug noch über eine Stunde und er ist dann in unseren Armen gestorben. Ich habe mittlerweile mich auf eine Blutgerinnungsstörung testen lassen. Die viel aber negativ aus. Der Arzt hat in den Bericht nur die Empfehlung aufgrund der Vorgeschichte, in der nächsten Schwangerschaft Heparin zu spritzen. Wir möchten es nochmal mit einem Baby probieren und ich sitze immer wieder vor dem Plazentabericht und verstehe ihn nicht. Unseren Sohn haben wir nicht untersuchen lassen. Er hatte 3500 gr und an ihm war nichts zu erkennen. Hier ist der Bericht Makroskopischer Befund 520 g schwere 18:19:3 cm messende Plazenta ohne Lazerationen auf de Basaltplatte. Hier flache Blutauflagerungen. Kein Deckplattenhamätom, keine Deckplattenzyste. Die Eihäute sind glatt und spiegelnd und von grün-grauer Farbe. Die Nabelschnur 26 cm lang mit stark exzentrischer Insertion und mit drei Blutgefäßen auf dem Querschnitt. Das Plazentaparenchym ist gleichmäßig schwammig, von dunkelroter Farbe uns fester Konsisten. Es zeigen sich vereinzelt gelblich weiche Herde (maximal 1 cm messend, weniger als 10% des Zottenvolumen) Mikroskopischer Befund Auf Repräsentativschnitten erkennt man bildherrschend periphere Zwischenzotten nd Endzotten mit regelrechter Aufzweigung und Kapillarisierung. Die Endzotten sind stark vaskularisiert, alle Kapillaren und Sinusoide haben Kontakt zur Oberfläche. Diese mit knoten-und knospenförmigen Synztiotrophoblastproliferaten und lückenhafter synzytiokapillärer Membran. Ein Teil der Zotten mit peri- und intervillösen Fibrinabscheidungen. Daneben zeigen sich gräßere umschriebene Areale mit komplett nekrotischen Zottenabschnitten mit nur noch schemenhaft erkennbaren Zellbestandteilen und Einblutungen. Weiterhin fokal gitterförmig eingescheidete teils vitale, teils degenerierte Endzotten. Die Eihäute sind entzündungsfrei und ohn feingewebliche Auffälligkeiten. Die Nabelschnur mit zwei Aterien und einer Vene. Atypische Zell- und Kernkformen fehlen. Begutachtung Plazenta mit dem pathomorphologischen Bild passend zum Entwicklungsstand des späten dritten Trimenons (keine Altersangabe auf dem Einsendeschein) umschriebene Gitterinfarkten und ausgedehnten chronischen Infarkten. Keine Retardierung. Entzündungsfreie Eihäute ohne vaskuläre Malformationen. Stark exentrisch inserierte Nabelschnur (klinisch: Notsektio bei kindlischer Asphyxie). Gibt es irgendwas was wir bei einer erneuten Schwangerschaft beachten können? LG Nicole

von nicole1313 am 28.04.2015, 18:21



Antwort auf: Pathologischer Bericht Plazenta

Hallo Nicole, der Plazentabefund sagt aus,daß es keinen speziellen Grund für das Versagen der Plazenta gegeben hat.Also kann man auch keine Folgerungen daraus für weitere Schwangerschaften ziehen.Eine prophylaktische Aspirineinnahme(100 mg/Tag ab Woche 12) ist sinnvoll,obwohl bei dem Gewicht ihres Sohnen von 3500 Gramm sicher keine chronische Plazentainsuffizienz vorlag.Akutes Plazentaversagen kann Gründe haben,die wir nicht untersuchen können,aber Autoimmunerkrankungen sollte man noch ausschließen. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 29.04.2015



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