Guten Tag Prof. Dr. Hackelöer, ich hätte zwei Fragen, darunter eine zu meiner letzten Schwangerschaft. Hierfür müsste ich aber etwas ausholen. Ich habe 2 Kinder und in beiden Schwangerschaften verfrühte Muttermundöffnung & Gebärmutterhalsverkürzung, mir wurde gesagt ich hätte eine Muttermundschwäche. In der ersten Schwangerschaft lag ich mit GMH (glaube 1,2 cm und 3 cm MMÖffnung) bereits ab der 28-29 SSW im kkh. Zwischen beiden Schwangerschaften hatte ich eine Displasiebesprechung und eine Konisation aufgrund des Befundes PAP3d. Ich hatte natürlich Bedenken, das es bei einer erneuten Schwangerschaft zu einer Frühgeburt kommen könnte und auf Anfrage bei zwei verschiedenen Gynäkologen innerhalb einer Praxis bekam ich zwei völlig unterschiedliche Einschätzungen (eine mit eher unbedenklichen Ausgang, eine mit dem Hinweis, dass die unterzogene Konisation den Muttermund zusätzlich geschwächt haben könnte und somit eine verfrühte Muttermundöffnung noch wahrscheinlicher wäre). Nun gut, ich wurde wieder Schwanger. In der etwa 7- 9 SSW? (ET wurde nachträglich korrigiert) dignostizierte der Gynäkologe eine Muttermundöffnung und einen "abortus incipiens" mit den sinngemäßen Worten "es sind bereits Teile vom Kind abgegangen und Gewebe sichtbar", ich müsse noch heute ins Kkh zur Ausschabung und er rufe gleich dort an. Ich habe sehr viel geweint und fuhr unter Tränen in das besagte Kkh. Dort fand noch eine Finale Untersuchung statt, von einer sehr netten, jungen Ärztin. Sie machte eine U-Schall und sah sofort den Herzschlag und verneinte eine Ausschabung. Sie wollte gleich wissen, welcher "Kollege" diese Diagnose gestellt hatte und schien mir etwas verdutzt zu sein. Nun zu meiner ersten Frage: Ist eine derartige Fehldiagnose geläufig? (Im Nachinein wurde mir gesagt, dass das besagte Gewebe wohl Restbestände der 1 1/2 Jahre alten Konisation wären. Ich frage sie, weil ich merke das es mich heute noch wurmt weil die Frage einfach noch offen ist. Würde natürlich nichts mehr ändern. Aufgrund der Muttermundöffnung hatte das kkh die dringende Empfehlung ausgesprochen, mich zur Schonung vorläufig 2 Wochen krank zu schreiben (ich arbeite mit Kleinkindern und sitze sehr viel gebückt und auf dem Boden, trage auch viel) Der Partner des besagten Arztes wollte dies nicht tun, mit der Aussage: "In anderen Ländern steigen Schwangere über Leichen und hierzulande wollen die Damen wegen jeder Pillepalle zu Hause bleiben." Ich bekam auch keine Erklärung zum fehldiagnostizierten Befund und nur den Satz: Ja halb so wild, das kann schon mal passieren. Der besagte Arzt war an diesem Tag auch in der Praxis, würdigte mich bei der Anmeldung keines Blickes, kein Grüß Gott oder ähnliches, nahm eine Akte und ging in ein Untersuchungszimmer. Ich bekam auch keine Cerclage und wechselte die Praxis. Später, nach vorzeitigen Wehen im Kkh wurden eine eklatante Muttermundöffnung und GMH Verkürzung auf 2,2 mm diagnostiziert "Dünn wie Papier, wie die Ärztin sagte". Die Geburt war nicht mehr aufzuhalten und mein Sohn kam wie erwartet viel zu früh in der 28 SSW mit enormen Frühchenbaustellen zur Welt, darunter bds. Hirnblutungen, bds. Pneumothorax, persistierender ductus aterious etc.pp Nun zu meiner zweiten Frage: Können Sie, ohne die Befunde zu sehen, eine Einschätzung darüber geben, wie in etwa die Chancen MIT einer Cerclage bei einer erneuten Schwangerschaft um einer Frühgeburt herumzukommen stehen? Bzw inwieweit würde eine Cerclage dem Entgegenwirken? Entschuldigen Sie bitte den langen Text, MfG EB
von EarlyBird am 03.02.2016, 09:29