Hallo Herr Prof. Dr. Hackelöer, mein Mann und ich stecken in einer sehr speziellen Situation. Als wir vor 4 Wochen einen Schwangeschaftstest machten konnten wir unser Glück kaum fassen. Da ich über ca. 15 Jahre hinweg die Pille als Verhütungsmittel genommen habe, hätte ich nicht geglaubt, dass wir bereits nach 2 Monaten Schwanger werden (Ich hatte die Pille jedoch seit 4 Monaten abgesetzt). Beim ersten Frauenarzttermin bei 5+6 konnte mein Frauenarzt seinen Augen kaum glauben. Auf dem Ultraschall waren zwei Fruchthüllen zu erkennen. Eine Fruchthülle mit gleich 3 potentiellen Embryonen und eine mit einem. Also 4 evtl. Föten. Sie fragte ob ich eine Hormonbehandlung hinter mir hätte, was ich verneinte. Bei 2-3en der Kleinen war bereits eine leichte Herzaktivität nachweisbar. Da es zu diesem Zeitpunkt noch sehr früh war um feste Aussagen treffen zu können bat sie mich in der folgenden Woche wieder zu kommen. Dies taten wir auch. Bei 6+6 sind mein Mann und ich wieder zum Arzt gefahren. Diesmal hatte sich ein Dottersack nicht weiterentwickelt. Folglich haben wir aktuell eine Fruchthülle mit 2 Embryonen mit Herzaktivität und einer gemeinsamen Plazenta und ein „Einling“ mit Herzaktivität in separater Fruchthülle und Plazenta. Diese Situation, ohne hormonelle Behandlung auf natürlichem Wege ist wohl sehr unwahrscheinlich und alleine die Situation der 2 Embryonen in einer Fruchthülle birgt wohl schon hohe Risiken. Hinzukommt, dass meine Mutter und meine Schwester mit einem verkürzten Gebärmutterhals und vorzeitigen Wehen ab der 24 SSW zu kämpfen hatten. Bei meiner Mutter ab SSW 26 und weniger schlimm als bei meiner Schwester. Meiner Schwester wurde damals gesagt, dass dies erblich sein kann aber nicht muss und ihr wurde sogar zu einer dritten Schwangerschaft abgeraten. Mein Mann und ich sind aktuell mit der ganzen Situation überfordert. Wir haben bei 9+2 einen Termin bei einer Pränataldiagnostik Praxis, wo ein Ultraschall gemacht werden soll. Wir haben uns soweit möglich versucht über die Risiken die unsere außergewöhnliche Situation birgt zu informieren. Leider findet man nur „halbes Wissen“ im Netz und man weiß gar nicht was man glauben soll. Um genau zu sein sind uns die Risiken zu groß 3 evtl. unterentwickelte oder kranke Kinder zur Welt zu bringen (falls es überhaupt soweit kommen könnte), oder einer frühen Fehlgeburt zu hoch, so dass wir uns, auch wenn es für viele ein Unding ist, über einen Fetozid informieren möchten. Gibt es die Möglichkeit einen der eineiigen Zwillinge mit geteilter Plazenta und Fruchthülle zu reduzieren? Dies würde das Risiko in der Entwicklung und Schwangerschaft ja enorm reduzieren. Oder gibt es nur die Möglichkeit entweder unseren "Einling" oder direkt die Eineiigen Zwillinge zu „entfernen“? Da es sich verständlicher Weise um ein sehr sensibles Thema handelt, wissen wir nicht so recht wo und wie wir uns informieren können. Wer ggf. diese Reduzierung durchführen kann, und was empfohlen wird. Vielleicht können Sie uns hierzu ein paar Antworten geben? Mit freundlichen Grüßen
von schnubbelstups am 07.02.2017, 15:47