Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer,
erstmal vielen Dank, dass die sich Zeit nehmen und unsere Fragen beantworten. Ich habe nun ein paar Fragen, die mich seit der Geburt meines Sohnes vor 8 Monaten beschäftigen und würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen.
Kurz zur Vorgeschichte:
Während der Schwangerschaft waren bis zu SSW36 alle Werte immer gut, keine Auffälligkeiten im Ultraschall (Ersttrimester Screening gut). Ich musste MonoEmbolex 8000 spritzen, wegen Thrombosegefahr. Dann wurde plötzlich eine Zyste an seiner Niere des Kleinen entdeckt. Diese wurde bis zu SSW 40 so groß (5x6x9 cm), dass man den Kleinen per Sectio holte. Ich hatte in der letzten Woche zwischen SSW 39 und SSW40 eine enorme Fruchtwasservermehrung. Die Fruchtwassermenge war immer normal, nach der Entbindung sagte man mir, es wären 2,7 Liter gewesen.
Der Kleine hatte schließlich eine Doppelniere mit 2 Harnleitern (und Reflux), die Zyste war ein Urinom und wurde operativ entfernt.
Nun meine Fragen:
1. Ich hatte um die SSW30 2 Tage hohes Fieber, kann die Fehlbildung damit zusammenhängen?
2. Warum ist die Fruchtwassermenge so gestiegen? Wegen der nicht ganz funktionstüchtigen Niere meines Sohnes?
3. Ist diese Art der Fehlbildung genetisch bedingt? Muss ich mir in folgenden Schwangerschaften Sorgen machen?
4. Hätten Sie mir einen Rat für die nächste Schwangerschaft? Würden engmaschige Ultraschallkontrollen helfen und einen Defekt eher zu erkennen?
Freundliche Grüße
von
julia-82
am 20.07.2016, 12:25
Antwort auf:
Fragen Niere/ Fehlbildung
Hallo Julia82,
nicht alle Fragen lassen sich sicher und eindeutig beantworten.
1.Es ist unwahrscheinlich,daß die Nierencyste bzw.die Doppelniere mit dem Fieber zusammenhängt.Da gibt es keine erkennbaren Zusammenhänge.Es ist eine Anlagestörung.
2.Die Vermehrung der FW-Menge hängt nicht mit der Niere zusammen.Wenn die Niere nicht arbeit,wäre eher eine Verminderung zu erwarten.
3.Die Wahrscheinlichkeit einer genetischen Ursache muß mit einer ausführlichen humangenetischen Beratung beanwortet werde,unter Vorliegen sämtlicher Befunde einschließlich einer ausführlichen Familienanamnese.
4.Engmaschige US-Kontrollen lassen sicher eher Auffälligkeiten erkennen.Nur was hätte es geändert?Den Anlagebefund der Doppelniere hätte man nicht ändern können.Normale und nicht übermäßige Kontrollen -aber durch einen Spezialisten- reichen sicher aus.
Alles Gute
Prof. Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 21.07.2016
Antwort auf:
Fragen Niere/ Fehlbildung
Ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Ich dachte bei der engmaschigeren US- Kontrolle eher an eine Folgeschwangerschaft. Aber Sie haben natürlich Recht, ändern würde dies gar nichts.
An was kann die Vermehrung des FW in der letzten Schwangerschaftswoche gelegen haben? Denn diese muss in der Zeit passiert sein, da ich da plötzlich über 2kg Gewicht zugenommen habe.
Das bereitet mir wirklich Kopfzerbrechen...
Welche Möglichkeiten/ Gründe sehen Sie hier?
Grüße und Danke
von
julia-82
am 21.07.2016, 13:25
Antwort auf:
Fragen Niere/ Fehlbildung
Hallo Julia,
ich weiß es nicht.es kommt schon einmal vor,ohne,daß es erkennbare Gründe gibt.
Alles Gute
Prof. Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 27.07.2016