Frage: CMV-Testung

Sehr geehrter Herr Prof.Dr.Hackelöer! Meine Frage hat jetzt nicht direkt etwas mit Pränataldiagnostik zu tun, aber da ich gerne in Ihrem Forum lese und Ihre so kompetenten und dabei trotzdem menschlich herzlichen Antworten(!!!) so schätze, würde ich gerne Sie zu diesem Thema befragen... Ich bin gerade aktuell schwanger und habe auch schon Kinder.Gerade meine letzte Schwangerschaft wurde damit überschattet, dass meine ältere Tochter eine frische CMV-Infektion hatte und ich leider (damals wie heute!) leider cmv-seronegativ bin!!! Ich komme selber aus dem medizinischen Bereich und habe mich seeehr viel mit dem Thema CMV beschäftigt. Dabei ist immer wieder die Frage bei nir aufgetaucht, WARUM 1.kaum ein Gyn über CMV aufklärt und auch darauf angesprochen selbst oft sagen, dass sie zu dem Thema nicht so viel sagen können!?! Und 2. WARUM wird eine Testung auf CMV NICHT mit in die Vorsorgerichtlinien mit aufgenommen? Immerhin wäre doch mittlerweile eine Behandlung mit Hyperimmunglobulinen möglich und scheint erfolgversprechend!!! Jeder Gyn redet von Toxoplasmosetests, die man (ist ja auch eine IGEL-Leistung!) unbedingt mindestens 1-2 x in der Schwangerschaft wiederholen sollte - dabei ist diese doch viiiiel seltener als eine CMV-Infektion!?! Redet man von der Sorge vor CMV wird man schon fast als panische oder hysterische Schwangere abgetan, die vielleicht sich mal in psychologische Behandlung begeben sollte (auch hier in anderen Expertenforen!!!) Nachdem CMV ja wohl DIE häufigste Infektion in der Schwangerschaft darstellt finde ich persönlich wird das Thema ziemlich herunter gespielt und vor alllem wird durch NICHT-Aufklärung den Frauen die Chance darauf genommen sich so gut es geht zu schützen und im Fall eines (hoffentlich nicht eintretenen Falles!) nämlich einer frischen Infektion schnellstmöglich zu reagieren!!! Fast alle Frauen, die ich MIT frischer CMV-Infektion kennengelernt haben entweder auf eigenes Drängen zu einer CMV-Testung von ihrer Infektion erfahren oder leider anders herum, sie gabe an, wenn sie von der Gefahr einer CMV-Infektion gewußt hätten, hätten sie sich besser geschützt!!! Sie sehen, das Thema liegt mit sehr am Herzen - leider auch dadurch, dass ich trotz meiner vielen Kinder leider immer noch nicht CMV seropositiv bin... meine derzeitige Schwangerschaft belastet mich daher sehr, da ich immer in Sorge vor einer frischen Infektion lebe und daher die Angst meine Vorfreude deutlich überschattet... Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir Ihre Meinung zu diesem Thema schreiben würden :-) Vielen lieben Dank schonmal dafür :-) LG Curlie

von Curlie am 19.05.2015, 12:35



Antwort auf: CMV-Testung

Hallo Curlie Sie haben schon alle Probleme angesprochen.Leider sind die entscheidenden Stellen in unserem System aus reinen Kostengründen nicht so aufgeschlossen,wie Sie bei CMV sein sollten.Das gilt auch für die Prophylaxe und Therapie- Leider.Nicht jeder Gynäkologe ist gleich-auch leider. Alles Gute Prof.Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 23.05.2015



Antwort auf: CMV-Testung

Hallo Curlie, habe mich auch ausführlich mit dem Thema in meinen Schwangerschaften beschäftigt und mein FA hat es von sich aus nicht einmal erwähnt. Vermute, dass es bisher nicht in die Vorsorgerichtlinien aufgenommen wurde, weil eine Behandlung noch nicht zugelassen ist. Beim RKI findet sich die Info: "Die Gabe von CMV-Hyperimmunglobulin bei Schwangeren mit Primärinfektionen wird derzeit in klinischen Studien evaluiert." (rki.de) Wahrscheinlich erfolgt die Therapie dann im Rahmen einer Studie?! LG und versuche trotzdem, die Schwangerschaft ein bisschen zu genießen...

Mitglied inaktiv - 19.05.2015, 14:18



Antwort auf: CMV-Testung

Hallo Curlie,ich will nur kurz zu dem Thema schreiben - und zwar deswegen, weil ich Deine Gedanken absolut nachvollziehen kann. Ich bin auch CMV seronegativ (leider!!!) und das ist nun meine 2. Schwangerschaft, in der 1. hatte ich davon noch nie etwas gehört. Zum einen bin ich natürlich froh, dass ich mich trotz meines Unwissens in meiner 1. SS nicht damit angesteckt habe! Andrerseits muss ich sagen, dass ich deswegen in meiner 1.SS auch wesentlich weniger Sorgen hatte! Ich hatte die ganze SS über KEINERLEI Sorgen, habe sozusagen meinen Döner in der Ubahn gegessen, ohne vorher die Hände zu waschen, obwohl ich wahrscheinlich tausend Türklinken und Knöpfe berührt hatte, die potentielle Ansteckungsquellen hätten sein können! TROTZDEM blieb ich verschont (Gott sei Dank!) ....das wäre diese SS sicherlich wieder so, aber nun weiss ich nun mal von der CMV -, Gefahrenquelle und bin 100 mal am Tag am Händedesinfizieren, meide f. mein erstes Kind sämtliche Kindergruppen etc. Ich küsse meinen Mann nicht mehr auf den Mund und reagiere völlig panisch - aber bei jedem "Versehen" habe ich Angst mich angesteckt zu haben und lasse mich alle 4 Wochen spätestens testen! Diese Schwangerschaft ist aber auch insgesamt viel problembelasteter mit Blutungen Plazentalakunen etc! Manchmal denke ich, es liegt genau daran, weil ich mich so verrückt mache - wahrscheinlich unbegründet! Wie gesagt, die erste Schwangerschaft habe ich mir die Hände wahrscheinlich 3 mal am Tag gewaschen und zwischendrin tausend Dinge in der Stadt verzehrt und meinen Mann täglich geküsst und mit anderen Kindern gespielt und von deren Brezen gebissen - nichts passiert. Alle meine Freundinnen mit 2-3 Kinder hatten noch bis dato nix davon gehört, haben lauter gesunde Kinder, nie aufgepasst und ist wohl auch NIEEE etwas passiert. Ich versuche mir genau das immer einzureden (auch wenn es schwer fällt) - Ichdenke auch immer warum klärt keiner über CMV auf, und Toxo ist das große Thema???? Meine Erklärung dafür ist, dass man bei TOXO wirklich agnz einfach ein paar Dinge beachten kann, die eien Infektion mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit verhindern und deswegen nicht gleich Massenhysterie ausbrechen muss. Bei CMV sieht das ja ganz anders aus -JEDER der das Thema kennt ist mehr oder weniger panisch! Wenn nun alle Schwangeren (bzw. 50 % aller Schwangeren, da ja mind. 50 % positiv sind), so panisch wie ich werden würden, und am Ende aber so wirklich nicht verhindern können, sich dann doch an der Türklinke im Restaurant anstecken können - und man dann aber nicht mal wirklich etwas dagegen tun kann ..... sich von diesen Frauen immehin nur 1 % ansteckt (ca? oder?). Das ist wahrscheinlich so viel, wie schwangere Frauen Autounfälle haben, und sich womöglich die Plazenta löst mit entsprechenden Folgen (Frühgebut, ebenfalls womöglich Behinderungen etc). Trotzdem sagt kein Arzt " Vermeiden Sie Autofahren, da es immer wieder zu folgeträchtigen Unfällen kommt - weil das eben Dinge sind, die man im Alltag nicht vermeiden kann. Genauso wenig, wie die geringe Wahrscheinlichkeit sich genau in den 10 Monaten an CMV zu infizieren. Klar hast Du recht, wenn wir alle aufgeklärt wären, dann könnten wir mehr aufpassen - aber ich muss sagen, mit der ganzen Hysterie zu leben, die ich nun nicht mehr beeinflussen kann, ist auch nicht hilfreich in der SS. Ich bin sogar soweit, dass ich sicher kein weiteres Kind plane, solange ich seronegativ bin. Ich sage immer - sobald ich entbunden habe hole ich mir das Virus, aber ratz fatz, dann bin ich in einer möglichen Folge-SS entspannt! ..... Liebe Grüße und ich wünsche Dir, dass Du seronegativ bleibst!!!!!

von Anna Lena 1981 am 20.05.2015, 14:53



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