Patchwork - Familien

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von cathiileiin  am 09.03.2017, 15:50 Uhr

Völlig überfordert

Hallo ihr lieben

Eigentlich bin ich hier auf der Seite angemeldet um hauptsächlich im Mai bis zu sitzen und auf mein zweites Kind zu warten.

Jetzt habe ich die Gruppe hier gefunden und hab mir gedacht ich erklär kurz mal meine Situation.

Ich habe einen Sohn (6 Jahr alt) aus einer vorherigen Beziehung. Mittlerweile leben wir mit einem neuen Mann zusammen und mein großer wird jetzt ein großer Bruder werden. Mein Sohn sieht der neuen Mann an meiner Seite voll und ganz als Papa weiß aber das da noch ein anderer Papa ist.

Sein leiblicher Vater hat sich die ganzen Jahre nicht wirklich für ihn interessiert !! Ich musste ihm immer wieder mit Bildern und Telefonaten hinterher rennen damit er etwas Kontakt zu seinem Sohn hat.

Nach Jahren habe ich es aufgeben und von ihm kam dann auch nichts !!! Aber wir hatten einen wundervollen Mann an unserer Seite der gut für uns gesorgt hat und es immer noch tut ! Mein Sohn liebt ihn !!!

Jetzt ist es aber so das sein leiblicher Vater, der an der Ostsee wohnt ( also 600km weit weg) auf einmal wieder Kontakt will! Er bringt damit unser ganzes Leben aus dem Gleichgewicht!! Meinem jetzigen Mann verletzt es unglaublich das da jetzt auf einmal jemand kommt der sich die ganze Zeit nicht interessiert hat und auf einmal ist mein Sohn davon natürlich total begeistert. Was natürlich klar ist und man ihm nicht übel nehmen kann..er ist 6 und versteht das alles noch nicht ganz so gut!! Aber ich kann meinem Mann verstehen das es ihm sehr weh tut.

Wir würden seinem Vater nie den Kontakt verbieten und es war immer offene Tür !! Und das bleibt es auch !! Aber ich habe das Gefühl das es im Moment einfach alles sehr viel für unsere kleine Familie ist..grade jetzt kurz vor der Geburt unseres Kindes. Jeden Tag ist der leibliche Vater Thema und mich stört es auch sehr...ich weiß nicht wie man das machen kann das die zwei Kontakt haben aber es nicht unser ganzes Leben bestimmt ! Es ist so viel passiert und ich kann ihm auch vieles nicht verzeihen und bin noch immer wütend das er meint er könnte kommen und gehen wann er will! Mein Sohn merkt sich das und steht bei mir und fragt wann sich der Papa wieder mal meldet. Ich habe dafür aber auch keine Antwort !!!

Vielleicht kennt jemand hier die Situation...meinem Mann tut das so weh das er im Moment am liebsten flüchten würde um nichts davon mit zu bekommen und das schadet auf Dauer unserer Beziehung ! Wäre Mega dankbar über tips !!!

 
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Re: Völlig überfordert

Antwort von desireekk am 09.03.2017, 16:58 Uhr

Hallo,

ich verstehe total dass das für deinen Mann nicht sooo einfach ist.

Aber damit es ihm besser geht wird er an seinem Rollenverständnis arbeiten müssen und verstehen müssen wie die Psyche eines Kindes tickt.

Das Kind "diskriminiert" nicht. Jeder der sich mit Recht als "Papa/Vater" bezeichnet wird geliebt.
Die Frage ist jetzt: warum genau nimmt das deinen Partner mit?
Hat er Angst etwas zu verlieren?
Kann er es dem Buben "gönnen" einfach noch eine Person mehr zu lieben und toll zu finden?
Ich habe erlebt dass gerade die "neuen Papas" hier totale Konkurrenzängste haben die das Kind so gar nicht empfindet.
Frag ihn doch mal ob sich die Zuneigung des Buben ihm gegenüber geändert hat seit "Papa" wieder ein Thema ist?
Nur weil eine neue Person dazukommt, wird ihm doch nichts weggenommen.

Wenn er das alles verstehen kann, dann werdet ihr einen riesen Schritt weiter sein.
Wird aber nicht einfach...

Dann zum Umgang mit dem KV:
Das würde ich mit dem Kind GAR NICHT in dem Alter besprechen!
Wenn der KV wieder Kontakt will, soll er sich an das Jugendamt bei Euch wenden und dort einen Gesprächstermin für Euch 3 machen. Da kann er dann erklären wie er sich dauerhaften und verlässlichen Umgang vorstellt und auch sicherstellen kann.
Ständiges kurzes "Aufpoppen" im Leben seines Kindes ist NICHT zum Wohle des Kindes und nur darum geht es.

Frage: wer hat denn die Distanz geschaffen (600km)?

Wenn Dein Kleiner dich fragt wann Papa wiederkommt: lass ihn ihn anrufen, er soll ihn selbst fragen, DU bist NICHT für die Beantwortung solcher Fragen zuständig!
Übernehme für den KV nicht Verantwortung, beantworte Fragen o. ä. bei denen Du nur mutmaßen kannst. Das ist Sache des KV selbst.

Das schafft ihr schon.... viel reden hilft!

Gruss

D

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Re: Völlig überfordert

Antwort von sterntaler82 am 09.03.2017, 17:23 Uhr

Huhu,
Also als ersts kann ich deinen Sohn total verstehen, ich bin selber ohne Papa aufgewachsen. Dann kann ich,aber auch die Seite von dir und deinem Mann verstehen, da ich heute selber im Patchwork lebe, ich habe in meine jetzige Ehe drei Kinder mitgebracht und mit meinem Mann bekomme ich jetzt das dritte gemeinsame kind.
Mein ex hat seit unserer Trennung kein Interesse mehr an unseren kindern, ich hab mich in der Schwangerschaft von Nummer 3 getrennt. Seit dem hat er die beiden großen seit vier jahren und den jüngsten seit gut sieben Jahren nicht mehr gesehen( der jüngste wird im Juli 8).
Es ist kein Interesse da. Die beiden großen weigern sich mittlerweile auch ihn zu sehen ( beim Jugendamt hat er auf drängen seiner Eltern immer den tollen Papa raushängen lassen, zu den Terminen mit den Kindern ist er nie gekommen).
Ich habe meinen Mann kennen gelernt als meine Kinder 3, 9,5 und fast 12 waren.
Für den jüngsten ist er der Papa, er hat kaum noch Erinnerungen ohne ihn.
Auch die beiden großen sagen das mein Mann alles macht was eigentlich ein Papa macht.
Trotzdem, gerade mein mittlerster (sohn heute 13) vermisst seinen leiblichen Vater
Und ich kann es nachvollziehen er will wissen von wo er kommt, wer sein vater ist.

Das hat mir auch immer gefehlt. Ich habe meinen Vater mit 17 gesucht und gefunden. Tja, was soll ich sagen, das aufwachen kamm sehr sehr schnell, meine Mutter hatte nie schlecht von ihm gesprochen aber ich habe schnell bemerkt wie er tickt. Alle waren gegen ihn und er hätte sich ja nicht kümmern dürfen und eigentlich wollte er das meine Mutter ihm bestätigt das er nix falsch gemacht hat.
Mit 18 habe ich den Kontakt abgebrochen, bis heute fast 17Jahre später.
Ich habe keinen Vater, meine Mutter hatte erst sehr spät wieder eine Beziehung und den Platz den ein Vater ausfüllt im Leben eines Kindes hat mein Opa eingenommen.
Meine Kindheit war trotzdem schön.

Das dein Partner leidet, glaube ich wie gesagt sofort. Aber er ist erwachsen er sollte seine Bedürfnisse zum wohle des Jungen zurück nehmen. Vielleicht braucht ihr dabei Hilfe, die Caritas zum Beispiel gibt bei solchen Problemen hier Hilfe.
Und euer Sohn ist ja nicht doof. Er wird merken wie unzuverlässig sein biologischer Vater ist und sich von ihm distanzieren. Haben meine auch gemacht.
Mein Mann wird die drei großen jetzt adoptieren, vielleicht ist das eine Möglichkeit auch für euch? Ihr müsst dafür mehrere Jahre zusammen leben und verheiratet sein.
Euer Sohn will dann sicher immer noch wissen woher er kommt aber dein Mann wäre dann ganz sicher der gesetzliche Vater.
Lg

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Re: Völlig überfordert

Antwort von clarence am 10.03.2017, 8:05 Uhr

Kann dich verstehen, dass das euer Familienleben jetzt total durcheinander bringt und dein Mann da nun ein bisschen eifersüchtig auf den leiblichen Papa reagiert, aber dein Kind hat nun mal das Recht auf Kontakt mit seinem Papa.

Ich würde sagen so wie du eure Situation beschreibst, geht es sicher vielen in Patchwork-Familien. Der Vater meines Sohnes interessiert sich auch wenig um seinen Sohn. Wenn nicht da seine Mutter wäre (da ist mein Sohn ihr einziges Enkelkind), dann hätten die beiden wohl auch kaum Kontakt.

Da die Distanz bei euch doch sehr groß ist, gehe ich mal davon aus, dass der persönliche Kontakt trotzdem sehr wenig sein wird.
Ich denke dein Partner muss auch erst lernen mit dieser Situation klar zu kommen, aber so ist das mal in Patchwork-Familien.
Alles Gute für euch!

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Re: Völlig überfordert

Antwort von Mariechen2015 am 10.03.2017, 17:41 Uhr

Hm,ich finde es ehrlich gesagt merkwürdig dass es dich so überrascht.
Ich meine,ihr wisst doch alle das dein großes Kind einen anderen Vater hat.
Da müsst ihr doch mit rechnen.
Ich denke einfach,dass ihr euch da festigen müsst,denn das müsst ihr einfach aushalten.
Es ist toll dass dein Mann deinen Sohn so angenommen hat,dennoch ist er nun mal nicht der Vater.
Das wird euch nicht viele Jahre begleiten und ich verstehe nicht was euch da jetzt so aus der Bahn wirft.
Schaut für euren Sohn dass es für euren Sohn gut läuft mit dem leiblichen Vater und dem selbsternannten Vater.

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Re: Völlig überfordert

Antwort von mf4 am 10.03.2017, 19:22 Uhr

Ich würde das erstmal anlaufen lassen...
bei 600km Entfernung wird dein Ex sicher nicht wöchentlich auf der Matte stehen.
Dass das Kind begeistert ist ist klar aber wenn sie sich sehen sollten wird da dennoch ein fremder Mann stehen und ob und wie eine Bindung aufgebaut wird hängt davon ab, wie sehr sich sein Vater ins zeug legt.

Dass es deinem jetzigen Partner nervt verstehe ich aber nicht, dass es der Beziehung schadet. Es ist wie es ist, er ist nun mal nicht der Erzeuger und hat somit rein rechtlich keinen Status für den Jungen.
Damit wird er leben müssen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein spontan auftauchender Erzeuger die bestehende Bindung gefährdet. Im besten Falle hat das Kind dann 2 Papas.
Im schlechtesten Falle blieb der, den er kennt und der Erzeuger wird zur Enttäuschung. DARÜBER würde ich mir eher Gedanken machen und nicht um den erwachsenen Mann.

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Re: Völlig überfordert

Antwort von cathiileiin am 11.03.2017, 9:50 Uhr

Es macht mich einfach verrückt das dieser Mann als ich ihm gesagt habe das ich schwanger bin, einfach 600km weit weg gezogen ist obwohl er die Möglichkeit hatte zu bleiben. Dann als mein Sohn ein halbes Jahr alt war hat er uns zu sich geholt und ich habe alles aufgegeben um unserer Familie diese Chance zu geben! Nach einem halben Jahr an der Ostsee ist ihm klar geworden das ihm das zu viel ist Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen also wollte er das ich und mein Sohn wieder gehen...und dann hat er sich garnicht mehr für seinen Sohn interessiert!!! Ich bin ihm hinterher gelaufen das er doch Kontakt halten soll und er machte es nicht...an dem 4. Geburtstag von meinem
Sohn kam er dann mit so unglaublich vielen Geschenken...und hat sich ein Jahr wieder nicht gemeldet oder blicken lassen..nach dem Jahr hat er ihn dann besucht weil er in der Nähe bei Freunden war...dort war er 2 Wochen und er hat genau 3 Stunden davon mit seinem Sohn verbracht !!!

Mein Sohn wird bald 7 und er ist nicht blöd ! Er merkt das alles und es verletzt ihn jetzt schon! Er kann keinen so unzuverlässigen Menschen in seinem Leben gebrauchen! Mir tut das alles am meisten für mein Kind leid ! Und das bringt uns als Familie dann natürlich auch durcheinander...weil wir wissen wie der Mann ist und wir bekommen mit wenn mein Sohn wieder und wieder nach Papa fragt und wir ihm aber keine Erklärung geben können...es ist einfach furchtbar!

Mir war es immer wichtig das ein Kind beide Elternteile hat aber ich muss ganz ehrlich sagen..in manchen Fällen wäre es besser wenn die Väter es einfach sein lassen wenn sie eh kein Bock haben ! Das schadet nur dem Kind !

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Re: Völlig überfordert

Antwort von cathiileiin am 11.03.2017, 9:56 Uhr

Ich hab oben nochmal geschrieben was passiert ist und worum es mir geht.
Natürlich ist mein Sohn an erster Stelle und mir ist es wichtig wie es ihm geht ! Deswegen ist das alles ja so und deswegen ist mein jetziger Partner auch so im Moment wie er ist...weil er die Geschichte kennt und ihn selbst mit erlebt hat und es einfach nicht für richtig hält einen kleinen Jungen der grade anfängt sich zu festigen und alles mitbekommt...so behandelt...er kommt und geht wann er will er meldet sich kaum...und mein Sohn merkt das!

Es ist ne verdammt schwierige Situation und auch wenn er der Vater ist macht es mich sauer...entweder soll er voll und ganz da sein und ein zuverlässiger Vater sein oder er soll es einfach ganz lassen. Er kann meinem
Sohn keine Sicherheit geben und ich weiß auch nie mit Sicherheit ob und wann er sich meldet oder mal wieder Lust hat was hören zu lassen

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Eigentlich ist der Weg einfach

Antwort von Sternenschnuppe am 11.03.2017, 12:53 Uhr

Er möchte sich an Euer Jugendamt wenden und einen gemeinsamen Beratungstermin ausmachen. Nennst ihm die Zeiten wo Du es einrichten kannst.

Dort wird dann moderiert gemeinsam besprochen, wie ein Umgang aussehen kann, den er zuverlässig realisieren kann !!!

Ausgemacht und als Elternvereinbarung unterschrieben.

Wie er das realisiert ist dann sein Ding.
Bei der Entfernung und alter Erfahrung empfehle ich dringend die Abstände alle 4-6 Wochen zu wählen, dazwischen vielleicht einmal die Woche einen Telefontermin.

Dann ist es realistisch dass er das auch zuverlässig einhalten kann und das Kind Stabilität bekommt in der Sache.

Für den Anfang hat es dann eine Basis die realistisch ist.

Mein Großer hat seinen leiblichen Vater noch nie gesehen,das wird sich wohl auch nicht ändern, aber würde er wollen, dann würde ich das begrüßen.

Also: Erst Jugendamt und wenn er den Weg nicht geht hat er Pech gehabt.
Was will er denn machen ? Klagen ? Dann wird das Jugendamt befragt und die werden sagen, dass er an einer außergerichtlichen Einigung nicht interessiert war.

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Re: Völlig überfordert

Antwort von Mariechen2015 am 11.03.2017, 13:12 Uhr

Du wirst das Verhalten seines ex nicht ändern können.
Du bzw ihr könnt nur schauen dass es so gut wie möglich läuft.
Aber sich selber so einen Stress machen muss halt auch nicht sein.
Weil,wie gesagt,eine Überraschung ist es nicht.

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Überfordert? Womit?

Antwort von und am 12.03.2017, 16:24 Uhr

"Aber ich habe das Gefühl das es im Moment einfach alles sehr viel für unsere kleine Familie ist..grade jetzt kurz vor der Geburt unseres Kindes. "

Ein Kontakt von beispielsweise zwei Wochenenden im Jahr (mal so als beispielhafte Zeitspanne aus der Luft gegriffen) werden eure kleine Famile wohl kaum aus der Bahn werfen. Damit ist der Kontakt für den Kindsvater wie gewünscht hergestellt/aufrechterhalten und für euch absolut zumutbar. Einmal kommt der Kindsvater zu euch, und einmal fährt man den Kleinen hin. Fertig. Alle happy.

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Re: Überfordert? Womit?

Antwort von cathiileiin am 12.03.2017, 20:02 Uhr

Da hast du irgendwas falsch verstanden.. ich meine damit nicht das ich überfordert wäre die Treffen zu planen und das alles umzusetzen! Ganz im Gegenteil!

Es bringt uns nur durcheinander da mein Sohn von seinem Vater keine Sicherheit bekommt..nicht mal ich weiß ob er sich an diese ganzen Dinge halten wird und mein Sohn fragt jetzt schon jeden Tag danach!!
Es wird für uns alle eine neue Situation wenn der kleine Bruder auf die Welt kommt und ich hab einfach Angst das es für mein großen etwas zu viel ist! Es wäre schön und ich hätte keine Bedenken wenn ich mich auf seinen Vater verlassen könnte und wüsste das er ihn nicht enttäuscht aber ich weiß das es kein schönes Ende gibt und mein Sohn am meisten darunter leiden wird! Tut mir leid aber mich ärgert es das...Kinder kann man nicht einfach weg stellen und wieder holen wann und wie man möchte!

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Hast Du meinen Beitrag gelesen ?

Antwort von Sternenschnuppe am 13.03.2017, 8:51 Uhr

Dann erübrigt sich Euer Stress doch, wenn er es eh nicht gebacken bekommt.
Verweise ihn an das Jugendamt und warte ab ob überhaupt noch etwas kommt.
Dann große Abstände die realistisch sind.

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Wenn Dein Sohn fragt...

Antwort von desireekk am 13.03.2017, 14:49 Uhr

Was sagst Du ihm dann?

ICH würde ihm da quasi gar nix sagen. sondern eben nur, dass Du es auch nicht weißt und ihr ja den Papa anrufen könnt und er ihn selber fragen kann.

Der Papa soll sich erklären, übernimm das nicht für ihn (WENN es denn jetzt anscheinend eh' schon so ist dass der Kleine das weiß bevor überhaupt etwas konkret ist...).
Oder er schreibt ihm und fragt wann er kommt.

Alles andere ist einfach: aushalten, beistehen, aber nicht etwas erklären was nicht deine Baustelle ist.

LG

D

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Re: Viel unnötige Angst...

Antwort von Hexhex am 14.03.2017, 11:26 Uhr

Hallo,

Kinder haben ja überhaupt kein Problem damit, wenn sie mehr als zwei Bezugspersonen haben. Ganz im Gegenteil! Kinder können locker drei bis vier feste Bezugspersonen haben. Das war früher ganz natürlich - die Opas, Omas, unverheiratete Tanten, Schwägerinnen, jeder kümmerte sich mit ums Kind! Kinder sind daher genetisch darauf angelegt, sich auf unterschiedliche Erwachsene und auf unterschiedliche Arten von Beziehung (enge und lockere) einzulassen!

Ich glaube deshalb, Du unterschätzt Deinen Sohn sehr, wenn Du glaubst, er könne eine erneuten Kontakt zum Vater nicht gut verkraften. Doch, das kann er - und zwar problemlos! Sogar wenn der Kontakt lose oder unzuverlässig ist.

Wer dagegen wirklich ein Problem mit der Situation hat, bist ehrlicherweise Du, oder? Du willst Dich den alten Gefühlen aus der Vergangenheit nicht so gern stellen, was man völlig verstehen kann. Du hast Angst, Deine mühsam aufgebaute Patchwork-Welt, in der der Stiefvater fast schon wie der leibliche Vater auftritt, könnte ins Wanken geraten. Diese Angst ist völlig normal. Aber es IST nunmal Realität, dass Dein Sohn einen leiblichen Vater hat. Die Welt ist nicht heil, und die Vergangenheit hat natürlich Auswirkungen auf die Gegenwart. Du kannst sie nicht auslöschen, und das musst Du auch nicht.

Dein neuer Partner ist nicht aus Zucker, sondern er ist ein erwachsener Mann. Sein Ego wird es aushalten, dass der Stiefsohn auch einen leiblichen Vater hat, nach dem er sich sehnt und den er lieb hat. Egal, was Dein Ex alles Böses getan hat: JEDES Kind liebt seine Eltern und vermisst sie sehr, sehr, sehr, wenn sie nicht da sind. Kinder wollen uns nicht belasten, deshalb sprechen sie nicht viel vom Papa, wenn sie merken, dass das nicht erwünscht ist. Das heißt aber nicht, dass er vergessen wäre.

Die neue Situation ist natürlich eine Herausforderung, weil Du dachtest, Du könntest den Ex abhaken. Aber Dein Sohn kann ihn nicht abhaken, er braucht auch seinen Papa. Und ein schlechter Papa, der sich selten sehen lässt, ist immer noch viel besser für ein Kind, als gar kein Papa. Daran kann auch ein guter Stiefvater nichts ändern, er wird nie dieselbe Bedeutung haben.

Ich glaube, es hilft Dir jetzt nur Akzeptanz: Akzeptiere, dass die Vergangenheit natürlich bis in die Gegenwart hinein wirkt. Nimm die normalen Gefühle und Bedürfnisse Deines Sohnes gelassener an. Nimm ihm nicht insgeheim übel, dass er den schlechten Papa immer noch einen Tick mehr liebt, als den guten Stiefvater. Das wird immer so sein!

Akzeptiere auch, dass Du selbst die Trennung noch nicht so gut verarbeitet hast, wie Du vielleicht geglaubt hast. Wenn ungute Gefühle hochkommen, ist das ja auch ein Zeichen, dass sie noch nicht ausreichend bearbeitet, sondern eher weggedrückt wurden. Es ist eine Chance, wenn sie sich jetzt wieder melden: Du kannst sie jetzt - mit zeitlichem Abstand - so gut integrieren, dass sie wirklich verblassen und verschwinden können, auch wenn das etwas dauert.

Mache Dir auch nicht so viele Sorgen um Deinen Partner: Wenn er ein reifer, erwachsener Mann ist, dann wird er Deinen Sohn auch weiterhin lieben - und nicht jammern oder sich gar verunsichert fühlen, weil etwas Kontakt zum leiblichen Vater besteht. Auch er sollte in der Lage sein, die Wirklichkeit auszuhalten und etwas Gutes aus ihr zu machen! Ich finde es albern, dass er schon "flüchten" will, weil er es nicht aushält, dass sein Stiefsohn nicht ihn allein liebt, sondern auch noch den "ersten" Vater! Dazu würde ich ihm mal ein paar freundliche und verständnisvolle, aber trotzdem klare Worte sagen!

LG

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Re: Völlig überfordert

Antwort von Späti79 am 03.04.2017, 10:58 Uhr

Mein Sohn hatte auch sieben Jahre keinen Kontakt zu seinem Erzeuger. Den Kontakt davor musste ich gerichtlich einklagen, da der Kindsvater mich nicht mehr sehen wollte......und keine Möglichkeit sah, sein Kind zu sehen, ohne mich zu treffen

Mein Sohn war, bei Kontaktabbruch, bereits neun, allerdings waren davor die Jahre auch nur schlechte Kontakte zum Vater möglich und spärrlich.
Mein Sohn kennt meinen heutigen Mann seit er drei ist, heute ist er fast 17. Er hat ziemlich schnell "Papa" zu meinem Mann gesagt und das war vollkommen okay für meinen Mann. Er hat immer für ihn gesorgt, als sei es auch sein Kind.
Als nach sieben Jahren (das war letztes Jahr im April) der erste Kontakt wieder bei uns daheim stattfand, war es schon komisch, aber für alle Beteiligten.
Und dennoch: Wenn man ein Kind mit einem anderen Partner hat, ist klar, dass dieser Partner auch wieder im Leben auftauchen kann. Er ist und bleibt ein lebenlang der Vater des Kindes und damit blibt das Kind auch ein Bindeglied zwischen den Eltern oder eine Gemeinsamkeit, egal, ob man das im Nachinein gut oder schlecht findet.
Sicherlich ist das gerade kein toller Zeitpunkt für euch, allerdings ist es eben der Vater des Kindes. Warum ist Dein Mann so geknickt? Der Junge liebt ihn und Dein Sohn wird sicherlich diese Liebe nicht einstellen, nur weil auf einmal der Herr Papa auftaucht und "mal mitmischen" möchte. Ich glaube, das wird wieder so ein Aufwind sein und danach wieder einschlafen. Das ist blöd, aber nur so kann sich auch Dein Sohn ein Bild vom Vater machen.
Ich habe es immer so gehalten, dass ich meinen Sohn nie angelogen habe und soweit ehrlich war, wie es ging, aber nie schlecht über den Vater gesprochen habe. Die absolut ehrliche Aussprache von meinem Sohn und mir kam erst im letzten Jahr, als er auch manches mehr verstand und er mich fragte, was ich von seiner Kontaktaufnahme zum Vater halten würde. Ich hab klar gesagt, dass ich es gut finde, aber leider wenig Hoffnung habe, dass es Bestand hat.
Er fand das Gespräch gut...

Ich wünsche euch viel Kraft für diese Zeit, eine gute Geburt und alles Liebe,

Späti

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