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Geschrieben von next am 20.07.2015, 12:25 Uhr

Kind bei KM krank - beim KV aber nicht???

Hallo zusammen,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Beitrag hier richtig ist - aber ich brauche mal einen Rat...

Mein Partner hat einen sechsjährigen Sohn, zu dem er - und auch ich - ein sehr gutes und liebevolles Verhältnis haben. Die Aufenthaltsregelung (bei gemeinsamer eSo) ist etwas "diffus", da die KM auf mehrmals wöchentliches Wechseln besteht und einem wochenweisen Wechsel nicht zustimmt; mengenmäßig ist es annähernd 50:50. Wenn er bei ihr ist, wird er oft krank, ständige Arztbesuche und Anschuldigungen gegen den KV sind an der Tagesordnung und nehmen stetig zu. Während es früher um blaue Flecken aus dem KiGa und Nasenbluten ging, sind mittlerweile Husten, Schlappheit, Müdigkeit, Atembeschwerden angesagt. Neuerdings fragt der Kleine auch immerwieder nach, ob "da Gift drin ist", z.B. in Deosprays, Plastikflaschen, Leberwurst usw.; seine Mama habe das so gesagt.
Die KM (Trennung war kurz nach der Geburt des Kindes) ist der Meinung, ihr Sohn zeige nur bei ihr Krankheitssymtome, weil er sich bei ihr "fallen lassen kann" bzw. vermutet sie, dass der KV die Symptome einfach nicht sehen will oder dass er lügt. Sie sieht momentan unsere Haustiere als die für den Husten Verantwortlichen an - die gibt es aber schon seit der Kleine auf der Welt ist. Wenn der Kurze mal 10 Tage am Stück bei uns ist, dann geht es ihm gut (ohne Husten und ohne Atemnot), und natürlich - anders als die KM es überall verbreitet - gibt mein Partner ihm nicht heimlich Medikamente gegen Atembeschwerden.
Seit etwa einem Jahr äußert der Kleine nun immer wieder und recht vehement, nicht mehr zur Mama zu wollen. Das geht teilweise sogar so weit, dass er sich schreiend am Treppengeländer festhält, wenn er gehen soll. Er sagt auch häufiger, dass er sich wünscht, dass es seine Mama nicht mehr gibt...
Sagt der Zwerg das nur, weil er glaubt, dass der Papa das hören will? Und stellt er sich bei der Mama krank (oder wird es wirklich?!), weil er glaubt, dass sie das braucht, um sich um ihn kümmern zu können?? Horrovorstellung...

Frage nur: Was soll mein Partner machen? Und wie soll ich damit umgehen?
Danke schonmal für alle Vorschläge!

 
4 Antworten:

Re: Kind bei KM krank - beim KV aber nicht???

Antwort von Silvia3 am 20.07.2015, 17:58 Uhr

Bei gemeinsamer elterlicher Sorge ist der Vater ja berechtigt, die Krankenakten einzusehen. Ich würde daher anstelle des Vaters erst einmal ein Gespräch mit dem KiA oder Hausarzt des Kindes suchen. Die Situation schildern und um Rat bitten.

Falls das Kind wirklich nicht zur Mutter will, ggf. Jugendamt einschalten, aber das ist natürlich ein gewagter Schritt, da weiß man nicht, was sich drauß entwickelt.

Hat der Vater die Situation mal mit der Mutter besprochen, wie äußert sie sich dazu (außer Anschuldigungen gegen Euch)?

Silvia

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Re: Kind bei KM krank - beim KV aber nicht???

Antwort von next am 21.07.2015, 8:34 Uhr

Solche Gespräche mit dem KiA haben ja schon stattgefunden, sind aber wenig weiterführend, weil der Arzt ja auch nur sagen kann, ob das Kind krank ist und nicht, warum es krank ist. Wenn dann noch die Anschuldigung im Raum steht, der KV würde heimlich Medis verabreichen - was soll der Arzt da machen? Und die Mutter steht einfach auf dem Standpunkt, beim KV überspiele das Kind die Krankheiten und erst bei ihr breche es ein.
Gespräche der Eltern bei entsprechenden Beratungsstellen gab es auch schon. Bei solchen Gelegenheiten - das weiß ich aber natürlich nur aus "zweiter Hand" - weint die Mutter nur die ganze Zeit. Danach ist zwei Wochen Ruhe und dann geht das Gekasper von vorne los.
Wie gesagt: Wir sind ratlos :-(

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Re: Kind bei KM krank - beim KV aber nicht???

Antwort von mf4 am 25.07.2015, 11:06 Uhr

Ich würde nicht ausschließen, dass auch Schauspielerei dabei ist.

Hier ist es so, dass der Vater (er jammert gern und kränkelt öfter) und seine Eltern (machen Krankheiten auch gern zum Thema) derjenige ist bei dem die Kinder spontan Husten bekommen, der eben noch nicht da war und was hier ein roter Fleck ist wird nach einem WE bei Papa dann "Entzündung" genannt.

Hier bin eindeutig ich diejenige, die viel mehr machen müsste. Das prallt allerdings bei mir ab, denn ich erlebe die Kinder nahezu täglich und sie sind bis auf 1 oder 2 Infekte im Jahr kerngesund.
Wenn sie mal etwas haben gebe ich Medis mit und ich höre mir dann an, dass ich doch zu einem Spezialisten sollte, ein AB besser wäre, ich das nicht ernst genug nehme... bla bla.

Die Kinder bekommen das mit, wenn Eltern sich un-einig sind und da sie von beiden geliebt sein wollen neigen sie auch sicher dazu sich "anzupassen".
Besonders traurig, wenn das Kind sagt es möchte nicht zu X um sich bei Y beliebt zu machen und vielleicht hört dann X, dass es nicht mehr zu Y möchte.

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Re: Schlimme Situation für das Kind!

Antwort von Windpferdchen am 05.08.2015, 11:06 Uhr

Hallo,

hm, es klingt sehr danach, als ob die häufigen, diffusen und wechselnden Beschwerden des Jungenauf die unklare und konfliktbelastete Situation zurückzuführen ist. Das Ganze macht ihn im wahrsten Wortsinn krank, er tut mir sehr leid. Ein zu häufiger Wechsel zwischen den Haushalten von KV und KM gilt ja als eher ungünstig für die Kinder, die auch Stabilität und Kontinuität brauchen. Besser wäre vielleicht ein wöchentlicher oder 14tägiger Wechsel.

Ich würde trotzdem aufpassen, die "Schuld" nicht nur bei der KM zu suchen. Offenbar leidet sie sehr darunter, dass das Kind nicht nur bei ihr ist bzw. hat wenig Vertrauen in die Vaterfähigkeiten des KV. Das ist nicht schön, aber menschlich. Männer neigen tendenziell doch wirklich dazu, die Zipperlein der Kinder nicht wahrzunehmen oder zu verharmlosen, das ist jetzt nicht sooo abwegig (mein Mann ist auch so - bis der etwas merkt oder reagiert, muss schon viel passieren). Die Mutter dagegen macht sich natürlich irgendwo arg übertriebene Sorgen um ihr Kind, was aber jetzt auch nicht so ungewöhnlich für eine Mutter ist.

Natürlich darf sie dem KV keine bösen Dinge oder heimliche Medikamentengaben usw. unterstellen - aber hier zeigt sich eben, dass sie über die Trennung noch lange nicht hinweg ist. Ich glaub', hier werden große emotionale Probleme und persönliche Kränkungen über das Kind ausgetragen.

Schuldzuweisungen an die böse KM bringen den Jungen und Euch alle jetzt aber nicht weiter. Es hilft nix: Dem Jungen zuliebe müssen die Expartner wieder besser ins Gespräch kommen. Da die Mutter emotional eher aufgeladen und wenig sachlich ist, könnte vielleicht Dein Partner über seinen Schatten springen, und etwas auf sie zugehen. Denn vielleicht ist er der Souveränere von Beiden, der das eher schafft. Am allerbesten wäre dabei eine Mediation durch jemanden beim Jugendamt, beim Kinderschutzbund oder im Rahmen einer Beratung bei Diakonie und Caritas. Solche Angebote gibt es überall und kostenlos, man muss nur einen Termin vereinbaren.

Wenn ein Dritter als Vermittler auftritt, besteht weniger die Gefahr, dass die Eltern wieder ihre persönlichen Probleme aneinander und über das Kind austragen. Sondern wirklich zu einer sachlichen Verbesserung kommen: indem sie z. B. eine neue Aufteilungs-Lösung finden. Oder indem der Vater und die Mutter bestimmte Regeln in Sachen Krankheit des Kindes vereinbaren, die die Ängste der Mutter berücksichtigen.

Männer haben natürlich oft wenig Lust zu so einer Beratung - sie verharmlosen Probleme lieber, das ist bequemer. Vielleicht kannst Du aber Deinen Partner ja ein wenig schubsen, damit er sich auf so eine Mediation einlässt. Dem Kind zuliebe, das fast zerrissen wird zwischen den Fronten und schon gesundheitliche Probleme bekommt - und auch für mehr Frieden zwischen den Expartnern (der indirekt auch Dir zugute kommt)!

LG

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