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von bleibcoolMama  am 21.06.2014, 12:45 Uhr

Wie geht man am besten damit um?

Hallo,

ich habe kein Partnerschaftsproblem, aber da hier ja öfter auch mal Familien- und Freundschaftsangelegenheiten diskutiert werden, möchte ich mich heute mal an euch wenden.

Wie geht man am besten damit um, wenn jemand, von dem man sich sicher ist, dass er es sehr gut mit einem meint, immer wieder Ratschläge zu einem Thema gibt, von dem er überhaupt nichts versteht. Noch dazu Ratschläge, die oft verletzend sind, weil derjenige nun mal keine Ahnung hat, was da eigentlich in einem vorgeht.
Im konkreten Fall betrifft es meine beste Freundin, ihre Tochter und mich. Während ich damit ja noch ganz gut umgehen kann, leidet ihre Tochter sehr unter diesem leicht "bevormundendem" Verhalten und blockiert sich dadurch oft selbst. Ich kann beide Seiten sehr gut verstehen und sage auch ehrlich meine Meinung, aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass meine Freundin nicht wirklich versteht, dass sie durch ihre Hilfe eher zur Verstärkung der Probleme beiträgt.
Ich weiß genau, dass sie es wirklich gut meint und sie bezieht mich auch immer wieder ein, gerade weil sie weiß, dass ich da gefühlsmäßig näher dran bin. Leider rutscht sie immer wieder in das selbe Verhaltensmuster und ich weiß mittlerweile nicht mehr, wie ich ihr das vermitteln kann, ohne sie zu verletzen.

Ich hoffe, ich habe das Problem verständlich dargestellt und ihr habt vielleicht einen neuen Denkansatz für mich.

viele liebe Grüße,
bcMama

 
6 Antworten:

Re: Wie geht man am besten damit um?

Antwort von binesonnenschein am 21.06.2014, 13:44 Uhr

Deine beste Freundin bevormundet ihre Tochter (wobei sie ja genau das ist: Der Vormund?). Da du keine konkreten Beispiele genannt hast würde ich spontan sagen: Sag es ihr doch rundweg ins Gesicht! Du musst das nicht immer schlucken. Ich würde ihr sagen: "Weißt du, das wollte ich dir schon lange mal sagen: Ich finde du kennst dich damit nicht aus und kannst mir deshalb auch keine Ratschläge geben! Bitte unterlass das in Zukunft!"

Grenzen aufzeigen nennt man das!

Und wenn du einen Schritt weitergehen willst, dann kannst du ihr natürlich auch sagen wie dein Eindruck ist gegenüber ihrer Tochter, ABER: Das ist ein gefährliches Terrain, denn SIE ist die Mutter und in Kindererziehung anderer mischt man sich besser nicht ein. Da muss man sensibel vorgehen.

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Re: Wie geht man am besten damit um?

Antwort von spiky73 am 21.06.2014, 14:02 Uhr

hallo bcm,

habe ich das richtig verstanden, es geht dir in erster linie um das verhältnis mutter (also deine freundin) - tochter? geht es da immer wieder um ein bestimmtes thema, oder meint deine freundin, zu allem möglichen ihren senf dazu geben zu müssen, so wie kinderlose in der regel die besten eltern sind?

falls dem so sein sollte - vielleicht hast du mein lindwurmposting weiter unten gelesen - ein abschnitt beinhaltet mein doch relativ heikles verhältnis zu meiner mutter. sie ist nicht unbedingt vom typus 'ich misch mich mal ein, auch wenn ich nicht weiss, um was es geht', aber sie ist auf andere art schwierig. oder ich bin schwierig. oder wir beide.

dass ich mich abgenabelt habe von meinen eltern, das gefühl hatte ich erst in den letzten jahren. vieles, was mich vorher kratzte, kratzt mich jetzt nicht mehr - aber es gibt immer noch mehr oder weniger subtile nadelstiche von ihrer seite und punkte, wo ich weiss, da kommen wir nie auf einen gemeinsamen nenner (bzw. sie werden sich nie zu meiner zufriedenheit lösen).

trotzdem schaffe ich es nicht, mit meiner mutter tacheles zu reden - sie ist dann eingeschnappt, ich bekomme wieder vorgehalten, dass ich über maß und ziel hinausgeschossen bin... und eigentlich möchte ich ja die menschen, die mir nahe stehen, nicht verletzen. ausserdem ist meine mutter eine herzensgute frau und verhält sich ja nicht so aus bosheit oder berechnung, sondern weil sie sich immer noch um mich - in ihren augen das schwarze schaf der familie - sorgt. und sie ist mit ihrer situation auch unglücklich - kommt aber selbst nicht da raus. oder will es nicht mehr weil sie resigniert hat. und gibt diese resignation eben mehr oder weniger unbewusst weiter...
also mache ich die faust in der tasche und sage lieber nichts, um des lieben friedens willen.
vielleicht kein sehr erwachsener umgang mit der problematik, aber es eskaliert zumindest nicht (und da meine eltern nach wie vor meine kinder mitbetreuen, bin ich b.a.w. ja auch von ihnen abhängig...)... ist halt eine blöde situation.

aber dadurch kann ich schon nachvollziehen, in welcher lage die tochter deiner freundin ist... eine patente lösung habe ich nicht.
entweder schluckt sie und macht trotzdem ihr ding (für sich selbst), oder sie bietet ihrer mutter irgendwann die stirn, auch auf die gefahr hin, einen familienkrach zu riskieren... ich habe halt den eindruck, dass die tochter noch sehr jung und noch lange nicht abgenabelt ist. kann das sein?

lg, martina.

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Re: @binesonnenschein

Antwort von bleibcoolMama am 21.06.2014, 14:08 Uhr

du hast recht, ich habe einen wichtigen Punkt vergessen zu erwähnen, die Tochter ist 23, noch in Ausbildung und daher abhängig von den Eltern. Und gefühlsmäßig ohnehin sehr abhängig von ihrer Mutter

Ich habe ganz bewusst auf Details verzichtet, damit sich das Ganze nicht in Kleinlichkeiten verliert.

Wie würdest du dich denn fühlen, wenn jemand in dieser Art mit dir sprechen würde, obwohl du dir alle Mühe gibst, zu verstehen? Auch, wenn mich ihre Art manchmal wütend macht, möchte ich doch respektvoll mit ihr reden. Selbstverständlich zeige ich Grenzen auf, was für mich persönlich natürlich auch leichter ist, da wir uns auf Augenhöhe begegnen, es fällt mir nur schwer, ihr zu vermitteln, dass ihre Tochter den gleichen Respekt verdient. Obwohl wir schon oft darüber gesprochen haben und sie mir theoretisch auch Recht gibt, läuft es immer wieder in eine Sackgasse.

Und ich möchte natürlich auch nicht riskieren, mit einer solch kategorischen Ansage das Thema zum Tabu zu erklären.

LG,
bcMama

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Re: @ spiky73

Antwort von bleibcoolMama am 21.06.2014, 14:30 Uhr

Liebe Martina,

genau so ist es wohl.

Ich würde ihr halt sehr gerne dabei helfen, aus diesem "System" früher herauszukommen, damit sie eine Chance auf ein zufriedenes Leben hat.

Es wäre ganz wichtig, dass sie sich jetzt auf ihre eigenen "Baustellen" konzentrieren kann ohne Angst, wie ihre Familie (und insbesondere ihre Mutter) damit klar kommt. Auch wenn meine Freundin es wirklich gut meint.

Allgemein ist meine Freundin absolut nicht so, die ganze Problematik resultiert wohl eher daraus, dass sie ihrer Tochter gegenüber eine Art "Mitleid" und "schlechtes Gewissen" empfindet, da sie aus ihrer ersten Ehe stammt und von ihrem leiblichen Vater vernachlässigt wurde. Nun ist daraus ein Teufelskreis geworden, der trotz diverser Therapieversuche nur schwer zu durchbrechen ist. Und auch, wenn sie sehr festgefahren ist in ihrer Vorstellung, was am besten für die Tochter wäre, habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie irgendwann versteht, dass das Mädchen vielleicht auf eine ganz andere Weise ihr Glück macht.

Das was du geschrieben hast, erinnert mich auch stark an das Verhältnis zu meiner eigenen Mutter. Ich habe irgendwann resigniert und Abstand zwischen uns geschaffen. Aber in ihrer Generation war das Bewusstsein dafür, dass man an den Problemen arbeiten und die Beziehung auf eine
neue Basis stellen kann auch noch nicht so gegeben, wie das heutzutage ist. Da galt doch die Devise, dass die Eltern einfach Recht haben, weil sie nun mal die Eltern sind. Meine Mutter ist 76, war auch allein erziehend und ist nie in ihrem Leben auch nur einen Millimeter von ihren Überzeugungen abgewichen. Sie lebt in einer Welt, die keinen Platz für Veränderungen lässt und konnte nie verstehen, warum ich es darin nicht ausgehalten habe.

Ich bin froh, dass Veränderungen möglich sind, auch wenn sie das Leben nicht per se einfacher machen.

LG, bcMama

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Re: @binesonnenschein

Antwort von binesonnenschein am 21.06.2014, 19:30 Uhr

Ach soooo, die Tochter ist 23! Ich hatte gedacht sie ist 8 oder so...

Ja dann würde ich ihr den Rücken stärken (natürlich nicht aufhetzen gegen die Mutter!) damit sie sich abnabeln kann. Sobald die Ausbildung vorbei ist soll sie sich eine Stelle schön weit weg besorgen, inkl. Wohnung. Dabei könntest du sie doch unterstützen!

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Re: Wie geht man am besten damit um?

Antwort von Windpferdchen am 22.06.2014, 14:46 Uhr

Huhu,

eines Tages wird sich die erwachsene Tochter von der dominanten Mutter lösen müssen, um sich gut entwickeln zu können. Dass sie das schafft, ist wesentlich wahrscheinlicher (und wichtiger) als zu warten, bis die Mutter sich ändert. Letztlich muss jeder junge Mensch irgendwann erwachsen werden, wenn er glücklich werden möchte, egal ob die Mutter das einsieht oder mitmacht - oder eben nicht. Erwachsenwerden bedeutet immer auch eine gewisse Loslösung von der Mutter. Und diesen Prozess kannst und musst Du der jungen Frau nicht abnehmen.

Dass Du Deiner Freundin ins Gewissen redest, ist schön und wichtig - aber nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Grenze Dich ihr gegenüber freundlich, aber klar ab - und trau' der Tochter zu, dass sie das eines Tages auch tun wird, wenn dies auch für Deine Freundin vermutlich schmerzlich werden wird.

LG

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