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Geschrieben von gwenda am 22.12.2014, 9:19 Uhr

Wer kann mir helfen? Sehr sehr lang!

Hallo,
ich lese hier schon längere Zeit still mit. Nun hab ich mich angemeldet.
Ich weiß nicht ob ich hier mit meiner Frage rihtig bin, finde kein ganz geeignetes Forum.

Ich bin 37 Jahre alt, seit 16 Jahren verheiratet und habe 2 Kinder im Alter von 4 und 2 Jahren.
Wir führen eine glückliche Ehe, klar, es gibt Höhen und Tiefen, aber alles im grünen Bereich.
Dass wir die Kinder erst so spät bekamen war so gewollt.
Wir leben in einem schönen Haus, die Kinder sind alles in allem pflegeleicht, schon immer.
Eigentlich müsste ich doch glücklich sein.
Bin ich aber nicht.

Zum einen haben wir kaum Freunde. Mein Mann hält eh nicht so Kontakte, die Freundschaften kamen von meiner Seite.
Durch Job und Partnerschaften leben sie seht weit weg, einige über 500km.
Da trifft man sich nicht mal eben.
2 Freundinnen in der Nähe führen ein völlig anderes Leben.
Ohne Kinder, große Karriere, bzw. 13 Jahre jüngerer Partner, heute Paris, morgem Rom,...........

Und dann mein Job.
Ich arbeite seit 13 Jahren in der Firma. War vor den Kindern gut angesehen, super Chef, tolles Team, tolle Zusammenarbeit.
Es ging mir nie um eine große Karriere, aber iman wurde geschätzt, es wurde als normal angesehen, dass niemand immer alles richtig machen kann. Wir alle trafen uns oft privat.

Nach der ersten Elternzeit war alles anders, große Veränderungen, neuer Geschäftsführer, eisiges Arbeitsklima.
Meine netten Kollegen hatte großteils die Firma verlassen, inzwischen sind alle von ihnen weg.
Nach der 2. Elternzeit gings genauso weiter.
Ich arbeite Teilzeit, 30h/Woche.
Das macht außer mir niemand.
Fahrtweg 2h/Tag.
Es gibt kaum einen Tag an dem es nicht Bemerkungen gibt, dass ich zu faul bin voll zu arbeiten, dass ich mir ein tolles Leben mache.
Na und, warum nicht. Schließlich leben wir ja auch mit dem niedrigeren Verdienst.
Es werden Fehler gesucht, die im Endeffekt keine sind, damit wird fast mehr Energie verwendet als für die Arbeit an sich.
Kommunikation ist mangelhaft.
Ich habe versucht mit den Leuten zu reden, es bringt nichts, im Gegenteil.
Neue Arbeit suchen wäre eine Option, aber ist es dann besser?
Und da ich schon lange in der Firma bin ist mein Job sicher, wir sind auf meinen Verdienst angewiesen.

Durch all das bin ich nur noch unzufrieden mit mir, habe ständig ein schlechtes Gewissen.
Ich denke ich bin zu schlecht, trotz der Teilzeit ist der Alltag mit den Kindern oft stressig, die Wäsche, das Haus, die Hunde.

Wenn ich mal mit Freundinnen versucht hab drüber zu reden ist bei ihnen alles besser, sie schaffen immer alles ohne Stress, Kinder funktionieren perfekt, im Job läuft es bestens.
Ich glaube nicht, dass das stimmt, aber es reißt mich immer weiter runter.
Hinzu kommt, dass meine Mutter sehr perfektionistisch war.
Als Kind bekam ich nur Kritik.
Inzwischen sieht sie es ein und bereut es, aber irgendwie hat es mich geprägt. Aber erst jetzt, früher hab ich drüber gestanden.

Es ist doch im Prinzip so, dass ich die Dinge nicht gut ändern kann, aber meine Sichtweise darauf.
Objektiv betrachtet ist mein Leben keinesfalls schlecht. Schlecht mache ich es durch mein negatives Denken.
Lieber Mann, gesunde Kinder, sicherer Job (wenn auch unbefriedigend).

Wer kann mir helfen?
Ein Psychologe?
Hilft der mir positiver zu denken oder kramt der in der Vergangenheit, dass ich im schlechtesten Fall noch mehr Probleme bekomme?

Geht es jemanden ähnlich? Was macht ihr dagegen?

 
7 Antworten:

Re: Wer kann mir helfen? Sehr sehr lang!

Antwort von Fredda am 22.12.2014, 10:40 Uhr

Hallo!

Ich lasse dir mal ein paar Buchtipps da:

"Der Rest deines Lebens beginnt jetzt" von Luisa Francia (und alles andere von Luisa, sie ist wirklich gut)
"Aufwachen, dein Leben wartet" von Lynn Grabhorn
Und, sehr genial, sehr "schwer" zu lesen, dafür ganz kurz und sehr tiefgründig, auch erklärend, warum wir Frauen uns oft so fühlen "Am Küstensaum der Zeit" von Ute Manan Schiran.

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Re: Wer kann mir helfen? Sehr sehr lang!

Antwort von mf4 am 22.12.2014, 10:43 Uhr

und ich habe eine PN hinterlassen

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Re: Wer kann mir helfen? Sehr sehr lang!

Antwort von Hase67 am 22.12.2014, 10:58 Uhr

Hallo,

ich denke, wenn du 30 Stunden die Woche in einem missgünstigen und krittelnden Arbeitsumfeld verbringst, kann dir das schon das Leben schwer machen - auch unabhängig davon, ob du - wie allerdings sehr viele Frauen - von Kindesbeinen an gelernt hast, nur mit dir zufrieden zu sein, wenn du Höchstleistungen erbringst und dich permanent mit anderen vergleichst, ob du es auch genauso gut oder besser machst.

Freddas Buchtipps unterschreibe ich bis auf das "Aufwachen, dein Leben wartet" - was ich über die Autorin gelesen habe, hat mich nämlich doch sehr an ihrem Ansatz zweifeln lassen.

Ich glaube, ich würde an deiner Stelle tatsächlich versuchen, mir ein anderes Arbeitsumfeld zu suchen (aus der sicheren Arbeitsstelle heraus, natürlich) und empfehle dir ansonsten, dir privat Menschen zu suchen, die nicht bemüht sind, dir Perfektion vorzugaukeln, sondern offen mit den Brüchen in ihrem Leben umgehen. Vielleicht hältst du mal die Augen offen für Vorträge oder Gesprächskreise zu den Themen, die dich beschäftigen (Perfektionismus, Work-Life-Balance für Eltern, Verhältnis zu den eigenen Eltern). In der Regel lernt man gerade bei solchen Anlässen Leute kennen, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen wie man selbst und die weniger damit befasst sind, ihrer Umwelt eine Hochglanzfassade zu präsentieren.

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Re: Wer kann mir helfen? Sehr sehr lang!

Antwort von Fredda am 22.12.2014, 11:01 Uhr

Hase, zur Grabhorn: Da beschreibt sie was, was gar nicht auf ihrem Mist gewachsen ist (das sagt sie aber auch), es ist einfach eine gute "Methode". Mit ihr als Person habe ich mich auch nicht großartig befasst, aber sie liefert nettes Handwerkszeug.

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Re: Wer kann mir helfen? Sehr sehr lang!

Antwort von Nikas am 22.12.2014, 16:53 Uhr

Nur Sichtweisen ändern, bringts nicht. Auch Dinge muss man ändern.
u.a. indem dem man nicht die Schuhe anzieht, die Mitmenschen einem hinstellen.
Wieso läßt Du Dir sagen, dass Du faul seist? Wenn Du direkt angesprochen wirst, musst Du auch direkt antworten. und zwar so unzweideutig, dass sie es Dir kein zweites Mal sagen. Da musst Du schon Deine Duftmarke setze, sonst pinkelt man Dir immer wieder an den Baum.

Ob Stellenwechsel was bringt, sei dahingestellt. Du nimmst ja Dich, so wie Du bist, und Deine sämtlichen Muster mit. Ich fänds besser, wenn Du jetzt nicht flüchtest, sondern Dich durchbeisst und übst, wie man zu sich selbst steht und sich gegen andere durchsetzt. - gutes Mittel auch gegen negatives Denken nach ersten kleinen Erfolgen.

Und mach Dich unabhängiger von anderen; hör auf, zu vergleichen oder gar das Geschwätz anderer zu ernst zu nehmen. Niemand hat ein perfektes Leben. Wer das laut behauptet, hats wohl nötig.

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Re: Wer kann mir helfen? Sehr sehr lang!

Antwort von Jule9B am 27.12.2014, 18:39 Uhr

Ich finde schon, dass ein Jobwechsel was bringt. Wir haben das hier durch dieses Jahr. Wer in einem blöden Umfeld arbeiten muss, in dem keine Wertschätzung, sondern immer nur Gemaule herrscht, das macht einen fertig, selbst wenn man nicht (wie du) sowieso eine Persönlichkeit hat, die dann auch noch die Fehler immer bei sich sucht. Das laugt einen aus. Was du von deiner Arbeit früher beschreibst, das findet man nciht unbedingt, also dass man auch privat zusammen Zeit verbringt und so. das ist nett, muss aber nicht sein. Aber wertschätzender Umgang miteinander, das darf man schon erwarten. Und nicht hinterm Rücken Faulheit zu unterstellen und sowas. Trotz der Sicherheit der Arbeitsstelle solltest du dich nach etwas Neuem umschauen. Weil dass sich das Arbeitsklima nicht von jetzt auf gleich ändern wird, wahrscheinlich eher gar nicht mehr, das hast du auch sicher.

Und wie sieht es aus mit Hobbys oder Freizeit, da kannst du ja mal gucken, ob du nicht Lust auf etwas hast, wo du wieder neue Freunde kennen lernst. Solche, die dir nicht alles vormachen, sondern ehrlichere.
Oder tatsächlich einfach TROTZ größerer Entfernungen alte Freundschaften neu beleben. Wenn dir die Menschen wichtig sind, geht das. Man muss nicht dauernd aufeinander hocken, aber ab und zu mal gegenseitig besuchen müsste gehen. Heutzutage sind 500 km eigentlich nicht mehr viel. Setz dich in einen ICE oder ins Auto, vielleicht kannst du sogar fliegen. Ruckzuck bist du überall. Gute Freunde von uns wohnten jahrelang im Ausland. Trotzdem haben wir uns mehrfach jedes Jahr gegenseitig besucht. Es geht!

Da DICH die Situation belastet, ist egal, ob dein Mann den Hintern hoch kriegt. Du kannst es auch (erstmal) allein in die Hand nehmen. Vielleicht zieht er später auch mit.

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Re: Wer kann mir helfen? Sehr sehr lang!

Antwort von musipu am 27.12.2014, 20:22 Uhr

37 Jahre alt, seit 16 Jahren verheiratet und hast 2 Kinder im Alter von 4 und 2 Jahren...

Du hast den Wunsch nach neuen Freundschaften geäussert. Dann schaffe Möglichkeiten die dazu führen können. Möglichkeiten in deiner Umgebung neue Menschen zu treffen und neue Freundschaften zu schließen.


Diese Bemerkungen, dass du zu faul wärest voll zu arbeiten, dass du dir ein tolles Leben machst können dir egal sein. Es ist deine Entscheidung 30 Stunden zu arbeiten und das geht niemanden was an.

Du hast sicherlich mehr Lob für deine Leistung verdient aber das verstehen die meisten nicht. In vielen Jobs wird man leider nur kritisiert aber nicht so oft gelobt.

Es werden Fehler gesucht, die im Endeffekt keine sind. Das kenn ich gut. Im Endeffekt tust du deine Arbeit gut. Sonst würdest du nicht so lange dort arbeiten.

Deine Sichtweise kannst du auf jeden Fall ändern.

lg

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