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Geschrieben von Glaseule am 08.11.2017, 10:38 Uhr

Update zu:“so verunsichert...“

Ich kann mich nicht erinnern, dass hier jemand was von heldenhaft geschrieben hat. Aber umsichtig ist sie, und das ist gut so.
Sie schützt ihre Tochter, ist erstmal mit ihr bei ihren Eltern und versucht langsam die Situation zu durchblicken und zu überlegen, wie sie richtig handeln soll.

Es ist erstmal nicht so einfach, eine funktionierende Ehe einfach wegzuwerfen, dem Kind den Vater zu nehmen, dem Vater die Tochter - und wie schon mehrfach geschrieben wurde, hätte sie nach einer Trennung nicht mal die Möglichkeit, ihr Kind so zu schützen wie jetzt, weil er ein Recht auf Umgang mit ihr hätte, das ihm nur aufgrund solch einer reinen Vermutung niemals abgesprochen würde und dann viel eher mit ihr allein wäre als jetzt... Das, was sie gerade tut, ist die beste Möglichkeit, um ihre Tochter zu schützen.

Und dann finde ich es auch dem Mann gegenüber fair, dass sie ihm zumindest die Gelegenheit gibt, die Sache zu klären und ihm auch dabei zu helfen versucht. Ich bitte alle Männer um Entschuldigung, bei denen das anders ist, aber ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Männer bei Problemen, die sie selbst und v. a. die körperliche Ebene betreffen, einfach erstmal "erstarren" und nach irgendwelchen, oft fadenscheinigen Begründungen suchen, um auch vor sich selbst zu rechtfertigen, dass sie das Problem nicht in Angriff nehmen müssen. Und dass sie auch bei viel geringeren Problemen dazu tendieren, wütend und genervt zu reagieren, wenn man sie drauf anspricht. Deshalb glaube ich nicht, dass ausgerechnet diese Reaktion ein "Schuldeingeständnis" ist, sondern eher eine ziemlich typisch männliche Eigenschaft (wie gesagt, es gibt natürlich auch Männer, bei denen das anders ist, wie bei Allem).

Aber gerade beim Thema Pädophilie kochen die Emotionen (verständlicherweise) dermaßen schnell dermaßen hoch. Ich kann verstehen, dass es ihm große Angst macht, sich der Frage zu stellen und sich irgendwem anzuvertrauen, selbst wenn es "nur" ein körperliches Problem sein sollte. Aber weißt Du, ob das auch so schnell festgestellt und ihm geglaubt wird? Gerade bei Fachleuten habe ich in den letzten drei Jahren leider die Erfahrung gemacht (mit anderen, gesundheitlichen Themen), dass man unglaublich schnell in einer Schublade landet, dass sie sofort ihre eigenen Vorstellungen haben und dementsprechend von dem, was Du erzählst, nur noch das glauben, was zu dieser Schublade passt. Und selbst wenn sich am Ende herausstellt, dass Du recht hattest, ist es die absoulte Ausnahme, wenn mal jemand sagt: "Ja, inzwischen glaube ich ihnen, ich sehe, dass es anders ist, tut mir leid."

Und in seinem sonstigen Umfeld wird er als Mann doch sofort abgestempelt und kriminalisiert, selbst wenn nie was passiert ist und passieren würde. Sobald nur irgendwo ansatzweise das Gerücht aufkommt, dass da was sein könnte (z. B. auch aufgrund der plötzlichen Trennung bei bisher schöner Ehe), ist er doch sozial geächtet, vermutlich auch beruflich schnell am Ende, die Familie ist kaputt; er bekommt doch nie wieder einen Fuß an den Boden. Selbst wenn sich am Ende alles als unbegründet herausstellt. Sobald dieser Vorwurf in der Welt ist, bleibt immer was hängen.

Ganz ehrlich, solange die Situation noch so unklar ist wie bei der TE, würde ich meinem Partner, den ich liebe, auch nicht sofort nur aufgrund einer (wenn auch begründeter) Vermutung das ganze Leben zerstören wollen. Dass an erster Stelle der Schutz der Tochter stehen muss, ist dennoch klar. Aber so wie ich das hier verstanden habe, tut sie gerade das beste, was sie tun kann, um ihre Tochter zu schützen. Eine sofortige Trennung würde das Kind viel mehr gefährden.

 
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