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Geschrieben von Windpferdchen am 22.12.2016, 11:49 Uhr

Unabhängig ist man als Frau ja nicht mehr wirklich, sobald ein Kind da ist!

Naja, ich hatte spontan den Gedanken, dass es Dir vielleicht nie wirklich gut gefallen hat, dass Dein Mann recht wenig Interesse an Eurer Familie zeigt, sondern da seinen Ego-Trip fährt. Dass Du das früher okay fandest, weil Du selbst auch so unabhängig bist, ist vielleicht eher ein lieb gewonnenes Bild von Dir selbst, mit dem Du Dich getröstet hast. Denn wenn man ein Kind hat, ist man als Frau definitiv nicht mehr unabhängig, das ist eine Illusion.

Dein Mann dagegen nimmt sich dieses Recht - wie viele Väter - eben doch einfach heraus. Ich glaube, diesen Unterschied zwischen gewollter Unabhängigkeit (wie bei Dir) und tatsächlich rücksichtslos genommener Unabhängigkeit (wie bei Deinem Mann) kennst Du schon lange. Und jetzt, wo ein zweites Kind kommt, stößt Dir dieser Unterschied umso deutlicher auf.

Ich glaube, jetzt ist es Zeit für noch mehr Ehrlichkeit gegenüber Dir selbst. Du wirst als Mutter erst wieder unabhängig sein, wenn Deine Kinder aus dem Haus sind. Und Du findest es tief drinnen (und zu Recht) unfair, dass Dein Mann sich keineswegs so an seine Kinder und an Dich bindet, wie Du als Mutter Dich an Deine Kinder binden musst. Das ist ungerecht, und Du bleibst dabei auf der Strecke. Für Deinen Mann ist das okay, ist ja nicht sein Problem - er hat ja Dich!

Wenn Du das so (oder so ähnlich) für Dich selbst wirklich erkennen und zugeben kannst, kannst Du es auch besser kommunizieren. Verabschiede Dich vom Märchen Deiner Unabhängigkeit. Erzähle Deinem Mann, wie es wirklich um Deine und seine "Unabhängigkeit" bestellt ist. Wer dabei zahlt, und wer dabei profitiert - schon lange. Findet neue Modelle und Lösungen, bei denen auch er Dir und seinen Kindern entgegen kommen muss. Man(n) kann nicht alles haben. Er kann sich aus seiner Vater-Rolle nicht weitgehend herausziehen, weil das für seine Karriere so angenehm ist.

Kinder brauchen ihren Vater so unglaublich nötig! Gerade Mädchen, deren Vater in der Kindheit kaum stattfand, suchen sich später oft auch Partner, die ihnen wenig emotionale Nähe geben können und bei denen sie gefühlsmäßig auf der Strecke bleiben, das ist nicht gut. Kein gutes Rollenmuster!

Dein Mann ist ein zäher Brocken, ich fürchte, es wird viel Konflikte, viel Ausdauer und Hartnäckigkeit auf Deiner Seite erfordern, damit er umdenkt. Freiwillig wird er das kaum tun. Ich glaube, Du musst so ungemütlich und unbequem sein, dass es das kleinere Übel für ihn wird, Dir und seinen (bald) zwei Kindern entgegen zu kommen.

LG

 
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