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Geschrieben von Hase67 am 04.07.2014, 10:07 Uhr

tiiiiief durchatmen, nicht schreien...

Butterflocke,

lies dir das Posting von Sabine und Amelie mal genau durch - wegen solcher Sachen möchte ich dir den Bau-Stress ersparen, sie beschreibt das sehr schön!

Ansonsten: Ich verstehe dich gut, weil ich ja auch so ein furztrockenes Exemplar zu Hause habe. Wir machen jetzt seit ein paar Wochen (endlich!) eine Beratung, und da kommt ganz viel von diesem grundsätzlichen Kommunikationsproblem auf den Tisch. Er hat bestimmte Erwartungen an mich, die mit seinem, aber nicht mit meinem Weltbild übereinstimmen, und umgekehrt ist es genauso. Wenn wir dann mal wieder an so einem Punkt ankommen, wo ich ihm etwas mitteilen möchte, das er so einfach nicht versteht, könnte ich ihn an den Ohrwascheln packen und stundenlang mit wachsender Begeisterung auf die Tischplatte hauen. Er setzt dann gern noch eins obendrauf, indem er mich erstaunt ansieht und fragt: "Wieso regst du dich jetzt so auf?"
Und ich fühle mich als hysterische Irre abgestempelt, weil ich ihm weder klarmachen kann, worum es mir grundsätzlich geht, noch Verständnis für meinen emotionalen Stress von ihm erwarten kann. Er sieht, dass ich gestresst bin, ja, aber er kann nicht nachvollziehen, warum.

Die Beraterin dröselt das sehr schön auf: Sie sagt, dass ich nicht die Erlaubnis meines Mannes brauche, um in bestimmten Situationen ungehalten und entnervt zu sein - ich bin eben einfach emotionaler als er, gerade bei zwischenmenschlichen Dingen. Und wenn ich bestimmte Dinge von ihm möchte, dann soll ich sie klar und sachlich formulieren - und frühzeitig sagen, wenn es mich in Stress bringt, wenn er die Sache vor sich herschiebt, weil er gerade andere Prioritäten hat.

Auch bei ihm ist es so, dass Job grundsätzlich und immer Priorität hat. Das liegt zum einen sicher daran, dass ich mich im privaten Bereich (Umgang mit Kindern, Freunden, Koordination von Terminen mehrerer Personen) einfach geschickter anstelle als er und viele Dinge "automatischer" und nebenbei erledige - ich bekomme dafür ergo auch mehr Anerkennung als er, der in diesem Bereich oft "zwei linke Hände" hat - es wäre also sinnlos und gemein, ihn da hineinzuzwängen. Andererseits ist mir natürlich mein Job auch immens wichtig und frisst viel Zeit, und da habe ich ihn aufgrund der Tatsache, dass ich Freiberuflerin und viel flexibler bin als er, jahrelang auch ziemlich "verwöhnt". Ich lerne gerade (spät, aber besser als nie), meine Kinder und ihn stärker einzuspannen, wenn mein eigener Akku schon auf Hochtouren läuft, nicht erst, wenn ich schon im Reservemodus fahre.

Ich glaube, du kannst von deinem Mann nicht erwarten, dass er die gleichen Dinge wichtig findet wie du - und du kannst nicht erwarten, dass er dir dafür Verantwortung abnimmt. Wenn du willst, dass es funktioniert, wirst du ihm scharf umrissene Aufgabengebiete zuteilen müssen, die er bis dann und dann erledigt haben soll. Auch wenn das auf den ersten Blick unbefriedigend klingt - allein schon die Erledigung dieser Dinge, auch wenn du "Vordenkerin" spielen musstest, wird auch dir Entspannung bringen.

Und: Löse dich von überflüssigem Ballast, den du nebenbei noch "wuppst", dann hast du auch mehr Nerven für die Gespräche mit deinem Mann. Sprich: Gib die Hausverwaltungsgeschichte in München auf, überlasse deiner Mutter die Verantwortung für den dementen Vater und bleib mal "ganz bei dir/euch".

LG

Nicole

 
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