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Geschrieben von Liebchen am 19.04.2014, 11:01 Uhr

sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Hallo Zusammen,

erst mal vorab, ich bin sonst mit einem anderem Nick unterwegs. Da dies aber ein heikles Thema ist, möchte ich nicht, dass man weiß wer ich bin.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht wie ich anfangen soll.
Hoffentlich wird es nicht zu wirr.....

Es geht darum, dass meine Mutter damals als Kind von ihrem Vater missbraucht wurde und meine Kleine Schwester auch von ihm (also in diesem Fall unser Opa, der aber auch schon seit einigen Jahren Tod ist).
Ich kann mich aber beim besten Willen nicht daran erinnern, dass/ob er das mit mir gemacht hat.
Über dieses Thema wird sehr selten gesprochen. Meine Schwester erzählte es mir da war sie glaube ich 13/14 Jahre alt, weiß aber nicht wie alt sie bei den Übergriffen war. Und auch erst vor ca. 10 Jahren erzählte unsere Mutter uns davon, dass es ihr passiert ist.
Ich frage mich, ob es denn sein kann, dass er es trotzdem mit mir gemacht hat obwohl ich mich nicht erinnern kann????
Ich muss ich sagen, dass ich einen recht guten Verdrängungsmechanismus habe. An sehr viele Dinge aus meiner Kindheit, die auch nicht sehr toll war und sehr durch Gewalt geprägt ist, kann ich mich nicht erinnern.
Ich frage mich das, da ich denke, das es doch nicht sein kann, dass so etwas schreckliches nicht nur meiner Mutter und Schwester passiert sein kann. Ich habe als Kind nämlich sehr viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht, teilweise Wochen am Stück.
Beweggrund dafür, dass ich das heute schreibe, ist ein Traum vergangene Nacht, der mich immer schütteln lässt.
Ich habe geträumt, dass ich gesehen habe, wie mein Opa meine Schwester missbraucht. Mir wird kotzübel wenn ich an den Traum denke.
Hab ich vielleicht etwas als Kind gesehen und verdränge es und so langsam kommt es an die Oberfläche????

Ich habe schon oft daran gedacht eine Therapie zu machen, um auch die Erlebnisse aus der Kindheit zu verarbeiten. Finde den Mut aber nicht und ganz ehrlich gesagt, weiß ich nicht wie ich das anstellen kann.
An wen wende ich mich? Zum Hausarzt hab ich nicht so recht vertrauen.
Ich hab einfach keine Anlaufstelle und wenn ich Mut gefunden habe, verlässt er mich recht schnell.

Jetzt, wo ich das hier schreibe, zittere ich am ganzen Körper und Tränen steigen mir in die Augen. Ich spreche nicht oft darüber, weil man einfach nicht an die verkorkste Kindheit erinnert werden möchte und sexueller Missbrauch ist nun auch kein Thema mit dem man hausieren geht.

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.....

P.S.: Ich bin heute viel unterwegs und kann nicht oft hier rein schauen. Also nicht wundern, falls ich heute Abend erst antworten kann.

 
12 Antworten:

Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von desire am 19.04.2014, 11:14 Uhr

Wende dich, wenn du dich überhaupt nicht mehr beruhigen kannst an den psychosozialen Notdienst in deiner Nähe, da weis ev. ein Krankenhaus bescheid.
Ansonsten würde ich dir raten zu einem Psychiater zu gehen, der mit dir deine Vergangenheit aufarbeitet. Bei mir zb. wars eine posttraumatische Belastungsstörung, die erst im Erwachsenenalter wieder richtig zum Tragen kam, die ich dann aufgearbeitet habe.
Wenn deine Seele mit etwas belastet ist dann zeigt sie dir das. Das äussert sich nicht unbedingt in Verhaltensmustern. Kann sein dass du damals als Kind auch "nur" etwas gesehen hast, aber selbst nicht involviert warst...alles möglich.
Aber lass dir bitte helfen es aufzuarbeiten, auch gesehene Sachen können sehr belasten. Alles Gute!

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von mf4 am 19.04.2014, 12:53 Uhr

Du musst zu keinem Hausarzt. Du kannst dir selbst einen Therapeuten suchen und einen Termin bei ihm machen und er reicht dann bei der Krankenkasse alles nötige zur Bewilligung einer Therapie ein.
Ich könnte auch nie zu jemandem gehen und ihm ins Gesicht sagen... hallo hier bin ich und ich habe ein Problem mit dem ich nicht klar komme... das muss man auch nicht. Termin per Telefon machen und wenn man dann da ist und dem Therapeuten gegenüber sitzt (und man sich okay bei ihm/ihr fühlt) kommt nach und nach heraus, wie viel man bereit ist zu reden und immer ein Stückchen mehr.
In die Idee, dass mir das auch passiert sein muss, weil es Mutter und Schwester passierte würde ich mich aber nicht verrennen. Er hatte offenbar in jeder Generation ein Opfer.

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von hasi0385 am 19.04.2014, 13:30 Uhr

Hallo,

wende dich evtl. an den Weißen Ring e. V., den gibt es bundesweit. Sie können dir bei der Bewältigung deines Trauma vielleicht schon weiter helfen oder dich an entsprechende Stelle weiter vermitteln! Es gibt einige Vereine die dir da weiter helfen könnten. Gerade wenn du einen Psychologen suchst, können dir solche Stellen Empfehlungen geben!

Such dir Hilfe. Ich wünsche dir viel Kraft dieses schlimme Trauma zu verarbeiten, auch wenn du hoffentlich nicht selbst missbrauchst wurdest!

Alles Liebe

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von Bookworm am 19.04.2014, 15:22 Uhr

Meine Freundin wurde von Ihrem Vater mißbraucht. Sie wusste es jahrelang nicht mehr. Erst als ein Kollege sie auf die gleiche Art an der Schulter fasste, wie es ihr Vater immer getan hatte, kam plötzlich alles wieder hoch. Sie war damals ca. Mitte 30.

Ich wünsch Dir alles Gute!

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von Liebchen am 19.04.2014, 20:34 Uhr

Danke schon mal an die die mir geantwortet haben...

mf4 ich wollte dir eine Nachricht schreiben, geht aber leider nicht.
Magst du mir vielleicht sagen wo genau und an wen man sich da wenden kann?
Gibt es eine Internetseite, in der ich Kontakt aufnehmen kann?

Ich komme mir schein klein wenig, wie ein kleines dummes Mädchen vor, dass sich nicht helfen kann.
Ich hab schon paar mal bei Therapeuten versucht anzurufen. Aber da bei den Therapeuten meistens nur der AB läuft, traue ich mich nicht drauf zu sprechen und vor allem weiß ich gar nicht was ich dann überhaupt sagen soll. Also hab ich immer wieder direkt aufgelegt und der Mut hat mich wieder verlassen.
Oft ist es auch so, dass ich denke, dass es doch Leute gibt denen es schlechter geht wie mir und ich bestimmt nicht zur Therapie muss und die mich wahrscheinlich eh belächeln werden.
Denn mein Leben hab ich gut im Griff, keine Depressionen oder ähnliches.
Aber hin und wieder kommt es in mir hoch und dann geht es mi den ganzen Tag nicht gut. So wie heute durch diesen Traum. Er lässt mich nicht los. Ich musste mich heute immer ablenken. Ich habe dann immer so einen Kloß im Bauch und ein ganz bedrückendes Gefühl (kann es nicht anders beschreiben)
Ich war heute auch mal kurz bei meiner Mutter, hab es aber nicht über die Lippen gebracht ihr von dem Traum zu erzählen.

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von mf4 am 19.04.2014, 21:25 Uhr

ich hab dir per PN geantwortet

wie es anderen geht das hat nichts mit dir zu tun
du solltest dir keine Gedanken machen, dass das "zu wenig Leid" ist

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von Erdbeere81 am 19.04.2014, 23:55 Uhr

Unser Körper verfügt über starke Verdrängungsmechanismen. Ein Bekannter arbeitet bei einer kirchlichen Paarberatung. Zu ihm kam ein Paar und erzählte von Problemen im sexuellen Bereich. Und als sie ins Gespräch kamen, erzählt die Frau, dass es ihr schwer fällt Treppen nach unten zu gehen. Das sie Widerwillen spürt. Nach oben läuft sie die Treppen. Sie weiß nicht warum. Es sei schon immer so gewesen. Nach einigen Gesprächen und Biogrphiearbeit tauchen nach und nach Erinnerungen auf. Der Vater hatte sie in den Keller zur Vergewaltigung geführt, als sie 6 war. Die Geschehnisse an sich hatte sie absolut vergessen und verdrängt. Aber viele der Beklemmungen und Ängste mitgenommen.

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von Liebchen am 20.04.2014, 12:54 Uhr

Danke mf4,

werde ich mich morgen mal intensiver damit beschäftigen.
Heute haben wir die ganze Familie hier.

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von kirshinka am 20.04.2014, 19:34 Uhr

Bitte denke nicht, dass du nicht genug leidest oder kein recht auf Beratung und ev Theapie hast weil du nicht weißt was los war.
Wenn du das Bedürfnis hast, dem unguten Gefühl auf den Grund zu gehen hast du alles recht dazu!

Du könntest Dich auch zunächst an eine Beratungsstelle für Opfer oder zeugen sexuellen Missbrauchs wenden - die können die weiterhelfen - auch wenn das erlebte schon weit zurück liegt.

Dies hier sind z.B. Namen von deutschlandweiten Vereinen, die einige Anlaufstellen haben:
Lilith
Allerleirauh
Wildwasser
Frauenberatungsstellen

Die Adressen und Telefonnummern findest du im Internet - die können Dir dort sicherlich auch entsprechend geschulte und sensibilisierte Therapeutinnen nennen-und sie sind gut als erste Anlaufstelle, die weiß wie du dich fühlst.

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text) Nachtrag

Antwort von Bookworm am 21.04.2014, 10:50 Uhr

Es hat für meine Freundin viele Jahre gedauert das therapeutisch aufzuarbeiten. Sie konnte erst nach knapp 20 Jahren zu ihrem Vater + ihrer Mutter (wußte Bescheid und hat den Mißbrauch geduldet) gehen um ihm/ihnen einfach gegenüberzustehen.

Es ist gut, dass Du einen Anfang (hier zu schreiben, Traum) gemacht hast :-)

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Re: sexueller Missbrauch in Familie (Langer Text)

Antwort von Mickymouse am 21.04.2014, 14:23 Uhr

Bei Therapeuten ist meistens besetzt, da sie, wenn sie eine Therapiesitzung haben logischerweise nicht ans Telefon gehen.
Du musst nichts am Telefon sagen, bitte einfach um Rückruf odervielkeicht noch, dass du einen Termin ausmachen möchtest.
Vielleicht wird dich der Therapeut auch gar nicht fragen, was du möchtest, denn es gibt immer ein "Probegespräch".
Mach das. Es schadet auf keinen Fall!
Es gibt Menschen, die haben deutlich "geringere" Probleme als du und alle trotzdem das Recht darauf.

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Aber um es genau rauszufinden

Antwort von Larissa81 am 24.04.2014, 20:35 Uhr

wenn es dir hauptsächlich auch darum geht ob es dir passiert ist, könnte man nicht auch den Frauenarzt kontaktieren und nachfragen was sie zu 1. Untersuchung notiert hat (sofern es vor dem 1. eigentlichen GV war und nicht zig Jahre her ist). Vielleicht ist das auch ein dummer Gedanke aber es kam mir so in den Sinn und wäre wohl erstmal die schnellste Möglichkeit Gewissheit zu bekommen.

Ansonsten denke ich auch man kann gut verdrängen und es gibt kleine Gegebenheiten die das wieder etwas hoch bringen. Ich würde auch eine Beratungsstelle suchen und schonmal einen Therapeuten kontaktieren, Wartezeiten sind lang und bestimmt gibt es auch da welche die Spezialisiert sind?!

Ich wünsch dir alles liebe

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