Schwache Position als Nur-Hausfrau!

Ich glaube, es tut Dir und Deiner Ehe überhaupt nicht gut, dass Du nicht berufstätig bist und kein eigenes Geld hast. Dein Mann fühlt sich als Verdiener und will daher das Meiste in Gelddingen selbst entscheiden - was man ein wenig nachvollziehen kann, zumindest aus seiner Sicht. Du dagegen hast keine gute Position, weil Du keinen Job, kein Geld und daher wenig finanzielle Freiräume und kaum Mitbestimmung hast.

Du stehst außerdem als reine Hausfrau natürlich in der Erwartung, hier großen Einsatz zu leisten, weil Du nicht berufstätig bist. Offenbar hat Dein Mann das Gefühl, dass Du nicht genauso viel arbeitest wie er, deshalb krittelt er herum. Außerdem scheint auch Dir das reine Hausfrauen-Dasein gar nicht wirklich zu liegen, denn Du nennst Dich selbst ja chaotisch. Es ist offenbar nicht gerade Deine Berufung, und das merkt man dann eben auch.

Ich glaube, der wichtigste Punkt zur Lösung für Euer Problem ist, dass Du zumindest in Teilzeit berufstätig bist, eigenes Geld heimbringst, daher mehr Mitsprache und ein stärkeres Selbstwertgefühl hast.

Sicher ist es schöner für Dich, mit Kind nicht arbeiten zu müssen, aber Du zahlst dafür einen hohen Preis. Genau wie die Frauen früherer Zeiten, die als reine Hausfrau immer schon einen schweren Stand hatten. Heute funktioniert so etwas eben auch nicht viel besser als damals, zumindest sehr oft nicht.

Ich würde jetzt nicht an ein zweites Kind denken, sondern an Dich, an Deine Zufriedenheit, Dein Selbstwertgefühl und Deinen Stand in Eurer Partnerschaft. Du wirst mit eigenem Job eine stärkere Position haben, mehr Selbstbewusstsein ausstrahlen, eigenes Geld haben, anstatt eine Bittstellerin zu sein, die ums Mineralwasser feilschen muss. Und dann erst wird sich zeigen, ob Eure Ehe doch noch trägt, oder nicht.

Was die Schwärmerei angeht: Das ist eine Scheinlösung, eine Flucht vor der unbequemen Realität. Denn man muss es ja mal glasklar sagen: Wenn Du einen neuen Partner hast, wird der gar nicht daran denken, Dich finanziell auszuhalten. Und Unterhalt bekommt zwar Dein Kind dauerhaft, aber nicht Du. Viele Gerichte verlangen von der Frau, schon wieder arbeiten zu gehen, wenn ihr Kind zwei oder drei ist.

Da kannst Du das ja eigentlich auch freiwillig machen und schauen, ob Deine Ehe davon nicht doch profitiert. Und wenn nicht, bist Du wenigstens finanziell zumindest so gestellt, dass Du Dich ohne Angst trennen kannst, eh?

LG